Wäschepflegeschränke – Marktangebot und Technik

In der Wäschepflege rücken Wasser-, Chemie- und Energiesparen immer mehr in den Fokus. Wäschepflegeschränke bieten eine Lösung, um Wasser und Chemie zu sparen. Die innovativen Geräte mit schrankähnlichem Design versprechen gute Ergebnisse beim Entknittern, Auffrischen und Trocknen von Textilien, Schuhen oder Accessoires. Weniger waschen schont empfindliche Kleidungsstücke und verlängert deren Lebensdauer.

Aktualisiert am: 18.12.2023
Erstellt von: Abteilung Haushaltstechnik und Textil Landsberg
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Marktangebot

Innenraum eines Wäschepflegeschranks mit Spielzeugen und einem Blazer

Aktuell gibt es einen Anbieter von Wäschepflegeschränken. Ein weiterer Hersteller kündigte sein Gerät für das Frühjahr 2024 an. Wäschepflegeschränke sind ca. 45 cm breit, 185 cm hoch, 60 cm tief und eignen sich für 5,2 kg Wäsche. Das entspricht etwa drei Oberteilen plus drei Unterteilen. Für Hemden, Anzüge und Kleider stehen Luftbügel und Haken zur Verfügung. Kissen, Hüte, Rucksäcke oder Kuscheltiere werden auf einer hochklappbaren Ablage ohne Mechanik getrocknet. Zudem gibt es Aufsteckhalterungen für Handschuhe oder Schuhe.

An der Türinnenseite kann man Hosen auffrischen und glätten. Der Wäschepflegeschrank ist für den Privathaushalt konzipiert. Für den Einsatz in Gemeinschaftseinrichtungen erfüllt er nicht die notwendigen Maschinenrichtlinien.

Technik

Teil der Technik sind im Wesentlichen zwei Bauteile: ein Dampferzeuger und die bewährte Wärmepumpentechnologie. Wäschepflegeschränke gibt es mit zwei getrennt oder zusammen anwählbaren Lüftungskreisläufen. Je nach Beladung wird der obere, der untere oder der ganze Raum belüftet. Die zwei baugleichen Kondenswasser- und Frischwasserbehälter sind im unteren Bereich des Schrankes untergebracht und können wechselseitig eingesetzt werden. Feuchtigkeitssensoren überprüfen den Trocknungsgrad. UV-Desodorierungsfilter und Plasma-Technologie können bei niedrigen Temperaturen Gerüche entfernen und Keime reduzieren. Ein HEPA-Filter (Schwebstofffilter) reinigt die Luft im Innenraum, z. B. von Pollen.

Zusätzlich kann man Dufttücher oder Duftflakons einsetzen. Die Geräte verfügen über eine WLAN-Verbindung und smarte Funktionen, bedient wird über ein Touch-Display.

Wäschepflegeschränke schließt man an die herkömmliche 220-V-Steckdose an. Im Standby-Modus bis zur Netzwerkverbindung verbraucht der Wäschepflegeschrank zwei Watt, danach 0,5 Watt im Aus-Modus. Die vom Hersteller angegebene Leistung (Nennleistung) beträgt 1700–2000 Watt.

Vorteile von Wäschepflegeschränken

Ein Wäschepflegeschrank ...
  • entfernt mit Hilfe von Dampf Gerüche aus Schuhen, Helmen, Handschuhen, Lederbekleidung (z. B. Motorradbekleidung) und Sportbekleidung.
  • entknittert und frischt getragene, waschbare Wäsche und nicht-waschbare Kleidung auf.
  • kann nach Herstellerangaben Allergene, Bakterien und Viren hygienisch inaktivieren (z. B. bei Kuscheltieren).
  • reduziert die Waschhäufigkeit und den Gang zur Reinigung.
  • erhöht durch den "Waschersatz" die Lebensdauer von Textilien.
  • schont durch weniger Waschgänge die Umwelt.
  • trocknet die Wäsche schonend und ohne Bewegung.

Der aktuell erhältliche Wäschepflegeschrank bietet sechs Trockenprogramme und 18 weitere Programme zum Auffrischen, zum Beispiel "Anzug", "Daunenjacke", "Wintermantel", "Bettwäsche" oder "Spielzeug". Zudem kann man Optionen wie Zeitvorwahl, Smart Control (Kontrolle über den Stromverbrauch) und Desinfektion, Dampf oder Temperatur anwählen.

Nachteile von Wäschepflegeschränken

Wie beim Wäschetrockner und bei der Waschmaschine sind Wartungs- und Pflegearbeiten notwendig, um einen einwandfreien und energieeffizienten Betrieb zu gewährleisten.
  • Frischwasserbehälter und Kondenswasserbehälter (= Abwasserbehälter) müssen befüllt, geleert und gereinigt werden.
  • Ist eine Wasserauffangschale eingebaut, muss man diese in regelmäßigen Abständen leeren.
  • Luft- und Flusenfilter sowie Flusensieb sind weitere Bauteile, die man regelmäßig bzw. nach jedem Gebrauch reinigen muss.
  • Je häufiger man die Dampffunktion verwendet, desto häufiger ist eine Entkalkung nötig, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten und die Lebensdauer des Gerätes zu verlängern.

Fazit

Wäschepflegeschränke reduzieren die Waschhäufigkeit, schonen damit die Kleidung und die Umwelt. Durch den Verzicht auf einen Waschgang kann man – je nach Programm – 48 bis 80 Liter Wasser einsparen. Die Investition kann den Gang zur Reinigung reduzieren. Zudem können Allergiker und Menschen mit gehobenen Ansprüchen an Hygiene und Pflege von Textilien von diesen Geräten profitieren. Allerdings sollte man bei einer Kaufüberlegung auch den hohen Preis eines solchen Gerätes im Blick haben.

Die Abteilung Haushaltstechnik und Textil am Agrarbildungszentrum Landsberg am Lech wird im Frühjahr 2024 einen Wäschepflegeschrank zur Verfügung gestellt bekommen und testen. Sie berichtet dann von den Erfahrungen mit dem Gerät.