Dazu sind eindeutige Treffpunkte für Kontaktperson und Rettungsdienst sehr wichtig. Die Festlegung und Bekanntgabe der Rettungstreffpunkte ist wesentlicher Bestandteil der Rettungskette Forst. Die Bayerische Forstverwaltung hat seit Juni 2013 bayernweit Rettungstreffpunkte für private und körperschaftliche Waldbesitzer erfasst. Sie ergänzt dadurch die bereits festgelegten Rettungstreffpunkte für den Staatswald.
Karte
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Rettungskette Forst im BayernAtlasDie folgende Karte zeigt die aktuell verfügbaren Rettungstreffpunkte in Bayern. Mit gedrückter linker Maustaste lässt sich der Kartenausschnitt beliebig verschieben. Zum Vergrößern oder Verkleinern des Kartenausschnitts reicht ein Klick auf die Schaltfläche "Plus" oder "Minus". Bitte beachten Sie dabei, dass die Rettungstreffpunkte nur in einem bestimmten Maßstabsbereich sichtbar sind. Vergrößern Sie gegebenenfalls den Kartenausschnitt bis die entsprechenden Symbole (wieder) erscheinen. Die roten Punkte zeigen mit einer Genauigkeit von mindestens 50 Metern die genaue Lage der Rettungstreffpunkte an.
Bereitstellung des Dienstes Rettungstreffpunkte durch die LWF auf Basis des durch die KWF bereitgestellten Datensatzes. Lizenzbedingungen: CC BY-ND 3.0 DE. Urheberrechte siehe Datensatz.
Funktionsweise der Rettungskette Forst
Bei Waldarbeiten besteht eine erhebliche Verletzungsgefahr. Nicht nur bei der Holzernte ist es deshalb ratsam, mindestens zu zweit zu arbeiten. Eine wirksame und schnelle Erste Hilfe in Waldgebieten ist bei Alleinarbeit eher unwahrscheinlich. Sichern Sie als erstes die Unfallstelle und versorgen als nächstes den Verletzten. Setzen Sie anschließend einen Notruf (112) mit der Bezeichnung des nächstgelegenen erreichbaren Rettungstreffpunktes ab. Begeben Sie sich dann zu diesem Rettungstreffpunkt, um auf den Rettungsdienst zu warten. Ihre Aufgabe ist es, den Rettungsdienst auf dem schnellstmöglichen Weg zum Verletzten zu lotsen. Bitte beachten Sie auch unsere FAQ´s ("Häufig gestellte Fragen").
Flyer "Richtig retten" externer LinkEntstehung
"Historische" Entwicklung einer Idee
Im bayerischen Staatswald entstand ein System fester Rettungstreffpunkte schon in den 1990er Jahren. Neben einem eindeutigen Treffpunkt mit dem Rettungsdienst spielte damals auch der schnellste Weg zu einem Festnetz-Telefon eine große Rolle. Teilweise wurde das Konzept auch im Großprivatwald und im Körperschaftswald angewendet. Eine umfassende Veröffentlichung des rein betriebsinternen Rettungssystems fand aber nicht statt. Für Außenstehende (z. B. Freizeitsportler, Erholungssuchende, Jäger) waren die betriebsinternen Vorkehrungen nicht nutzbar. Die Beschreibung der Rettungstreffpunkte erfolgte unkoordiniert und ohne einheitliche, verbindliche Standards. Im Lauf der Jahre führte dies zu einem Nebeneinander verschiedener Systemvarianten und zu unterschiedlichen Bezeichnungen, was die Arbeit der Integrierten Leitstellen (ehemals Rettungsleitstellen) schwierig machte. Diese Probleme fanden im Landkreis Miltenberg Eingang in ein flächendeckendes, waldbesitzartenübergreifendes Rettungssystem: Die "Rettungskette Forst Odenwald-Spessart". In enger Zusammenarbeit von Bayerischer Forstverwaltung, Waldbesitz und Rettungsdienst wurde in dieser Region ein einheitliches System von Rettungstreffpunkten etabliert, das sich über viele Jahre bewährt hat. In Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium des Innern wurde ab 2013 ein entsprechendes bayernweit einheitliches System fester Rettungstreffpunkte von der Bayerischen Forstverwaltung aufgebaut.
Beschilderung von Rettungstreffpunkten
Schwere Unfälle passieren nicht nur bei der Waldarbeit sondern auch in der Freizeit. Das Rettungssystem soll daher allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Zug um Zug wird ein Großteil der Rettungstreffpunkte beschildert. In Einzelfällen ist dies jedoch unter Umständen nicht möglich. Überprüfen Sie in solchen Fällen genau, ob Sie sich am richtigen Standort befinden. Die Beschilderung kennzeichnet den Rettungstreffpunkt für Jedermann, enthält eine klare Handlungsanweisung und verleiht Sicherheit über den korrekten Treffpunkt für Rettungsdienst und Lotsen. Als Waldbesitzer sollten Sie sich die nächstgelegenen Rettungstreffpunkte unbedingt notieren und für den Notfall griffbereit haben.
Smartphone-App "Hilfe im Wald"
Mit einer kostenlosen Smartphone-App können die Rettungstreffpunkte auch per Handy schnell abgerufen werden. In den bekannten App-Stores steht die App "Hilfe im Wald" für alle Betriebssysteme zum Download bereit (Android, WindowsPhone und Apple iOS). Bitte nutzen Sie nach Möglichkeit die App vor der Waldarbeit oder sonstigen Aktivitäten, um sich über nahe Rettungstreffpunkte zu informieren. Wird die App erst im Notfall gestartet, kann dies wertvolle Zeit kosten. Bei fehlendem GPS-Empfang werden keine Rettungstreffpunkte angezeigt.
Download der Rettungstreffpunkte
Die Möglichkeit zum kostenlosen Download aller aktuell im Privat-, Körperschafts- und Staatswald verfügbaren Rettungstreffpunkte finden Sie auf der Website des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF e.V.). Dort erhalten Sie Geodaten in den Formaten .kml und .shp., die jedoch nur in speziellen Programmen gelesen werden können. Das Download-Angebot richtet sich daher an Nutzer, die die Rettungstreffpunkte in ihr eigenes Geoinformationssysten (GIS), GPS oder Navigationsgerät übernehmen wollen.
Link zur Downloadseite (KWF) externer LinkInfo-Kurzfilm zur Rettungskette Forst
Wie reagiert man richtig bei einem Notfall im Wald? Woher weiß man, wo sich der nächste Rettungstreffpunkt befindet? Und was passiert nach dem Absetzen eines Notrufs in der Rettungswache? Der Info-Film von www.forstcast.net gibt anschauliche Antworten auf diese und weitere Fragen. Hier erhalten Sie einen kurzen Überblick über die genauen Abläufe und Hintergründe zur Rettungskette Forst.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Nein. Die Rettungstreffpunkte der "Rettungskette Forst" sind lediglich ein Angebot, um Rettungsmaßnahmen einfach und schnell zu organisieren.
Die Rettungstreffpunkte sind mit wenigen Ausnahmen so angelegt, dass sie möglichst ganzjährig bei jeder Witterung mit Rettungsfahrzeugen (auch ohne Allradantrieb) erreicht werden können. Die Weiterfahrt in den Wald erfolgt unter Umständen nur in Begleitung eines ortskundigen Lotsen in einem zweiten Fahrzeug, um zu verhindern, dass das Rettungsfahrzeug im Gelände stecken bleibt. Weisen Sie bei einem Notruf deshalb immer darauf hin, wenn der Unfallort abseits befestigter Wege liegt. Ein weiterer Grund ist, dass Rettungstreffpunkte in den 1990er Jahren meist innerhalb von Ortschaften angelegt wurden, um den kürzesten Weg zu einem Telefon zu garantieren. Mit der weiten Verbreitung von Mobiltelefonen ist dieser Aspekt heute zwar weggefallen, die entsprechenden Rettungstreffpunkte wurden aber häufig beibehalten und durch weitere, auch ortsferne Punkte ergänzt.
Begeben Sie sich nicht zum Rettungstreffpunkt, wenn Sie selbst verletzt sind oder einen Schwerstverletzten nicht alleine zurücklassen können (z. B. bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung). Versuchen Sie in diesem Fall weitere ortskundige Personen oder Familienangehörige zu erreichen, die die Rettungskräfte vom Rettungstreffpunkt zum Unfallort lotsen können. Oder nutzen Sie den Rettungstreffpunkt als Fixpunkt: Geben Sie den Unfallort in Bezug auf den Rettungstreffpunkt an (z. B. "500 Meter südlich von M-L-2345") oder beschreiben Sie den Weg zum Unfallort von einem Rettungstreffpunkt aus. Informieren Sie sich dazu im Vorfeld über die nächstgelegenen Rettungstreffpunkte. Selbstverständlich bleibt es Ihnen unbenommen, den Unfallort auch in anderer Weise anzugeben.
Es gibt eine Vielzahl von Koordinatensystemen. Wenn Sie Koordinaten an die Integrierte Leitstelle durchgeben, müssen Sie wissen, um welche Koordinaten es sich handelt. Nur so ist ggf. eine exakte Umrechnung in das Format der Leitstellen möglich. Bedenken Sie außerdem, dass es bei der Übermittlung schnell zu Übermittlungsfehlern und Zahlendrehern kommen kann. Ohne ortskundigen Lotsen ist auch der schnellste Weg zum Unfallort unter Umständen für den Rettungsdienst unklar, da Wege witterungsbedingt nicht befahrbar sein könnten (Eis, Schnee, aufgeweichte Wege) oder nach Windwürfen oder Holzernte eventuell blockiert sind.
Die Koordinaten wurden auf Basis der Topographische Karte 1:50.000 der Bayerischen Vermessungsverwaltung und mit einer Genauigkeit von mindestens 50 m festgelegt. Luftbilder (Orthophotos) und topographische Karten sind aus kartographischen Gründen jedoch nie ganz deckungsgleich.