
Keime können sich über die Seife auf den Händen ausbreiten und insbesondere bei immungeschwächten Personen Infektionen verursachen. Vor allem nachfüllbare Seifenspender sind von der mikrobiellen Belastung betroffen. Mehrere Studien konnten in Seifenspendern Erreger nachweisen, die bei Personen mit geschwächtem Immunsystem Lungenentzündungen, Harnwegs- oder Wundinfekte auslösen können, wie z. B. Enterobacter- oder Pseudomonas-Arten.

In der Regel schützen die in der Seife enthaltenen Konservierungsstoffe vor einer Infektion. Durch Betätigen des Seifenspenders können jedoch Schmutz und Wasser in das Innere des Spenders gelangen. Das verdünnt die vorhandenen Konservierungsstoffe und trägt Nährstoffe ein, sodass sich Keime vermehren können.
Wie lässt sich eine Kontamination des Seifenspenders verhindern?
Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt, in hauswirtschaftlichen Betrieben automatisch bedienbare Spendersysteme für Seifen und Desinfektionsmittel einzusetzen. Diese verringern nicht nur die Kontamination mit potenziellen Krankheitserregern, sondern lassen sich auch komfortabler bedienen.
mit nicht-wiederbefüllbaren Gebinden (Einwegcontainer) zu bestücken sein.
von genormter Größe sein, sodass man Gebinde unterschiedlicher Herstellerinnen und Hersteller verwenden kann.
über Einwegpumpen verfügen, die man mit den leeren Gebinden verwirft.
Herstellerhinweise und Füllstand müssen einfach identifizierbar sein.
Das Steigrohr ist mit einem Einmaltuch abzuwischen.
Die Dosierpumpe ist unter fließendem, heißem Wasser zu reinigen und zu trocknen.
Spendergehäuse, Rückwand und Dosierpumpe müssen wischdesinfiziert werden.
Zusammensetzen des Spenders
Wiederholtes Durchpumpen der Seife bzw. des Desinfektionsmittels
Eine Studie der Hochschule Rhein-Waal analysierte im Jahr 2023 bundesweit verschiedene Seifenspender in Hotelzimmern. Dabei nahm sie 57 nachfüllbare Standard-Flüssigseifen-Spender und 47 nicht-nachfüllbare Press-Spender unter die Lupe. Die Ergebnisse zeigten, dass rund 70 Prozent der nachfüllbaren Seifenspender belastet waren, bei Einweg-Press-Spendern betrug die Keimbelastung hingegen nur zehn Prozent. Die Studienautorinnen und -autoren konzentrierten sich bei der Keimbestimmung vor allem auf Arten, die Resistenzen gegenüber Antibiotika ausbilden können.
Einige dieser Erreger können auch Flüssigseifenbestandteile als Substrate verwenden und weisen eine erhöhte Toleranz nicht nur gegenüber Antibiotika, sondern auch gegenüber Konservierungsstoffen auf.
Manche Keime bilden zudem Biofilme, die auch nach Verdünnung der Flüssigseife bestehen bleiben und unter günstigen Bedingungen weiterwachsen können.
Die Studie bestätigt ebenfalls, dass durch die Bauart vieler Mehrweg-Pump-Spender kleine Mengen Händewaschwasser in den Seifenspender laufen und dadurch den Inhalt mit Mikroorganismen und Schmutz verunreinigen können. Die Studie kam zu dem Schluss, dass die Druckentlastung des Pump-Spenders die Keimbelastung verursachte. Die gebildeten Biofilme waren nicht nur auf allen Standard-Pump-Spendern nachweisbar, sondern auch auf und im Pumpenkopf sowie in allen Hohlräumen, die stehendes Wasser enthielten.
Die Studienautorinnen und -autoren empfehlen daher, den Pumpenkopf vor stehender Flüssigkeit zu schützen, um die Bildung von Biofilmen zu verhindern. Pumpensysteme, bei denen die Flüssigkeit abfließen kann, sind weniger verschmutzt, ebenso Standard-Pressdispenser an der Wand. Mitarbeitende sollten Mehrwegsysteme beim Nachfüllen auf Verschmutzungen kontrollieren und den Pumpenkopf regelmäßig austauschen. Auch Krüge oder Trichter zur Nachfüllung müssen regelmäßig gereinigt werden, um eine weitere Keimübertragung zu verhindern.
Quellen liegen am KoHW vor.
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