Ernährungsstrategie für Bayern – gesund, nachhaltig, mit Genuss und regionaler Prägung

Das Ziel der Ernährungsstrategie für Bayern ist es, der bayerischen Bevölkerung eine gesunde und nachhaltige Ernährung mit Genuss und regionaler Prägung zu ermöglichen.

Aktualisiert am: 23.08.2024
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Blick von oben auf Tisch mit Gemüse und sechs Händen, die Gemüse schneiden. belchonock/panthermedia

Ernährung berührt viele Lebensbereiche: Nicht nur am Anfang unseres Lebens empfinden wir gerade während der Nahrungsaufnahme Nähe, Geborgenheit und Zufriedenheit. Jeder kennt persönliche Lieblingsgerichte, die gute Erfahrungen hervorrufen und identitätsstiftend sind. Neben der lebensnotwendigen Nährstoffzufuhr ist die Ernährung ein hoch emotionaler und kultureller Akt. Sie ermöglicht soziale Teilhabe zwischen Genuss in Maßen und großem Überfluss, kann aber auch mit Verzicht, Mangel und täglichem Kalorienzählen verbunden sein. Zusätzlich gewinnt Ernährung immer mehr Bedeutung als Zukunftsthema unserer Zeit – privat und im gesellschaftlichen Diskurs. Maßstab für einen individuell gewählten Ernährungsstil ist längst nicht mehr allein eine optimierte Nährstoffversorgung, sondern Ernährung ist eng verbunden mit dem Anspruch das Alltagshandeln nachhaltiger zu gestalten und neu auszurichten. Mit dem "Konzept Ernährung in Bayern" wurde auf Landesebene bereits 2009 die Grundlage der Ernährungsstrategie für Bayern geschaffen. Mit der Weiterentwicklung des Konzeptes wurde als Ziel "eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung mit Genuss und regionaler Prägung" festgeschrieben. Auch Erfahrungen aus der Corona-Pandemie und der Ukraine-Krise haben die Bedeutung eines resilienten Ernährungssystems und eines leichten Zugangs zu ausreichend Lebensmitteln und gesundheitsförderlicher Ernährung für alle Menschen nochmals verdeutlicht. Nicht zuletzt aus diesem Grunde hat die Ernährungsstrategie für Bayern ausgewählte Aspekte der Ernährungswirtschaft, die in Bezug zur bayerischen Ernährungssouveränität und zu Wertschöpfungspotentialen stehen, aufgenommen. Die Stärke dieser Ernährungsstrategie liegt in der Vielfalt und dem Können der Menschen in Bayern – von den Landwirten über die handwerklichen und mittelständischen Verarbeiter, den Köchen bis hin zu den Konsumenten. Der Schlüssel der Ernährungsstrategie für Bayern liegt auch in der herausragenden Verwaltungsstruktur in Bayern, die das Potential hat, ihre umfassenden Angebote künftig weiter zu vernetzen, um diesen noch mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF) als oberste Dienstbehörde, die Bezirksregierungen als koordinierende Mittelbehörden, die Führungsakademie (FüAk) als zentrale Stelle für Weiterbildung und für Förderprogramme, das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) als fachliche und wissenschaftliche Einrichtung mit Einbindung der Ernährungswirtschaft, der Cluster Ernährung als Kooperations- und Innovationsplattform und die ÄELF, die in den unmittelbaren Dialog mit der Gesellschaft treten. Sie alle sind wichtige staatliche Einrichtungen, um gemeinsam mit den Menschen in Bayern die "Ernährung der Zukunft" zu gestalten. Die vorliegende Ernährungsstrategie für Bayern zeigt sowohl ressortintern als auch den mit dem StMELF eng zusammenarbeitenden Partnern sowie dem interessierten Außenstehenden, in welche Richtung sich das StMELF auf dem Gebiet der Ernährung engagiert und welche Schwerpunkte es setzt. Dabei stützt sich das StMELF auf Bewährtes aus dem "Konzept Ernährung in Bayern", baut bedarf- und zielgruppengerecht bisherige Schwerpunkte aus und integriert neuere Entwicklungen dort, wo diese für Bayern einen Mehrwert bieten.

Mit der Ernährungsstrategie für Bayern stellt das StMELF ein wegweisendes Konzept vor, das auf sechs Leitsätzen für Ernährung aufbaut. Diese legen den Fokus auf die für Bayern bedeutenden Ernährungsthemen und beschreiben die aktuellen ernährungspolitischen Herausforderungen:
  • Einen gesunden Lebensstil für die bayerische Bevölkerung fördern
  • Eine klimaverträgliche Ernährung unterstützen
  • Lebensmittelverschwendung auf allen Ebenen vermeiden
  • Regionale und bioregionale Wertschöpfungsketten stärken
  • Ernährungssysteme resilient und zukunftsfähig gestalten
  • Bayern genießen – Spezialitäten, Qualität und Handwerkskunst begleiten
Diese Leitsätze sind fünf strategischen Handlungsfeldern zugeordnet, um den künftigen Herausforderungen sowie der Aufgabenkomplexität auf dem Gebiet der Ernährung gerecht zu werden und diesen gestärkt mit staatlichen Initiativen zu begegnen:
  • Ernährungsbildung und -information
  • Gemeinschaftsverpflegung
  • Ernährungswirtschaft und Produktion
  • Forschungs- und Wissensmanagement
  • Förderung