(16. März 2022) München - Wie entwickeln sich die Böden in Bayerns Wäldern? Das untersuchen staatlichen Stellen ab April im Rahmen der dritten Bodenzustandserhebung. An bayernweit rund 370 Inventurpunkten wird der Zustand und die Veränderung der Waldböden analysiert. Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber gab heute den offiziellen Startschuss für die Untersuchungen: „Waldböden sind wahre Multitalente: Sie sind das Fundament für gesunde Wälder und die Basis für einen funktionierenden Waldumbau. Außerdem speichern sie erhebliche Mengen an Kohlenstoff und sind damit echte Klimaschützer. Wir wollen dieses Potenzial bestmöglich nutzen, deshalb brauchen wir mehr Fakten über dieses komplexe Ökosystem“. Durchgeführt wird die Bodenzustandserhebung von Expertinnen und Experten der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF). Neben ihrer wertvollen Funktion als Kohlenstoffsenke sind Waldböden der Ministerin zufolge auch als Wasserspeicher unverzichtbar. Die positive Wirkung zeigt sich bei Starkregen genauso wie bei anhaltenden Dürreperioden. Der Zustand der Böden ist zudem entscheidend für die richtige Baumartenwahl im Klimawandel. Um ein ganzheitliches Bild dieses verborgenen Lebensraums zu erhalten, erfassen die Forscher an den Inventurpunkten auch Daten zur Nährstoffversorgung und zum Kronenzustand der Bäume sowie zur Biodiversität. Die bundesweite Bestandsaufnahme der Waldböden findet bereits seit den 80er Jahren etwa alle fünfzehn Jahre unter der Federführung des Bundeslandwirtschaftsministeriums statt. Sie ist Teil einer bundes- und europaweiten systematischen Stichprobeninventur. Mit den Ergebnissen der Bodenzustandserhebung wird aufgrund der umfangreichen Laboranalysen und Auswertungen allerdings erst frühestens 2026 gerechnet.
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