Informationen zur Maul- und Klauenseuche

In Ungarn und der Slowakei sind seit März mehrere Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) aufgetreten. Die MKS ist eine hochansteckende Virusinfektion überwiegend der Klauentiere. Kamele können ebenso betroffen sein; in seltenen Fällen auch Zootiere wie Giraffen oder Elefanten.

Aktualisiert am: 08.04.2025
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In beiden Ländern war die MKS zuvor über 50 Jahre lang nicht mehr aufgetreten. Es erfolgen die nach EU-Recht vorgeschriebenen Bekämpfungsmaßnahmen – insbesondere die Tötung der betroffenen Tiere und Kontaktuntersuchungen. Der Transport von empfänglichen Tieren und deren Erzeugnissen aus den eingerichteten Sperrzonen ist verboten. In Deutschland war MKS Anfang Januar nach über 35 Jahren bei drei Wasserbüffeln in Brandenburg festgestellt worden. Mittlerweile hat die WOAH für fast ganz Deutschland wieder den Status MKS-frei ohne Impfung erteilt. Ausgenommen davon ist nur noch die Überwachungszone rund um den MKS-Ausbruchsort in Brandenburg.

Die wichtigsten Infos zur MKS

  • MKS ist eine hochansteckende, in der Regel nicht tödliche Viruserkrankung überwiegend von Klauentieren (Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Waldwiederkäuer).
  • MKS ist eine Erkrankung, die mit Blasenbildung an den Klauen, der Maulschleimhaut/Zunge und des Euters einhergeht. Sie kann klinisch nicht von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen unterschieden werden. Deshalb ist eine Labor-Diagnose erforderlich.
  • MKS ist weltweit verbreitet, war aber in der Europäischen Union seit einigen Jahren nicht mehr präsent.
  • MKS ist eine sehr ansteckende Krankheit, die sich schnell ausbreitet. Die Inkubationszeit (Zeit von der Aufnahme des Virus bis zum Auftreten erster Krankheitsanzeichen) ist kurz, und das Virus kann auf vielen Wegen verbreitet werden. Die Tiere können auch schon ansteckend sein, bevor erste Krankheitsanzeichen auftreten.
  • MKS kann direkt von Tier zu Tier über Körperflüssigkeiten wie Speichel oder Kot sowie die Flüssigkeit aus den Blasen übertragen werden. Indirekt kann es durch Menschen, Fahrzeuge (Viehtransporter), nicht gereinigte Ausrüstung, durch manche Fleisch- und Milchprodukte oder durch Häute, Felle oder nicht ausreichend behandelte Jagdtrophäen verbreitet werden.
  • MKS ist für den Menschen nicht gefährlich. Unter den heute üblichen hygienischen Bedingungen geht keine Gefahr für den Verbraucher von pasteurisierter Milch bzw. von Milchprodukten aus. 

Was bedeutet der Ausbruch für bayerische Landwirte?

  • Tierhalter werden gebeten, bei Verdacht (insbesondere Speicheln, Lahmheit) unverzüglich den Hoftierarzt oder das Veterinäramt zu informieren.
  • Es ist wichtig, dass Landwirte in Bayern regelmäßig die Informationen der zuständigen Behörden verfolgen, um über die aktuelle Lage und die erforderlichen Maßnahmen informiert zu bleiben.
  • Die Landwirte müssen alle Biosicherheitsmaßnahmen im Umgang mit den Tieren penibel umzusetzen. Dazu gehören zum Beispiel:
    • Personen- und Fahrzeugverkehr, welcher nichts mit der Landwirtschaft bzw. Betriebsbetreuung zu tun hat, vermeiden.
    • Kein unkontrollierter Zutritt zum Tierbestand durch betriebsfremde Personen.
    • Saubere betriebseigene Stallkleidung oder Einwegschutzkleidung tragen.
    • Reinigung und Desinfektion aller Gegenstände, die von außen in den Stall gelangen (insbesondere Transportfahrzeuge).
    • Regelmäßiges Schadnagermonitoring; gegebenenfalls Bekämpfung durchführen.
    • Regulierung des Tierverkehrs (Zukauf aus sicheren Herkunftsbetrieben); Zugekaufte Tiere möglichst in geeigneten Isolierungseinrichtungen unterbringen.
    • Regelmäßige Gesundheitskontrollen und Beobachtung des eigenen Tierbestandes.
    • Bei Auffälligkeiten immer den Tierarzt kontaktieren.

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