(25. Februar 2022) München - Die Land- und Forstwirtschaft ist ein bedeutender Lieferant für Rohstoffe, die auch in der Chemie- und Automobilindustrie benötigt und genutzt werden. Gleiches gilt auch beim Thema erneuerbare Energien. Denn, was fast niemand realisiert: Biomasse steht für mehr als 50 Prozent aller bereitgestellten erneuerbarer Energien bei Wärme, Strom und Kraftstoff. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber fordert daher von der Bundesregierung, dass das Multitalent Biomasse endlich entsprechend seiner vielfältigen Möglichkeiten gewürdigt wird. „Es ist wirklich ein Unding und für mich unverständlich, dass wir scheinheilig über Flächenstilllegungen diskutieren und sehenden Auges in ein Scheitern der klimafreundlichen Wirtschaftsumstellung rennen. Auf europäischer Ebene wird immer lauter über das Thema Flächenstilllegungen diskutiert und gleichzeitig soll parallel die Energiewende umgesetzt und die Bioökonomie vorangetrieben werden. Das widerspricht sich in meinen Augen immens. Denn dafür ist es zwingend erforderlich, ausreichend nachwachsende und nicht fossile Rohstoffe zur Verfügung zu stellen. Und das können nun mal nur unsere Land- und Forstwirte“, so Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber. Beim Thema Biomasse gibt es noch viele ungenutzte Potenziale, die gehoben werden können und müssen. Um dies zu ermöglichen, braucht es aber zuverlässige und planbare Anreize für die Betriebe. Das gilt sowohl im stofflichen als auch im energetischen Bereich. Gerade kleine Güllebiogasanlagen könnten durch eine etwas höhere Vergütung zur Nutzung der ansonsten brachliegenden Gülle motiviert werden. „Ich fordere, dass die Bundesregierung bei der Entwicklung der Biomassestrategie die Länder einbindet. Der Ball liegt ganz klar bei der Bundesregierung. Bayern und seine Landwirtinnen und Landwirte sind bereit, ihren Beitrag für die Gesellschaft und Energiewende zu leisten“, so die Ministerin.