Informationen zur Maul- und Klauenseuche

Am 10.01.2025 wurde zum ersten Mal seit 1988 wieder ein Fall der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland bestätigt. Der Seuchenausbruch wurde aus einer Wasserbüffelhaltung in Brandenburg gemeldet. Die MKS ist eine hochansteckende Virusinfektion überwiegend der Klauentiere. Kamele können ebenso betroffen sein; in seltenen Fällen auch Zootiere wie Giraffen oder Elefanten.

Aktualisiert am: 16.01.2025
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Nach dem Ausbruch in Brandenburg wurden sofort Bekämpfungsmaßnahmen, Tötung der betroffenen Tiere, eingeleitet und eine Schutzzone von mindestens drei Kilometern sowie eine Überwachungszone von mindestens zehn Kilometern eingerichtet. Aus diesen Sperrzonen ist unter anderem der Transport von empfänglichen Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten. Das nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) stellte das MKS-Virus vom Serotyp O fest. Für diese Viren sind geeignete Impfstoffe in der MKS-Antigenbank Deutschland vorhanden. Die MKS-Antigenbank kann nach Aktivierung durch die Bundesländer benötigte Impfstoffe innerhalb weniger Tage herstellen, wenn eine unkontrollierte Ausbreitung zu befürchten wäre. Eine Impfung kommt nur als Notfallmaßnahme zur Bekämpfung in Betracht, eine vorbeugende Impfung ist nicht möglich.

Die wichtigsten Infos zur MKS

  • MKS ist eine hochansteckende, in der Regel nicht tödliche Viruserkrankung von Klauentieren (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Waldwiederkäuer).
  • MKS ist eine Erkrankung, die mit Blasenbildung an den Klauen, der Maulschleimhaut/Zunge und des Euters einhergeht. Sie kann klinisch nicht von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen unterschieden werden. Deshalb ist eine Labor-Diagnose erforderlich.
  • MKS ist weltweit verbreitet, war aber in der Europäischen Union seit einigen Jahren nicht mehr präsent.
  • MKS ist eine sehr ansteckende Krankheit, die sich schnell ausbreitet. Die Inkubationszeit (Zeit von der Aufnahme des Virus bis zum Auftreten erster Krankheitsanzeichen) ist kurz, und das Virus kann auf vielen Wegen verbreitet werden. Die Tiere können auch schon ansteckend sein, bevor erste Krankheitsanzeichen auftreten.
  • MKS kann direkt von Tier zu Tier über Körperflüssigkeiten wie Speichel oder Kot sowie die Flüssigkeit aus den Blasen übertragen werden. Indirekt kann es durch Menschen, Fahrzeuge (Viehtransporter), nicht gereinigte Ausrüstung, durch manche Fleisch- und Milchprodukte oder durch Häute, Felle oder nicht ausreichend behandelte Jagdtrophäen verbreitet werden.
  • MKS ist für den Menschen nicht gefährlich. Unter den heute üblichen hygienischen Bedingungen geht keine Gefahr für den Verbraucher von pasteurisierter Milch bzw. von Milchprodukten aus. 

Was bedeutet der Ausbruch für bayerische Landwirte?

  • Es ist wichtig, dass Landwirte in Bayern regelmäßig die Informationen der zuständigen Behörden verfolgen, um über die aktuelle Lage und die erforderlichen Maßnahmen informiert zu bleiben.
  • Die Landwirte müssen alle Biosicherheitsmaßnahmen im Umgang mit den Tieren penibel umzusetzen. Dazu gehören zum Beispiel Desinfektion, Zugangsbeschränkungen zu Ställen und regelmäßige Gesundheitskontrollen. 
  • Freiwillige Einschränkungen im Tierverkehr sind zu empfehlen.
  • Bayerische Landwirtinnen und Landwirte, die empfängliche Tierarten halten, werden gebeten wachsam zu bleiben. Beim Auftreten von MKS-Symptomen in ihrem Tierbestand sind unverzüglich der Hoftierarzt bzw. die zuständige Veterinärbehörde zu Rate zu ziehen.

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