Mittelpunkt vieler Wohnküchen bilden Kochinseln mit eingebauter Kochstelle – als Abzug dient oft eine Inselhaube. Möchten Verbraucherinnen und Verbraucher keine Inselhaube mitten im Raum haben, können sie stattdessen einen Deckenlüfter einbauen lassen. Allerdings erhöht der große Abstand zwischen Kochfeld und Abzug die Gefahr einer Querlüftung. Die hereinströmende Luft verteilt den Wrasen (aufsteigender Kochdunst mit Fett, Dampf und Gerüchen) im Raum. Gerade in solchen Fällen eignen sich Dunstabzüge besonders, die sich direkt an der Kochstelle befinden. Sie saugen Dämpfe und Gerüche am Entstehungsort ab und verhindern, dass sie sich im Raum verteilen. Die Hersteller bieten verschiedene Varianten zum Einbau und versprechen Flexibilität in der Planung.
Welche Modelle gibt es?
Muldenlüfter
Muldenlüfter sind die älteste Variante eingebauter Dunstabzüge. Sie sind zwischen den Kochmodulen, wie Induktion, Teppan Yaki, Wok, Grill, Gas oder Heizband, eingebaut und verbinden die einzelnen Module miteinander. Die Hersteller nennen sie "Domino", "Kombi-Set" oder "Vario". Der Begriff Muldenlüfter stammt aus einer Zeit, als man das Kochfeld noch als Kochmulde bezeichnete.
Tischlüfter oder Downdrafts
Die Hauben sind hinter dem Kochfeld in der Arbeitsplatte versenkt. Bei Bedarf fährt die Haube nach oben und zieht den Kochdunst an allen Kochzonen ab. Tischlüfter bzw. Downdrafts sind mit einer Beleuchtung ausgestattet und sorgen für ein ausgewogenes Licht auf dem Kochfeld. Nach dem Kochen verschwindet die Abzugshaube wieder in der Arbeitsplatte.
Tischlüfter gibt es bis 90 cm Breite. Sie können hinter jedem Kochfeld eingebaut werden. Unterschiedliche Raumhöhen, Fensterfronten oder andere Hindernisse sind kein Problem.
Kochfeldabzüge
Kochfeldabzüge sind mittig im Kochfeld integriert. Je nach Hersteller sind sie rund oder eckig und mit einem Gitter oder einer Abdeckplatte ausgestattet. Kochfeld und Dunstabzug sind miteinander verbunden und bilden eine Einheit. Dies erleichtert die Planung und den Einbau für Küchenbauer. Neue Modelle benötigen wenig Platz im Unterschrank. Die Schubladen darunter können deswegen zusätzlich als Stauraum dienen.
Wie funktionieren die Lüfter?
Muldenlüfter und Kochfeldabzüge arbeiten mit Querströmung. Kochdunst steigt mit ca. einem Meter pro Sekunde auf. Die Strömungsgeschwindigkeiten bei Kochfeldabzügen müssen höher sein und liegen bei ca. vier bis neun Metern pro Sekunde. Fett ist schwerer als Dampf und wird gut abgezogen. Die typischen Bratgeschirre wie Pfannen und Schmortöpfe sind in der Regel fünf bis zehn Zentimeter hoch. Bis zu dieser Höhe reicht die Querströmung aus. Bei höheren Töpfen empfehlen die Hersteller, einen Kochlöffel zwischen Topf und Deckel zu klemmen. Die Öffnung des Topfes sollte dabei zum Abzug zeigen.
Was ist, wenn etwas überlauft?
Wenn Nudelwasser oder Milch überlaufen, verteilt sich die Flüssigkeit zuerst auf der Kochfläche. Die Kochfläche kann bis zu einem Liter Flüssigkeit "auffangen". Erst wenn es mehr ist, gelangt die Flüssigkeit in den Abzug. Weit häufiger passiert es, dass beim Hantieren mit Töpfen oder Pfannen Flüssigkeit überschwappt und in den Abzug läuft oder Gewürze und Krümel eingezogen werden. Ein Auffangbecken bzw. Überlaufbehälter sammelt diese.
Wie reinige ich die Geräte?
Reinigen Sie die Strömungsgitter bzw. die Abdeckung nach jedem Kochen in der Spülmaschine oder von Hand. Die Fettfilter sollten Sie regelmäßig in der Spülmaschine bei ca. 60°C ohne Essgeschirr reinigen. Wischen Sie das Überlaufbecken regelmäßig mit einem feuchten Mikrofasertuch aus. Fettverschmutzungen und eingezogene Gewürze verkrusten so nicht.
Worauf kann ich sonst noch achten?
Kochfeld und Dunstabzug bilden eine Einheit und sind von einem Hersteller. Prüfen Sie deshalb vorher, ob die Ausstattung dieser Einheit Ihren Anforderungen entspricht.
Die Modelle gibt es in 80 oder 90 Zentimeter Breite. Neuerdings bieten einige Hersteller für kleine Küchen auch Modelle mit 60 Zentimeter Breite an.