Fleckvieh
Das Fleckvieh ist die in Deutschland am zweitstärksten verbreitete Rinderrasse
und vorwiegend im süd- und mitteldeutschen Raum zu finden.
Rassekennzeichen:
- Zweinutzungsrind (Milch und Fleisch)
- Kreuzbeinhöhe 140 – 150 cm
- Brustumfang von 210-240 cm
- Gewicht 650 - 850 kg
- Leistungspotenzial: 7.000 – 10.000 kg Milch/Kuh mit 4,2 % Fett und 3,6 % Eiweiß
- überdurchschnittliche Eutergesundheit und Fitness
- hohe Absetzgewichte und hohe tägliche Zunahmen der Jungbullen von 1.300 g
- hoher Anteil wertvoller Fleischteile
Holstein Friesian/Schwarzbunte
Die Rasse Holstein Friesian stellt den größten Rasseblock in Deutschland.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das ganze Bundesgebiet.
Seit 1996 existiert ein gemeinsames Zuchtziel für schwarzbunte und rotbunte Holsteins.
Rassekennzeichen:
- wirtschaftliche Leistungskuh mit Hauptnutzung Milch
- Kreuzbeinhöhe: 145 - 156 cm
- Gewicht: 650 - 750 kg
- Leistungspotenzial: 9.000 – 11.000 kg Milch/Kuh mit 4 % Fett und 3,5 % Eiweiß
- großes Futteraufnahmevermögen
Braunvieh/Brown Swiss
Das Braunvieh wird im grünlandstarken Voralpengebiet,
vom württembergischen Oberland bis hinein nach Oberbayern
und vom Bodensee und der Alpenregion im Süden bis an die
Donau im Norden in Höhenlagen von 500 bis 1000 m NN gehalten.
Seit Mitte der 1960er Jahre wurde der einheimische Bestand
durch Einkreuzung von in Amerika gezüchteten Brown-Swiss
zum jetzigen Braunvieh umgewandelt.
Rassekennzeichen:
- ursprünglich Zweinutzungsrasse, zunehmend milchbetont
- Gewicht: 600 - 750 kg
- Leistungspotenzial: 7.000 – 10.000 kg Milch/Kuh mit überdurchschnittlichem Fett- und v.a. Eiweißgehalt (hoher Gehalt an Kappa-Kasein)
- hohe Nutzungsdauer
Gelbvieh
Das Gelbvieh ist eine fleischbetonte Zweinutzungsrasse,
deren Hauptverbreitungsgebiet in Nordbayern (Franken) liegt.
Angestrebt wird eine Milchleistung von 6000 kg Milch pro
Jahr bei 3,9 % Fett und 3,7 % Eiweiß mit langer Nutzungsdauer
und regelmäßiger Abkalbung. Junge Bullen zeigen ein lang
anhaltendes Fleischwachstum (1300 g) ohne qualitätsmindernde
Verfettung bei voller Körperbemuskelung.
Deutsche Rotbunte
Die Hauptverbreitungsgebiete liegen in Westfalen, Schleswig-Holstein,
im Rheinland und in Hessen. Das rotbunte Rind ursprünglicher Herkunft
ist ein milchbetontes Zweinutzungsrind. In der Milchleistung wird eine
Durchschnittsleistung von wenigstens 7000 kg Milch mit 4,0 % Fett
und 3,5 % Eiweiß angestrebt. In der Fleischleistung sollen Tageszunahmen
von 1300 g erreicht werden. Die Kühe weisen eine Kreuzbeinhöhe von 142
bis 145 cm auf. In die alte Rotbuntzucht wurden immer stärker
Holstein-Friesian-Zuchttiere miteingekreuzt. Die alte Rotbunte
Ausgangsrasse verschwindet langsam und nähert sich in den
Rassekennzeichen zunehmend der Rasse Schwarzbunt/Holstein Friesian an.
Rotvieh/Angler
Innerhalb des Deutschen Rotviehs nehmen die Angler den
größten Anteil ein. Die Angler werden vorwiegend in Angeln
(Schleswig-Holstein) gezüchtet, das übrige Rotvieh in den
Höhenlagen von Rheinland-Pfalz, Hessen, Westfalen und im
Harz. Das Rotvieh ist ein milchbetontes Zweinutzungsrind.
Entsprechend dem Zuchtziel werden 6000 kg Milch mit 5 %
Fett und 4 % Eiweiß angestrebt.
Sonstige Rassen
Das Pinzgauer Rind, dessen Ochsen
als Zug- und Masttiere früher sehr bekannt und geschätzt waren
und dessen Hauptzuchtgebiet heute in Österreich liegt, wird
vereinzelt noch im Berchtesgadener Land und im Chiemgau gehalten.
Die Deutschen Jerseys, die in einzelnen
Ländern der Bundesrepublik Deutschland als Herdbuchrasse anerkannt
sind, weisen ein Gewicht von rd. 400 kg bei guter Milchleistung und
hohem Fettgehalt (6 %) auf.
Das Vorderwälder Rind entspricht in
Farbe und Zeichnung dem Fleckvieh. Das Verbreitungsgebiet liegt
im südlichen Schwarzwald. Von den Kühen wird eine Milchleistung
von etwa 4000 kg bei 4 % Fett verlangt.
Das Verbreitungsgebiet des Hinterwälder Rindes
liegt auf den höchsten Erhebungen des südlichen Schwarzwaldes. Angestrebt
wird eine Widerristhöhe von 118 bis 120 cm, ein Gewicht von 400 kg und eine
Milchleistung von 3000 kg Milch mit 4,2 % Fett.
Das einfarbig braungelbe Murnau-Werdenfelser Rind
ist im Bestand stark zurückgegangen. Es zeichnet sich aus durch
überlegene Anspruchslosigkeit, Klauenhärte und Langlebigkeit.