Gestaltung eines hauswirtschaftlichen Qualifizierungsangebotes für Kindertagesstätten

Welche Zielgruppen spreche ich mit einem hauswirtschaftlichen Qualifizierungskonzept in Kitas an? Zu welchen Themen besteht Schulungsbedarf? Diese Fragen stellte sich Barbara Pfindel in ihrer Masterarbeit an der Hochschule Fulda. In elf qualitativen, leitfadengestützten Interviews mit Expertinnen und Experten der Hauswirtschaft, der Erwachsenen- und Berufsbildung und der Kindertagesstätten ermittelte sie den Qualifizierungsbedarf von Beschäftigen in Kitas.

Aktualisiert am: 14.02.2023
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Problemstellung und Methoden

Die Ganztagesbetreuung nimmt zu. Kinder erleben hauswirtschaftliche Tätigkeiten seltener im privaten Umfeld. Kitas haben dadurch eine höhere Verantwortung bei der Versorgung der Kinder. Sie werden somit zu einem Lernort für hauswirtschaftliche Alltagskompetenzen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, empfehlen Fachgesellschaften, Personal mit einschlägiger hauswirtschaftlicher Qualifikation zu beschäftigen. In den Kitas sieht es jedoch anders aus: Meist übernehmen pädagogische Mitarbeitende oder Geringqualifizierte hauswirtschaftliche Tätigkeiten für und mit den Kindern. Um die Qualität der Hauswirtschaft in Kitas sicherzustellen, benötigen diese Beschäftigten Qualifizierungskonzepte. Barbara Pfindel ermittelt in ihrer Masterarbeit Zielgruppe und Schwerpunkte des Schulungsbedarfs.

Ergebnisse der Analyse

Ergebnis 1: Zielgruppe für Qualifizierungsmaßnahmen

Mögliche Zielgruppen einer hauswirtschaftlichen Qualifizierung sind laut Expertinnen und Experten Geringqualifizierte, pädagogische Fachkräfte sowie Fachkräfte aus den Bereichen Hauswirtschaft und Ernährung.

Ergebnis 2: Schulungsbedarf

Der hauswirtschaftliche Qualifizierungsbedarf ist abhängig von der beruflichen Vorbildung. Geringqualifizierte benötigen dabei Basiswissen zu den Themen Recht und Hygiene sowie zu anfallenden bzw. notwendigen hauswirtschaftlichen Versorgungsdienstleistungen. Pädagogische Fachkräfte benötigen Wissen zu hauswirtschaftlichen Versorgungsleistungen und eine Spezialisierung auf hauswirtschaftspädagogische Kompetenzen. Personal der Hauswirtschaft und Ernährung benötigt vertieftes Wissen zu hauswirtschaftlichen Versorgungsleistungen (z. B. Säuglings- oder Kleinkinderernährung) und zur Hauswirtschaftspädagogik.

Ergebnis 3: Einflussfaktoren
Bestimmte Rahmenbedingungen und Faktoren beeinflussen das Qualifizierungskonzept.
  • Entwicklung des hauswirtschaftlichen Arbeitsmarktes (z. B. Verfügbarkeit von Fachkräften)
  • Berücksichtigung der Hauswirtschaft im pädagogischen Konzept der Kitas
  • Form der Leistungserstellung hauswirtschaftlicher Dienstleistungen (z. B. Kochen die Kitas selbst? Gibt es ein Catering?)
  • Finanzierung der Qualifizierungsmaßnahmen
  • Zeitliche Ressourcen der Adressatinnen und Adressaten
  • Interesse und Einsatzbereitschaft der Adressatinnen und Adressaten

Fazit

In Kitas besteht hauswirtschaftlicher Qualifizierungsbedarf. Die Inhalte müssen auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt werden. Ein Qualifizierungskonzept orientiert sich in Abstimmung mit dem Träger der Kita am konkreten Bedarf und den jeweiligen Rahmenbedingungen.