Moorschutz

Moorlandschaften sind mit ihrer einzigartigen Artenvielfalt faszinierende Wildnisgebiete. Die Ländliche Entwicklung fördert die Renaturierung dieser Ökosysteme.

Aktualisiert am: 04.01.2024
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Moorlandschaften sind mit ihrer einzigartigen Artenvielfalt faszinierende Wildnisgebiete. Doch sind sie zunehmend durch Entwässerung und Nutzungsintensivierung bedroht. Dabei geht nicht nur der Lebensraum für viele spezialisierte Arten verloren, auch heizen die Emissionen aus den zerstörten Mooren das Klima weiter an. Denn Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher innerhalb der Landökosysteme und erfüllen damit auch eine wichtige Klimaschutzfunktion für den Menschen.

Wie entstehen Moore?

Zehn Meter tiefe Moore entstehen in zehntausend Jahren. In diesem Tempo baut sich im Moor eine Torfschicht aus abgestorbenen Pflanzenresten auf. Im nassen Moorgrund wachsen Moose zwar in die Höhe, im sauerstoffarmen Untergrund zersetzen sich ihre Reste aber nicht. So sammelt sich das Pflanzenmaterial langsam, aber stetig als Torf an und das Moor wächst: Pro Jahr um circa einen Millimeter.

Eine vielfältige Moorlandschaft mit zahlreichen Moorseen und kleinen Bächen Alois Kapfer

Was können wir tun?

Die Ländliche Entwicklung fördert daher die Renaturierung dieser Ökosysteme. Und dazu gehört nicht nur, die Artenvielfalt zu schützen, sondern auch das Klima. Moore binden nämlich Kohlendioxid und speichern es, doch werden sie trockengelegt, entweichen klimaschädliche Gase in die Atmosphäre. Mit Tümpeln entwickeln wir zum Beispiel neue Biotopstrukturen. Wir entbuschen Flächen, das heißt wir öffnen wieder Wiesenflächen, die mittlerweile von Bäumen und Sträuchern überwachsen waren. Damit erhält die Vielfalt der moortypischen Flora und Fauna wieder neue Chancen. Mit ökologisch orientierten Flurneuordnungen können die Besitzverhältnisse der oft schmalen Einzelgrundstücke im Moor neu geordnet werden. Größere, zusammenhängende Flächen dienen sowohl der Natur als auch den Landwirten. Moorschutz ist somit auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll.

Beispiele

Blick von oben auf das Gebiet der Ruselmoore. Die Feuchtgebiete sind zwischen den Wäldern deutlich erkennbar.

Ruselmoore – Moorboden schützen, Klima bewahren

Die Ruselmoore rund um den Moorkomplex Todtenau gehören mit ihren rund 150 Hektar zu den größten Moorlandschaften im Vorderen Bayerischen Wald. Moore wie dieses sind nicht nur wertvolle Lebensräume, sie sind auch bedeutende Kohlenstoffspeicher und damit echte Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel.

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Bilder von einer bunten Blühwiese.

Landschaftsschutz im „Wasenmoos“ - Ein Beitrag zum Naturschutz und Klimaschutz im Unterallgäu

Das Wasenmoos ist ein bedeutendes Beispiel für nachhaltige Entwicklung und den Schutz der natürlichen Ressourcen in Bayern. Ziel ist es, die Biodiversität zu erhalten, den Wasserhaushalt zu sichern und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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Luftbild vom Murnauer Moos umgeben von Bergen.

Murnauer Moos – Landschaftsschutz im größten Moorgebiet Mitteleuropas

Am Alpenrand, im Becken des würmeiszeitlichen Loisach-Gletschers, liegt das Murnauer Moos. Mit rund 7.000 Hektar ist es das größte zusammenhängende Moor Mitteleuropas und seit 1980 Naturschutzgebiet. Das Gebiet umfasst Streuwiesen, Nieder- und Übergangsmoore, Quelltrichter, Altwasser und Hochmoore. Besonders wertvoll sind die fast ungestörten Übergänge zwischen den Moortypen.

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