(13. Februar 2023) München - „Bayern sichert Biodiversität auf Top-Niveau. Die Leistung unserer bäuerlichen Betriebe muss auch anerkannt werden. Was am Runden Tisch Arten- und Naturschutz an Gemeinsamkeit erreicht worden ist, darf jetzt nicht zerredet werden, der Konsens nicht aufs Spiel gesetzt werden“, so die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Und weiter: „Die bayerischen Bauern leisten enorm viel für Artenvielfalt und Nachhaltigkeit. Und dass, obwohl sie momentan durch die Krisen mit vielen Herausforderungen zu kämpfen haben. Unsere Bauern haben mit ihren Nutzungen ganz wesentlich die Landschaftsstruktur und die Grundlage für zu schützende Artenvielfalt geschaffen - wir brauchen sie weiter als Partner, die entsprechende Nutzungskonzepte umsetzen. Wenn das Aktionsbündnis bei der Bundesregierung in Berlin Druck machen würde, damit unsere bäuerlichen Betriebe endlich mal Planungssicherheit und konkrete Unterstützung erhalten, wäre für unsere kleinteiligen Strukturen und damit für die Biodiversität viel erreicht. Von dort kommen im Wesentlichen nur überzogene, nicht praktikable Anforderungen und viel zu gering dotierte Fördermaßnahmen, so dass die kleineren Strukturen im Wettbewerb diese nationalen Alleingänge kaum überstehen können.“ Die Agrarministerin verwies darauf, dass das Landwirtschaftsministerium nahezu alle Maßnahmen des Runden Tisches umgesetzt hat. Maß-nahmen mit späteren Zielen oder Daueraufgaben sind durchweg angepackt. Der Freistaat Bayern sei mit den 2019 beschlossenen Maßnahmen Vorbild für andere Bundesländer. „Der Freistaat ist führend bei Agrarumweltmaßnahmen. Auch unser neues Kulturlandschaftsprogramm bleibt im bundesweiten Vergleich einmalig. Wir haben die höchsten Fördersätze für den Ökolandbau bundesweitet. Es ist enttäuschend, wie schlecht Teile des Aktionsbündnisses über die zahlreichen Aktivitäten der Staatsregierung Bescheid wissen. Ich erwarte mir, dass das Aktionsbündnis ehrlich mit den aktuellen Zahlen und dem Erreichten umgeht. Mit Hilfe der Öko-Modellregionen bringen wird außerdem die regionale und ökologische Produktion weiter voran. Wir unterstützen alle Betriebe dabei, nachhaltiger und ökologischer zu arbeiten und zu regionalen Wertschöpfungsketten beizutragen. Wer die Umsatzeinbrüche aktuell bei Bio ignoriert, schiebt nur den Bauern die Schuld zu. Der Ausbau des Ökolandbau ist nur entlang der Marktentwicklung möglich, sonst entsteht ein zusätzlicher Preisdruck auf Ökobauern“, sagte die Ministerin. Beim Ökolandbau sei Bayern in Deutschland Vorreiter nicht nur bei der finanziellen Unterstützung, sondern mit dem neuen Programm BioRegio 2030 auch beim Schwerpunkt Beratung vor Ort und Unterstützung der Vermarktung, auch wenn einzelne Parteienvertreter im Aktionsbündnis das schlecht reden wollten. Diese Angriffe seien wohl mehr dem Wahlkampf als der Wahrheitsfindung geschuldet. Der Freistaat unterstütze den Ökolandbau jährlich mit rund 110 Millionen Euro. Kaniber: „Aber klar ist, dass die Verbraucher bei der derzeitigen Inflation beim Einkauf stärker auf den Preis achten. Deshalb brauchen wir die Umweltverbände als Partner, die dafür werben müssen, dass die Kunden beim Einkauf auf Regional und Bio achten. Bio einkaufen kann man nicht befehlen, auch wenn manche scheinbar davon träumen.“ Auch in den staatlichen Gütern werde die Vorbildfunktion gelebt. Neben dem Versuchsgut Neuhof sind auch die Flächen des Staatsguts Schwaiganger im Mai 2020 auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt worden. Damit beträgt der Ökoanteil bei den Bayerischen Staatsgütern bereits seit 2021 30 Prozent. Kaniber betonte den gesamtgesellschaftlichen Auftrag des Volksbegehrens. „Auch die Gartenbesitzer, die Kommunen, die Wirtschaft und die Kirchen müssen Verantwortung übernehmen, wir brauchen für weitere Fortschritte alle Beteiligten“, so Kaniber. Jeder könne und müsse einen Beitrag für mehr Biodiversität leisten. Die Bayerische Landwirtschaftsministerien machte aber auch klar, dass verschiedene Zielkonflikte die Bemühungen erschweren würden: „Wenn wir in ganz Bayern mit Steuergeldern Zäune in die Landschaft stellen sollen, um unsere Weidetiere vor dem Wolf zu schützen, dann dient das der gewollten Biotopvernetzung sicher nicht. Geben die Bauern die Weidehaltung von Schafen, Ziegen oder Rinder gar auf, wäre das ein deutlicher Verlust für die Biodiversität.“