Automatische Dosierung bei Haushaltswaschmaschinen

Beim Wäschewaschen im privaten Haushalt erfolgt die Dosierung des Waschmittels häufig "nach Gefühl". Im gewerblichen Bereich ist das automatische Dosieren des Waschmittels seit Langem Standard. Einige Waschmaschinenhersteller bieten diese Technik mittlerweile auch für den privaten Haushalt an.

Aktualisiert am: 13.02.2023
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Waschmittelkartuschen in einer Waschmaschine
Funktionsweise der Dosierautomatik

Abhängig vom Hersteller füllen Sie in ein oder zwei Behälter im Schubladenbereich handelsübliches, flüssiges Waschmittel oder kaufen spezielle Waschmittelkartuschen. Diese geben Sie in den dafür vorgesehenen Platz an der Waschmaschine. Bei der Erstinbetriebnahme oder beim Wechsel zu einem anderen Waschmittelfabrikat, müssen Sie die Dosiergrundeinstellung am Gerät über das Display vornehmen. Dabei orientieren Sie sich an der Dosierempfehlung des Waschmittels sowie an der Wasserhärte Ihres Standortes.

Ein Display einer Waschmaschine zeigt Optionen zur Dosierung des Waschmittels an.

Zu Beginn des Waschgangs ermitteln spezielle Sensoren anhand des Füllgewichts und der Textilart den benötigten Wasserbedarf. Das Dosiersystem führt dann – auf Basis dieses Ergebnisses – das flüssige Waschmittel millilitergenau dem Wasser zu. Der Verbraucher muss beim Start des Programmes einzig den Verschmutzungsgrad und das entsprechende Waschmittel für Bunt- oder Kochwäsche am Display anwählen. Mit einer einzigen Füllung kann zwischen 20- und 30-mal gewaschen werden.

Ein Plastikcap in einem dafür vorgesehenen Behälter einer Waschmaschine

Eine Besonderheit beim automatischen Dosieren ist das "Cap-Dosing". Bei einem Waschgang mit besonders empfindlichen Textilien wie Seide oder Wolle gibt man ein spezielles Waschmittel als kleine Portionskapsel (Cap) in das Weichspülerfach. Die Waschmaschine dosiert den Inhalt dieses Caps dann automatisch zum richtigen Zeitpunkt.

Vorteile der automatischen Dosierung

  • Umweltschutz: Nach Herstellerangaben können bis zu 30 Prozent Waschmittel eingespart werden.
  • Zeitersparnis: Lesen von Dosierempfehlungen und händisches Abmessen mit Dosierhilfen entfällt.
  • Auf dem Gerät stehen keine offenen Waschmittelgebinde. Dies sorgt für Ordnung und vermindert die Unfallgefahr (zum Beispiel mit Kindern).

Nachteile der automatischen Dosierung

  • Teuer: Die Anschaffung einer Waschmaschine kostet zwischen 700 Euro und 2200 Euro
  • Herstellereigene Waschmittel kosten mindestens 60 Cent pro Anwendung. Im Gegensatz dazu stehen durchschnittliche Kosten von 20 bis 40 Cent pro Waschgang bei der freien Waschmittelwahl.
  • Die automatische Dosierung geht ausschließlich mit Flüssigwaschmitteln. Pulverwaschmittel muss händisch dosiert werden. (Anmerkung: Um weiße oder stark verschmutzte Wäsche fleckenfrei waschen zu können, bedarf es immer eines pulverförmigen Vollwaschmittels. Ein Flüssiges erreicht durch die fehlenden Bleichmittel niemals die Waschwirkung eines Pulverwaschmittels.)

Fazit

Umweltbewusstes Waschen bedeutet Waschmittel richtig zu dosieren. Waschmaschinen mit automatischer Dosierfunktion können Verbraucherinnen und Verbraucher unterstützen, die sich mit der Dosierung aus Unwissenheit, Unsicherheit oder mangelndem Interesse nicht auseinandersetzen wollen. Nachteilig sind die höheren Anschaffungspreise, die zum Teil teureren Waschmittel und der Einsatz von Flüssigwaschmitteln. Diese belasten die Umwelt stärker als Pulverwaschmittel.