Ausgangslage/Problemstellung
Das manuelle Hacken ist mit ca. 150 bis 200 Stunden pro Hektar der größte Aufwandsposten im ökologischen Zuckerrübenanbau. Dies macht zum einen die Betriebe von Saisonarbeitskräften stark abhängig und zum anderen ist die Wettbewerbsfähigkeit durch die hohen Produktionskosten gering. Somit wird in vielen Biolebensmitteln der heimische Biozucker durch Biozucker aus Übersee ersetzt. Die mechanische Unkrautbekämpfung würde eine entsprechende Arbeitserleichterung darstellen. Viele Biolandwirte, die gerne in die Rübenproduktion einsteigen möchten, scheitern am fehlenden Know-how über die Hacktechnik. Dies ist aktuell der limitierende Faktor für die Entwicklung der bayerischen Biozuckerrübenproduktion.
Projektziele
Das Projekt soll Praxisbetrieben demonstrieren, dass durch den Einsatz moderner Kamera-, Software- und Sätechnik deutliche Einsparungen von Arbeitskräften möglich sind. Untersuchungen zeigen auf, dass mit dem Einsatz solcher Techniken der Handarbeitsaufwand, um bis zu 75 % reduziert werden könnte. Das Konzept einer Selektivhacke wird im Rahmen dieses Projekt aufgegriffen und weiterentwickelt. Darüber hinaus werden neue Technologien, wie beispielweise die Nutzung von künstlicher Intelligenz zur Unterscheidung zwischen Unkraut- und Kulturpflanzen eingesetzt. Durch eine Reduzierung der Arbeitskosten könnte der heimische Biozucker wettbewerbsfähiger gegenüber dem biologischen Rohrzucker aus Übersee werden. Dadurch könnte die bayerische Biozuckerproduktion ausgeweitet werden.
Innovativer Charakter des Projektes
Mit dem Projekt soll die kameragesteuerte mechanische Unkrautbekämpfung in Reihenkulturen für Biozuckerrüben technisch verbessert werden. Dafür wird in dem Projekt auf mehreren Ebenen gearbeitet: Werkzeugform, Ansteuerung, Erkennungsrate in Verbindung mit der Fahrgeschwindigkeit. Die gewonnenen Ergebnisse und die Lösungsmöglichkeiten könnten im Anschluss auch auf andere Reihenkulturen übertragen werden. Auch im konventionellen Zuckerrübenanbau, wo die Nutzung von Herbiziden reduziert werden soll, würde sich diese Technik als interessante Alternative anbieten.
Methode/Arbeitsschritte
Konzeptionelle Phase: Klärung methodischer Fragestellungen, Fachgespräche mit Landtechnikherstellern, Erstellung von Lasten- und Pflichtenheften für die Entwicklung von Selektivhacksystemen und Einzelkornsämaschinen
Umsetzungsphase: Durchführung von Machbarkeitsstudien zur Pflanzenerkennung, Maschinentests und Entwicklung von Prototypen
Auswertungsphase: Auswertung der Ergebnisse aller Versuche und Untersuchungen, Plausibilisierung der Ergebnisse durch Rückkopplung mit den OG-Partnern
Abschlussbericht und Veröffentlichung: z. B. Organisation von Feldtagen für interessiertes Fachpublikum, wissenschaftliche Publikationen
Weitere Informationen
Innovationen in der bayerischen Landwirtschaft – EIP-Agri
Innovationen in der bayerischen Landwirtschaft – EIP-AgriStefan Heinrich jun. Telefon: +49 (0)176 6416-5644 E-Mail: info@heinrichstefan.eu Adresse: Münchshöfenerstr.15 94363 Oberschneiding
Operationelle Gruppe: Biorüben Forschungs GbR Laufzeit: 01.2019 – 01.2022 Leadpartner: Stefan Heinrich jun. Projektpartner: 1 Landwirt, Universität Hohenheim, Pielmeier Automatisierungs GmbH & Co. KG