Initiative Zukunftswald Bayern
Heute schon für morgen handeln - aus Verantwortung für die Nachkommen
Wir befinden uns unstrittig bereits mitten im Klimawandel. Das hat Folgen für den Wald: Nadelholz-Reinbestände kommen schon heute an ihre Grenzen. Mit extremen Wetterereignissen wie Trockenheit und Stürmen nehmen Schädlingsbefall und Zuwachseinbußen spürbar zu. Unsere Wälder müssen klimafit gemacht werden - durch regelmäßige Waldpflege und mehr Mischwald mit verschiedenen Baumarten. Denn: "Wer streut – rutscht nicht!" Um klimatolerante Wälder zu etablieren und die Waldvielfalt für zukünftige Generationen zu erhalten, wurde im Jahr 2015 die Initiative Zukunftswald Bayern ins Leben gerufen. Die IZW verleiht dem notwendigen Waldumbau weiteren Schwung. Mit vielfältigen regionalen Projekten soll das Interesse der Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer geweckt werden, Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in ihren Wäldern durchzuführen. Anfangs liefen die Projektperioden alle zwei Jahre an, seit 2019 starten sie sogar jährlich.
Bergwaldoffensive
Vorbeugen ist besser und billiger als Heilen
Nach dem Grundsatz "Vorbeugen ist besser und billiger als Heilen" verfolgt die Bergwaldoffensive (BWO) seit 2008 das Ziel, Bergwälder an den Klimawandel anzupassen und sie gar nicht erst zu Sanierungsfällen werden zu lassen. Hierzu plant die BWO in abgegrenzten Projektgebieten im Privat- und Körperschaftswald verschiedene forstliche Maßnahmen, die von Pflanzungen über Waldpflegearbeiten, eine naturverträgliche Walderschließung bis hin zu Jagdkonzepten oder der Trennung von Wald und Weide reichen können. Großen Wert legen die Verantwortlichen der BWO dabei auf die Beteiligung der unterschiedlichen Interessenvertreter. Waldbesitzer, Almbauern, Jäger, Naturschutzvertreter, Tourismusverbände und Kommunen sitzen in den Projektbeiräten gemeinsam an einem Tisch und erarbeiten einvernehmlich Lösungen. Diese Vorgehensweise sichert die Akzeptanz für die Maßnahmen der Bergwaldoffensive und ist der Schlüssel für deren Erfolg.
www.bergwald-offensive.de externer LinkProjektseiten der ÄELF
An den folgenden Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) wurden bzw. werden Projekte durchgeführt. Durch den Klick auf einen Link, können Sie sich ausgewählte Projekte direkt auf der Projektseite des jeweiligen Amtes ansehen.
- AELF Amberg-Neumarkt externer Link
- AELF Augsburg externer Link
- AELF Bad Neustadt a.d.Saale externer Link
- AELF Bayreuth-Münchberg externer Link
- AELF Fürstenfeldbruck externer Link
- AELF Fürth-Uffenheim externer Link
- AELF Holzkirchen externer Link
- AELF Kaufbeuren externer Link
- AELF Krumbach (Schwaben)-Mindelheim externer Link
- AELF Kitzingen-Würzburg externer Link
- AELF Nördlingen-Wertingen externer Link
- AELF Passau externer Link
- AELF Regensburg-Schwandorf externer Link
- AELF Regen externer Link
- AELF Rosenheim externer Link
- AELF Roth-Weißenburg i.Bay. externer Link
- AELF Töging a.Inn externer Link
- AELF Weilheim i.OB externer Link
Waldfunktionen
Warum wir auch in Zukunft stabile Wälder brauchen
liefern mit dem Holz einen vielseitig einsetzbaren nachwachsenden Rohstoff. Holz ist Baustoff und Energieträger zugleich. Ein wahres Multitalent.
liefern uns sauberes Trinkwasser.
sind Ort für Ruhe und Erholung.
schützen uns im Gebirge vor Steinschlag, Lawinen und Muren.
sind Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, z. B. für den Hirschkäfer.
Unser Wald in Bayern wird im Zuge des Klimawandels verstärkt sich ändernden Umweltfaktoren ausgesetzt sein (z. B. Hitze, Trockenheit, Stürme). Schon heute können wir dafür sorgen, dass die Auswirkungen abgemildert werden: Durch einen gepflegten Mischwald - bestehend aus den verschiedensten Baumarten.
Nadelholzbaumarten dominieren unsere Wälder
Den heutigen Wald dominieren boreale Nadelbaumarten - allen voran die Fichte (siehe Bild) und die Kiefer. Ohne Einfluss des Menschen wäre Bayern überwiegend mit Laubmischwäldern bedeckt. Durch die intensive menschliche Nutzung hat sich dies über die Jahrhunderte grundlegend geändert. Die sich abzeichnenden klimatischen Veränderungen stellen insbesondere für unsere von "nordischen" Baumarten dominierten Wälder eine Belastungsprobe dar.
Sturmwurf und Waldbrand: Die Gefahr steigt
Von einem Sturm umgeworfene und teils gebrochene Fichtenbäume. Insbesondere die Fichte bildet auf bestimmten Böden nur flache Wurzelteller aus und ist dadurch besonders gefährdet. Tannen oder Eichen beispielsweise bilden tiefreichendere Wurzelsysteme aus. In Mischwäldern mit mehreren Baumarten ist daher das Risiko von Schäden in der Regel geringer als bei reinen Fichtenwäldern. Klimaexperten prognostizieren eine steigende Gefahr von Stürmen und damit von Sturmschäden an Bäumen im Falle einer Klimaerwärmung. Das Risiko für Waldbrände steigt bei trockeneren und wärmerer Witterung.
Borkenkäfer auf dem Vormarsch
Der Buchdrucker (Ips typographus) ist ein Käfer aus der Gattung der Borkenkäfer. Zusammen mit dem Kupferstecher ist er für die großen Borkenkäferkalamitäten an der Fichte verantwortlich. Insekten lieben Wärme. In Folge eines wärmeren Klimas wird sich das Risiko von großflächigen Fraßschäden - insbesondere bei nur von einer Baumart dominierten Wäldern - stark erhöhen. Der Grund: Die jeweiligen Insektenarten sind meist auf ein bis zwei Baumarten spezialisiert. Ein Mischwald mit mehreren Baumarten ist daher insgesamt stabiler.
Naturverjüngung und Pflanzung
Im Wald natürlich gekeimte Fichten- und Buchenbäumchen. Kommt durch das Umschneiden oder Umstürzen alter Bäume Licht auf den Boden verjüngt sich der Wald natürlich. Voraussetzung dafür ist insbesondere wenig Konkurrenzvegetation und nicht zu viele Tiere die die jungen Bäumchen fressen. Keimen keine jungen Bäume auf natürliche Weise oder besteht der Wald aus zu wenig verschiedenen Baumarten kann der Mensch durch Pflanzung von jungen Bäumchen nachhelfen.
Waldpflege
Bei der Waldpflege - in der Fachsprache Durchforstung genannt - wird den vitalsten Bäumen durch entfernen der Konkurrenzbäume geholfen. Der Wald wird dadurch insgesamt stabiler und wertvoller. Für die Baumernte werden heute überwiegend moderne Maschinen eingesetzt. Die Waldarbeit ist dadurch sicherer und effizienter geworden.
Mischwald - der Wald von morgen
Das Ziel sind Mischwälder mit mehreren Baumarten. Diese sind gegenüber den Auswirkungen von Klimaveränderungen insgesamt stabiler als reine Fichten- oder Kiefernwälder. Die Sicherung der Waldfunktionen und der Lebensgrundlagen für unsere Nachkommen wird dadurch erhöht.
Unser Angebot für Sie
Beratung und Information
Kostenfreie Beratung und Information für Sie - direkt von den Profis. Die Försterinnen und Förster der Bayerischen Forstverwaltung unterstützen Sie gern bei der Bewirtschaftung Ihres Waldes. Knüpfen Sie zum Beispiel Kontakte mit regionalen Ansprechpartnern auf einem der bayerischen Waldbesitzertage oder finden Sie Ihren Förster oder Ihre Försterin über den praktischen Försterfinder.
Finanzielle Förderung
Der Freistaat Bayern, der Bund und die Europäische Union unterstützen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mit der Förderung aus staatlichen Finanzmitteln. Ziel ist der Aufbau zukunftsfähiger, stabiler und gesunder Waldbestände.
Finanzielle Förderung im Waldbesitzer-Portal externer LinkFortbildungen und Schulungen
Egal ob Profi oder Neueinsteiger, für jeden Waldbesitzer und jede Waldbesitzerin ist eine passende Fortbildung oder Schulung hilfreich. Erfahren Sie erste Grundlagen der Waldbewirtschaftung und Waldarbeit oder frischen Sie Ihr Wissen mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen auf.
Fortbildungen und Schulungen im Waldbesitzer-Portal externer LinkWaldpädagogik
Kinder und Jugendliche müssen als Entscheidungsträger der Zukunft um die vielfältigen Leistungen wissen, die Waldbesitzer mit der Bewirtschaftung ihrer Wälder erbringen. Nur wer den Wert von Wald und Forstwirtschaft kennt, akzeptiert und unterstützt die nachhaltige Waldnutzung. Forstliche Bildungsarbeit und Waldpädagogik tragen ihren Teil dazu bei.
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