Krisen gehören zur Normalität der heutigen gesellschaftlichen Entwicklung. Nehmen Krisenereignisse an Zahl und Stärke zu, gewinnt die Fähigkeit der Gesellschaft, mit den Krisen und ihren Folgen möglichst ohne Schaden umzugehen, an Bedeutung. Bayerns ländliche Räume sollten sich zu robusten und krisenfesten, d. h. resilienten Regionen entwickeln. Bereits heute verfügt die Verwaltung für Ländliche Entwicklung über ein breites Portfolio an Instrumenten, dies zu unterstützen. Damit der Ansatz rasch etabliert werden kann, empfehlen wir Resilienz-Piloten zu starten. Dazu könnte ein Prozess der Flurneuordnung, der Dorferneuerung, der Erarbeitung eines Gemeindeentwicklungsprozesses sowie ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) unter Resilienz-Gesichtspunkten angeregt werden.
Acht-Punkte-Programm
Tun was nötig ist: Transformationsprozesse durch die Verwaltung für Ländliche Entwicklung in den Regionen Bayerns begleiten
„Sagen was ist“: Krisen und Risiken offen der Bevölkerung kommunizieren
Soziales Kapital stärken: Soziale Netzwerke stabilisieren und zivilgesellschaftliches Engagement fördern
Organisatorische Kapazitäten stabilisieren und erweitern
Pioniere des Wandels unterstützen
Förderung und Finanzierung ausbauen
Qualifizierung und Weiterbildung etablieren
Lernen für den Wandel durch begleitende Forschung ermöglichen
Sieben Themenfelder
Die Themenfelder sind als Strukturierungshilfe zu verstehen und nehmen nicht Handlungsfelder und Ziele für die regionale Entwicklung vorweg. Die mit den Themenfeldern angesprochenen Aspekte sollten in einem Zielkonzept dann so zusammengeführt werden, dass sie den erkannten besonders dringlichen Handlungsbedarfen Rechnung tragen und themenfeldübergreifend zum Tragen kommen.
Demografische Entwicklung, Versorgung, Sozialer Zusammenhalt, Kultur & Bildung
Flächensparende Siedlungsentwicklung, effektive Nutzung vorhandener Bausubstanz, nachhaltiges Bauen
CO2-arme Mobilität und Erreichbarkeit
Regionale Wirtschaftskreisläufe, nachhaltiger Tourismus und regionaler Konsum
Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien
Nachhaltige Strukturen und Vorgehensweisen in Land-, Forstwirtschaft und Ernährung
Ökologisch-ästhetische Landschaft, Orientierung an Ökologie & Biodiversität
Leitprinzipien
CO2-Minderung bzw. Anpassung an den Klimawandel
Erhalt der natürlichen Ressourcen bzw. deren sparsamer Einsatz und Erhalt und Erhöhung der Biodiversität
Förderung von gerechten Chancen zur Versorgung und Teilhabe für Alle
Förderung regionaler Wertschöpfung
Förderung eines fairen und gerechten Miteinanders und des sozialen Zusammenhalts
Broschüren
Resilienz und Landentwicklung
Die Kurzfassung beschreibt, wie man Vitalität und Anpassungsfähigkeit in ländlichen Kommunen stärken kann.
Kurzfassung: Resilienz und LandentwicklungResilienzkonzept
Ein Handbuch zum Arbeiten mit dem Resilienzkonzept vor Ort.