Preisverleihung
Heidenheim
Fit für kommende Generationen
Die Heidenheimer haben ihre Ärmel hochgekrempelt, um ihr Dorf lebenswerter zu gestalten. Während der Dorferneuerung nahmen sie ihre Häuserfassaden in Angriff, begrünten einen Fußweg mit Blick aufs mächtige Münster und legten eine Blühwiese mit Lümmelbank sowie Totholzhaufen an. Ein offener Wasserlauf wertet den neuen Marktplatz mit Brunnen auf. Mit dem Umbau des Klosters – ein Kleinod romanischer Architektur – entstand eine Begegnungs-, Bildungs- und Dokumentationsstätte. Ein besonderes Denkmal in Form eines Schiffs mit Sitzmöglichkeiten aus Quadern erinnert die kommenden Generationen an die Dorferneuerung.
Dorferneuerung Heidenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
Iller-Roth-Biber
Gemeinsam für die Region, die Ortskerne und das Klima
Kollektiv stark sein und mehr erreichen. Mit diesem Anspruch starteten sieben Kommunen in der Region Iller-Roth-Biber in eine gemeinsame Zukunft. Mit Bürgerideen und einem „Kümmerer“ zur Hand stellt sich die Region den Themen Klimaschutz, Innenentwicklung und regionaler Wertschöpfung. Drei Dorferneuerungen stärken die Ortskerne und das soziale Miteinander. Eine Klimawoche sensibilisierte die Bevölkerung für den Klimaschutz. Eine Bürgerenergiegenossenschaft nahm ihre Arbeit auf. Das Regionalbudget ist ein Erfolgsmodell für die Region.
Integrierte Ländliche Entwicklung Iller-Roth-Biber: Stadt Illertissen, Märkte Buch und Kellmünz, Gemeinden Oberroth, Osterberg, Roggenburg und Unterroth im Landkreis Neu-Ulm
Kößlarn
Kößlarn - Lebens- liebens- und sehenswert
„Kößlinger Kernstöck‘“ werden die Bürger des Marktes Kößlarn gern genannt. Sturköpfig, hart im Nehmen und nicht zu spalten – wie Kernholz eben. Diese nachgesagten Eigenschaften haben sich bei der Dorferneuerung ausbezahlt: Der Kommune ist es dank ihrer Ausdauer, Hingabe und Hartnäckigkeit gelungen, ihren Ortskern in ein wahres Schmuckstück zu verwandeln und den Markt für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. Ein neu gestalteter Dorfplatz, ein Nahwärmenetz, eine Senioren-Tagespflege und mustergültige Privatsanierungen machen Kößlarn lebens-, liebens- und sehenswert.
Dorferneuerung Kößlarn im Landkreis Passau
Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach
Sag was – tu was! Zukunft aktiv gestalten
Junge Menschen reden mit, wie sie sich die Zukunft in ihrer Heimat vorstellen. Bürger entscheiden mit, wie Energie in ihrer Heimat erzeugt und vermarktet wird und wer davon wie profitiert. Das ist keine ferne Zukunftsmusik, sondern in der AOVE-Region in greifbarer Nähe oder sogar schon umgesetzt. Mit der Veranstaltung „Sag wAS“, einem Beteiligungsformat für Jugendliche, und mit der geplanten Gründung des „Regionalwerks Amberg-Sulzbach“ geht die AOVE zielstrebig den Weg voran in Richtung Mitbestimmung und Beteiligung, aber auch in Richtung lebenswerte Region und Versorgungssouveränität.
Integrierte Ländliche Entwicklung Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach: Städte Hirschau, Schnaittenbach und Vilseck, Märkte Freihung und Hahnbach, Gemeinden Edelsfeld, Freudenberg, Gebenbach und Poppenricht im Landkreis Amberg-Sulzbach
Feilitzsch
Vom Kuhstall zum Dorfladen
Die Belebung der Dorfmitte war bereits von 2004 bis 2016 zentraler Bestandteil der Dorferneuerung Zedtwitz. 2018 ergab eine Bürgerbefragung, dass sich die Zedtwitzer dringend eine fußläufige Einkaufsmöglichkeit, aber auch einen Treffpunkt im Dorf wünschen. In einem leerstehenden Dreiseithof entstand mit dem ZEDTkauf der neue Dorfladen sowie das moderne Café Gerdi. Das Projekt sichert die Daseinsvorsorge für den täglichen Bedarf, fördert die regionale Wertschöpfung und stärkt den sozialen Zusammenhalt.
Dorferneuerung Feilitzsch im Landkreis Hof
Mähring
Altes Mühlenareal – Vom Leerstand zum neuen Dorfmittelpunkt
Der letzte Bäcker hat geschlossen, die letzte Metzgerei zugesperrt und das Dorfwirtshaus gibt es auch nicht mehr. Wie eine über 400 Jahre alte, denkmalgeschützte ehemalige Mühle zum Grundstein für neues Leben und Aufblühen des sozialen Zusammenhalts werden kann, haben in Mähring Marco Eckert und viele engagierte Bürger mit Unterstützung der Kommune, des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz und weiteren Fördergeldgebern demonstriert. In den vergangenen Jahren sind nicht nur Ferienwohnungen entstanden, sondern auch ein Eventstadel, ein Mühlladen und ein Café. Und die Planungen gehen weiter.
Dorferneuerung Mähring im Landkreis Tirschenreuth
Neusitz
Kaffeeklatsch, Kunsthandwerk und Kaisersemmeln in der Alten Steige
Der Dorfladen in der kleinen Gemeinde Neusitz mit rund 2100 Einwohnern vor den Toren Rothenburgs hat sich gut entwickelt. Der Nahversorger war ein jahrelanger Herzenswunsch der Neusitzer – seit Juli 2023 hat er geöffnet. Die Bürger nutzen das Geschäft, um sich mit Dingen des täglichen Lebens zu versorgen und treffen sich zum Kaffeeplausch. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, Wärmegewinnung durch eine Luft- Wasser-Wärmepumpe sowie einer modernen Kühl- und Wärmerückgewinnungsanlage ist der Dorfladen in dem ehemaligen leerstehenden TÜV-Gebäude auch energetisch gut für die Zukunft aufgestellt.
Dorferneuerung Neusitz im Landkreis Ansbach
Erkheim
Bachmuschel, Kiebitz und Goldhahnenfuß im Wasenmoos
Bachmuschel, Kiebitz und Goldhahnenfußarten kehren wieder ins „Wasenmoos“ zurück. Der weitere Artenschwund ist durch gezielte Pflegemaßnahmen gestoppt worden. Gemeinsam fanden der Markt Erkheim, die Untere Naturschutzbehörde, der Bund Naturschutz, der Bayerische Bauernverband und betroffene Grundstückseigentümer kluge Lösungen. Flurstücke wurden erworben und neu geordnet, Flachtümpel angelegt, Randbereiche am Haselbach aufgeweitet, kräuterreiche Wiesen in den Randzonen angesät sowie Fichtenbestände entbuscht und in moortypische seggen- und binsenreiche Nasswiesen umgewandelt.
Flurneuordnung Erkheim im Landkreis Unterallgäu
Haubach
Sicherung der Trinkwasserqualität und Biodiversität
Trockenphasen prägen den Grabfeldgau mit negativen Folgen für die Landwirtschaft und die Trinkwasserversorgung seit Längerem. Hinzu kommen nitrat- und phosphatbelastete Abflüsse aus Drainagen, die in Bäche gelangen und letztlich das Trinkwasser belasten. In der Initiative boden:ständig arbeiten Kommunen, Landwirte und zahlreiche Fachbehörden engagiert zusammen. Bereits einfache Dinge wie Pufferstreifen oder Blühflächen sind hilfreich. Ein Schwerpunkt rund um den Haubach sind die zwei aufwändigen Biofilterbecken. Diese vermindern den Schadstoffeintrag und halten zudem bei Starkregen das Schwemmwasser zurück.
boden:ständig-Projekt Haubach: Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld, Gemeinden Aubstadt, Herbstadt und Großeibstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld
Mühlhausen
Gemeinsam gegen Schlamm und Wasser
Im Juli 2014 kam es in Mühlhausen zu einer heftigen Sturzflut. Das ganze Dorf stand unter Wasser, Autos steckten im Schlamm fest. Immer wieder haben die Bürgerinnen und Bürger mit solch verheerenden Auswirkungen bei Starkregen zu kämpfen. Die Fluren um den Ort sind durch seine Lage in der Hallertau vor allem von Hopfenanbau und Spargelfeldern geprägt, der Boden besteht überwiegend aus feinem Sand. Mithilfe der Initiative boden:ständig wurde der Schutz des Ortes bei Starkregen ganzheitlich angegangen. Abflussmulden, Rückhaltebecken und ein Damm halten nun Wasser und Schlamm auf, bevor sie den Ort erreichen. Und die Planungen gehen weiter.
Dorferneuerung, Flurneuordnung und boden:ständig-Projekt Mühlhausen: Stadt Neustadt a.d.Donau im Landkreis Kelheim
Pelhamer See
Wasserschutz für den Pelhamer See
Der Pelhamer See soll nicht nur eine bessere Wasserqualität erreichen, diese soll auch langfristig gesichert werden. Dazu wurde ein boden:ständig-Projekt gestartet und die Flurneuordnung Pelhamer See eingeleitet. Gemeinsam mit den Landwirten, der Wasserwirtschafts- und Landwirtschaftsverwaltung wurden viele kleine Maßnahmen umgesetzt, die in der Summe eine große Wirkung haben. Darunter fällt zum Beispiel der Bau eines Rückhaltebeckens oder die Aktion Mehr Grün, bei der die Pflanzung von Bäumen und Sträuchern den Bodenschutz verbessert und die Erosion verringert. Die ingenieurökologische Maßnahme am Doblbach hat bereits den ersten Starkregen erfolgreich überstanden. In Planungen ist das freiwillige Verschließen von Gullys auf landwirtschaftlichen Flächen und das Anheben des Grundwasserstands in der Brandfilze.
Flurneuordnung und boden:ständig-Projekt Pelhamer See: Markt Bad Endorf, Gemeinden Eggstätt und Höslwang im Landkreis Rosenheim