Bayerischer Streuobstpakt
Bayerische Streuobstwiesen sind Paradiese, die eine fantastische Genuss- und Artenvielfalt lebendig halten. Rund 5.000 oftmals gefährdete Tier- und Pflanzenarten finden dort ihr Zuhause. Dazu kommen etwa 2.000 Obstsorten mit ihrem besonders intensiven Aromenspiel – vor allem Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Walnüsse, aber auch Quitten und Wildobst. Die UNESCO hat den Streuobstanbau in Deutschland als Immaterielles Kulturerbe aufgenommen. Der Streuobstanbau ist in Bayern über Jahrhunderte entstanden. Diese Form des Obstanbaus ist für die Kulturlandschaft und Biodiversität bedeutend. Der Streuobstpakt trägt dem Rechnung; er kommt einem Generationenvertrag gleich.
Bayerischer Streuobstpakt (Textfassung)Der Bayerische Streuobstpakt ist ein verbindliches Abkommen zwischen der Bayerischen Staatsregierung, vertreten durch das Bayerische Landwirtschafts- und das Bayerische Umweltministerium und acht engagierten Verbänden.
Ziel ist es, neben dem Erhalt des bereits stark dezimierten Streuobstbestands bis 2035 eine Million zusätzliche Streuobstbäume in Bayern zu pflanzen.
Der verbindliche Rahmen des Paktes gewährleistet, dass sämtliche Maßnahmen effektiv verzahnt werden, um das ehrgeizige Ziel zu erreichen.
Die vollständige Vereinbarung des Bayerischen Streuobstpaktes finden Sie hier.
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Die Akteure und Unterzeichner des Bayerischen Streuobstpaktes
Es lebe die Vielfalt – das gilt auch für das Engagement, um eine Million neue Streuobstbäume zu pflanzen. Diese Akteure setzen sich mit ihrem Know-how und ihrer ganzen Leidenschaft dafür ein:
Dazu kommen viele lokale Streuobstinitiativen und Ehrenamtliche, die für unsere bayerischen Streuobstschätze und die dazugehörigen Wertschöpfungskreisläufe großartige Beiträge leisten und dies für die erfolgreiche Umsetzung des Bayerischen Streuobstpaktes auch weiterhin tun werden.
Lernen Sie die Streuobstbotschafter kennen
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Mein Name ist Leonie Funke, bin die Streuobstberaterin vom Landkreis Lindau und mein Aufgabengebiet ist sehr, sehr vielfältig. Im Prinzip bin ich dafür da im Landkreis für Bürger oder auch Landwirte und Landwirtinnen aber auch Kommunen alle möglichen Fragen rund um Streuobst zu beantworten. Das heißt es geht um fachgerechten Obstbaumschnitt oder die Frage der Förderung. Das ist ein ganz großer Bestandteil meiner Arbeit, weil im Rahmen des Streuobstpaktes die Förderkulisse rund um Streuobst deutlich attraktiver gestaltet wurde und ich dann bemüht bin, mit den interessierten Menschen die die jeweils bestmögliche Lösung da zu finden. Neben der Rolle die Streuobstwiesen und -weiden für Artenvielfalt und Biodiversität, spielen Streuobstwiesen auch genetische Schätze, das heißt in alten Beständen habe ich Sorten, die an den Standort angepasst sind, die mitunter besonders robust sind gerade deswegen und auch diese genetische Vielfalt gilt es zu erhalten. Wichtig finde ich, dass wir so viele Menschen wie möglich über das Thema Streuobst informieren aber auch begeistern. Gemeinsam pflanzen wir eine Million Streuobstbäume.
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Mein Name ist Georg Loferer und ich bin eben für das Projekt Apfel-Birne-Berge in den Landkreisen Weilheim, Bad Tölz, Rosenheim, Miesbach und Berchtesgadener Land unterwegs. Hier suchen wir eben seltene und unbekannte Sorten, überprüfen die sowohl pomologisch als auch genetisch und versuchen eben da die Sortenvielfallt zu erhalten einerseits in öffentliche Gärten und andererseits dann Sorten zu finden die besonders gut geeignet sind für die Streuobstwiesen der Zukunft. Wir haben insgesamt 272 Apfel- und Birnensorten, die man nachziehen die entweder besonders selten sind oder eben gar keinen Namen haben. Wenn man eine möglichst breite Basis hat an Sorten dann ist man besser gerüstet für etwaige Umweltveränderungen und natürlich auch bei sich verändernden Ansprüchen z.B wenn man jetzt an dem Bereich von Cidre denkt gibt zum Beispiel ganz viel alte Sorten im Projekt die früher eben für Apfelwein oder Birnenwein verwendet worden sind die natürlich heute perfekte Cidresorten wären, aber eben nicht mehr verfügbar sind weil es eben nur noch ein paar alte Bäume gibt die gar nicht beerntet werden. Und da hätte man natürlich dann Chancen, wenn man solche Verwendungen wieder erschließen will dass man solche Sorten dann für das verwendet. Gemeinsam Pflanzen wir eine Million Bäume.
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Mein Name ist Martin Mayr und zusammen mit meiner Frau und unseren drei Kindern bewirtschaften wir hier einen Biostreuobsthof in dem wir hauptsächlich verschiedene Apfelsäfte gemischt mit verschiedenen anderen Früchten herstellen und dazu Marmeladen und Trockenfrüchte. Also auf der Streuobstwiese die ca. 2,5 Hektar große ist, tehen an die 250 Hochstämme mit Apfelbäumen, Birnenbäumen, Kirschbäume, Pfirsichbäume also eigentlich alles, was es so an Streuobstarten gibt. Wir wollten einfach mal auch ein Denkmal setzen wie viele Sorten es eigentlich gibt, weil es gibt in Deutschland über 6000 verschiedene Apfelsorten und wir haben halt auch bloß einen kleinen Bruchteil davon. Unsere Säfte sind vielleicht deswegen so besonders eben, weil wir so viele verschiedene Sorten haben, dass die unterschiedlich schmecken, sie sind biozertifiziert also nach den Naturlandrichtlinien ich würde sagen die sind einfach auch viel natürlicher. So die letzten Jahre habe ich mir meine Bäume selber gezogen, das sind quasi meine Kinder und äh ja das gefällt mir einfach, wenn man ja so ähnlich wie bei den Kinder das eben von ganz klein auf bis zum großen Baum begleiten kann. Gemeinsam schaffen wir es eine Million Streuobstbäume zu pflanzen.
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Mein Name ist Christian Schättler und wir produzieren alle Produkte, die man so rund um das Thema Streuobst herstellen kann. Ob Säfte ob verschiedene Brände ob Liköre, Whisky, Gin und vieles mehr. Graturo bedeutet so viel wie Dankbarkeit der Natur und setzt sich aus den Wörtern Gratia und natura zusammen. Graturo ist unsere Dachmarke für unsere Produkte rund um das Thema Streuobst. Unser Ziel ist es in Zukunft noch mehr Produkte unter dem Namen zu vermarkten und da einfach dieses Gefühl Natur genießen für was Graturo im Endeffekt dann auch steht noch mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft drücken zu können. Streuobstwiesen sind einer der größten Lebensräume in Mitteleuropa und ich bezeichne mal ganz gerne als den Regenwald Europas denn nirgends sind so viele Tier- und Pflanzenarten heimisch wie auf einer Streuobstwiese und genau aus dem Grund ist es so wichtig Streuobstwiesen zu erhalten denn damit helfen wir dem Artensterben entgegenzuwirken. Gemeinsam Pflanzen wir eine Million Streuobstbäume für den Erhalt der Streuobstwiese.
Weitere Informationen
Sie sind aktiv für den Erhalt und die Nutzung von Streuobstbeständen und planen eine oder mehrere Veranstaltungen? Zum Beispiel einen Schnittkurs, Ernteaktionen, Sortenausstellung, Märkte, Feste, Verkostungen, Wanderungen, Vorträge oder Kurse? Vermitteln Sie dabei die kulturelle und ökologische Bedeutung von Streuobstbeständen und fördern damit die Erhaltung durch Nutzung?
Aktion Streuobst (LfL) externer LinkWeitere Informationen zu Streuobstaktivitäten in Bayern finden Sie auch auf der Streuobst-Seite der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)
Streuobstaktivitäten in Bayern (LfL)Als Geschäftsführung der Steuergruppe des Streuobstpaktes gibt die LfL einmal pro Quartal den Newsletter "Streuobst komPakt" heraus. Der Newsletter trägt zur Information und Vernetzung der Unterzeichner des Streuobstpaktes sowie aller Interessierten im Bereich Streuobst bei.
Streuobstpakt-Newsletter (LfL)Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Arbeitsgruppe Kulturlandschaft, Landschaftsentwicklung Lange Point 12 85354 Freising Tel. 08161 8640-5795
streuobst@LfL.bayern.de externer Link