(14. September 2022) München - Zur heutigen Entscheidung des Europäischen Parlaments zur Richtlinie über erneuerbare Energien (RED III), die zur Folge hätte, dass der Einsatz von Waldholz für die Energiegewinnung auslaufen wird, erklärt die Bayerische Forstministerin Michaela Kaniber: „Wir stecken in der schlimmsten Energiekrise der europäischen Nachkriegs-Geschichte. Da macht es mich fassungslos, dass das EU-Parlament Waldholz künftig nicht mehr als erneuerbare Energie anerkennen will. Wer Holz als Rohstoff ausbremst, befindet sich in Sachen Energiesicherheit, Wirtschaft und Klimaschutz auf dem absoluten Holzweg. Wollen wir nach Kernkraft, Kohle und Gas jetzt auch noch auf Holz als Rohstoff verzichten, obwohl der nachhaltig und klimaneutral ist? Die Entscheidung des EU-Parlaments ist nicht nur eine Entscheidung gegen die Menschen, sondern auch gegen Natur und Klimaschutz.“ Denn es geht nicht um wertvolles Bauholz, mit dem geheizt werden soll. Sondern um Holz aus der Waldpflege oder um Schadhölzer, die für andere Zwecke kaum verwertbar sind. Wenn dieses Holz nicht energetisch genutzt werden kann, dann verrottet es im Wald. Dabei wird genau die gleiche Menge Kohlendioxid freigesetzt. Aber die Wärme muss dann wo-anders herkommen. Für jeden Kubikmeter Brennholz müssen mindestens 150 Liter Heizöl verbrannt werden – oder 150 Kubikmeter Erdgas. Schon das ist schlecht fürs Klima. Und wenn unsere Wälder nicht mehr gepflegt und zukunftsfähig umgebaut werden, dann ist das erst recht schlecht fürs Klima. „Die Bundesregierung ist jetzt gefordert, mit allem Nachdruck im Europäischen Rat dafür zu sorgen, dass diese grundfalsche Weichenstellung eliminiert wird“, so Kaniber weiter. Die Ministerin fordert deshalb, dass sich die deutsche Agrarministerkonferenz, die in den nächsten Tag in Quedlinburg tagt, mit dem Thema befasst.