Landwirt.Imker.Miteinander – Ideen für mehr Biodiversität

Wenn Landwirt und Imker einen guten Kontakt pflegen und sich gegenseitig wertschätzen, werden die Bedürfnisse der Bienen das ganze Jahr über berücksichtigt. Für das Projekt "Landwirte.Imker.Miteinander" (LIM) werden deshalb gelungene Partnerschaften zwischen Landwirten und Imkern gesucht. Gemeinsame Maßnahmen sollen die Honigbiene und deren "wilde Verwandtschaft" fördern. Im Fokus steht somit nicht nur das Trachtangebot für die Honigbiene. Es geht darum, die Artenvielfalt zu stärken, z. B. durch differenzierte Lebensräume mit Blütenangeboten oder Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten. Wenn wir uns dafür einsetzen, die Biodiversität zu erhalten, schützen wir Tiere, Pflanzen und die Lebensgrundlagen des Menschen. Eine nachhaltige Landwirtschaft ist auf stabile, blüten- und strukturreiche Ökosysteme angewiesen.

Aktualisiert am: 30.09.2024
Teilen Drucken
Erdhummel und Honigbiene auf Knautia-Blüte LfL

Imker und Bauern – eine ausgezeichnete Partnerschaft

1. Platz 2023

Der 1. Preis mit 3.000 € Preisgeld geht an Margit Ziegler aus Merkershausen und Annette Seehaus-Arnold aus Burglauer im Landkreis Rhön-Grabfeld (Unterfranken).

Die Landwirtin und die Imkerin arbeiten seit 2017 im Rahmen des Projektes "BiogasBlühfelder Rhön-Grabfeld" zusammen, sprechen sich ab und begegnen sich mit großer gegenseitiger Wertschätzung. In beispielhafter Weise wird gezeigt, dass auch konventionell wirtschaftende Betriebe die Agrar- Ökosysteme durch den Anbau des "Veitshöchheimer Hanfmixes" deutlich stärken können. Letztendlich wurde nachgewiesen, dass im Hanfmixfeld Honigbienen, aber auch 57 Wildbienenarten, 18 davon auf Bayerns Roter Liste, Nektar und Pollen sammeln. Am gesamten Projekt beteiligen sich 60 landwirtschaftliche Betriebe mit 130 ha Anbaufläche. Sie zeigen: Biodiversität und Biogaserzeugung lassen sich auf dieser Basis perfekt kombinieren. Zusätzlich unterstützt der Freistaat Bayern den "Veitshöchheimer Hanfmix" im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in der Maßnahme "K52 Wildpflanzenmischungen" - 450 €/ha für einzelflächenbezogene Maßnahmen.

Weitere Infos zum Veitshöchheimer Hanfmix externer Link

2. Platz 2023

Die Imkerin Ramona Pfister und der Landwirt Holger Lenz aus Abtswind im Landkreis Kitzingen (Unterfranken) erhielten den zweiten Platz, dotiert mit 3.000 €.

Die Imkerin betreut derzeit 23 Bienenvölker und knapp 3 Hektar Streuobstfläche. Holger Lenz bewirtschaftet bienenfreundlich einen Bioland-Betrieb mit 110 Hektar, davon 7 Hektar Dauergrünland sowie Klee und Luzerne auf 40 Hektar eingebettet in eine vielfältige Fruchtfolge. Gemeinsames Ziel ist die Verbesserung des Blühangebots für alle Insekten und damit mehr Biodiversität in der Region. Beide Partner legen Wert auf die regionale Vermarktung, ganz nach dem Motto "Aus der Region für die Region".

3. Platz 2023

Das Projekt "Biobienen im Bioweinberg" aus dem Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken) wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 €.

Als Familie bewirtschaften die Heindels ein Weingut in Ipsheim. Zusammen mit dem Imkerverein Oberer Ehegrund, der in den Weinbergen einen Bienenstand aufgebaut hat, wird vorbildlich demonstriert, wie moderner, ökologischer Erwerbsweinbau, Insektenschutz und Bienenhaltung miteinander harmonieren. Durch vielfältige, blütenreiche Begrünungen in den ökologisch bewirtschafteten Weinbergen wird nicht nur die Bodenstruktur verbessert und der Humus vermehrt, sondern auch wertvoller, differenzierter Lebensraum geschaffen, was die Artenvielfalt nachhaltig stärkt.

1. Preis | Zandt, Landkreis Cham, Oberpfalz

Im Landkreis Cham haben 20 Landwirte, vier Imker, die Jägerschaft, die Gemeinde, Vereine und Bürger gemeinsam ca. 30 ha Blühfläche angelegt. Durch das Bereitstellen von Flächen, viel Arbeit und Geldspenden sind in den letzten Jahren viele Blühflächen, aber auch dauerhafte Strukturen wie z. B. Streuobstwiesen, Stein- und Totholzbiotope entstanden. Die Initiative "Zandt - die blühende Gemeinde" wurde für ihr langjähriges, herausragendes Engagement von der Jury zum Sieger gekürt. Die vorbildlichen Leistungen in Zandt werden mit einem Preisgeld von 4.000 € gewürdigt.

Blühender Ortseingang (Fotos: Gemeinde Zandt)
Blühstreifen
Kinder säen eine Blühfläche an
Feuerwehr bewässert eine Neuansaat
Streuobst und Blühflächen bereichern die Flur
Großer Zusammenhalt in der Gemeinde Zandt

2. Preis | Stierberg, Landkreis Mühldorf, Oberbayern

In Stierberg, Gemeinde Obertaufkirchen, versteht sich der Imkerverein als Anwalt der blütenbesuchenden Insekten. Unter dem Motto "Landwirtschaft UND Bienen - Füreinander UND Miteinander" wird der Schulterschluss mit den örtlichen Landwirten praktiziert. Vorträge, Begehungen und Feldtage z. B. auch für alternative Energiepflanzen sensibilisieren Landwirte und die Öffentlichkeit. Die vorbildlichen Leistungen in Stierberg werden mit einem Preisgeld von 2.000 € gewürdigt.

Foto: Maria Th. Lohmeier
Gemeinsame Feldbegehung Foto: Maria Th. Lohmeier
Gemeinsame Feldbegehung
Biogas-Bauern informieren sich Foto: Maria Th. Lohmeier
Biogas-Bauern informieren sich
Großer Aktionstag in Stierberg Foto: Maria Th. Lohmeier
Großer Aktionstag in Stierberg
Die Akteure in Stierberg (Fotos: Maria Th. Lohmeier)
Gemeinsame Feldbegehung
Biogas-Bauern informieren sich
Großer Aktionstag in Stierberg

2. Preis | Holzheim, Landkreis Dillingen, Schwaben

Im schwäbischen Holzheim pflegt der Imkerverein seit 2008 eine erfolgreiche Partnerschaft mit Landwirten, der Bürgerschaft, dem Gartenbauverein, den Gewerbebetrieben, der Gemeinde und dem Forstbetrieb. Die Anlage von Streuobstwiesen, Blühflächen, Blühstreifen und Demonstrationsflächen zu alternativen Biogaspflanzen sowie gemeinsame Begehungen der Feldflur fördern die Artenvielfalt und schaffen Verständnis für die Bedürfnisse der Honigbienen und deren wildlebender Verwandtschaft. Die vorbildlichen Leistungen in Holzheim werden mit einem Preisgeld von 2.000 € gewürdigt.

Haupt-Akteure am Blühstreifen (Fotos: Holzheim)
Blühender Ortseingang
Blühflächen am Rathaus
Steuobst und Wildbienenhotel
Blühfläche in der freien Flur
Haupt-Akteure am Blühstreifen (Fotos: Holzheim)
Blühender Ortseingang
Blühflächen am Rathaus
Steuobst und Wildbienenhotel
Blühfläche in der freien Flur

Belobigung | Gut Mergenthau, Landkreis Aichach-Friedberg, Schwaben

In Affing im Landkreis Aichach-Friedberg verwandelte der Bio-Betrieb "Gut Mergenthau" zusammen mit den beiden Bio-Imkereien "Honiglandschaften" und "Bader" eine 10 ha große landwirtschaftliche Christbaumkultur zum blühenden Mehrnutzungs-Ökosystem, ganz nach dem Motto "Bienen, Bäume, Blütenträume". Christbäume, in Mischkultur mit vielfältigen Blühstreifen angebaut, liefern besten Waldhonig und Lebensraum für vielerlei Tiere und Pflanzen.