(16. August 2023) München – Es summt und brummt auf Bayerns Feldern und Wiesen. Landwirte fördern die Artenvielfalt in Feld und Flur, oft in Zusammenarbeit mit lokalen Imkern. Daraus entstehen gezielte und effektive Projekte zum Schutz der Insekten. Wie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in München mitteilte, wurden die drei besten Partnerschaften nun im Rahmen des Wettbewerbs "Landwirte.Imker.Miteinander" ausgezeichnet. "Der Wettbewerb zeigt eindrucksvoll das unglaubliche Engagement, das die Landwirte und Imker bayernweit für den Insektenschutz leisten. Die Jury mit Fachleuten aus Landwirtschaft, Imkerei und Naturschutz hatte es echt nicht leicht, aus den vielen hochkarätigen Bewerbungen eine Auswahl zu treffen. Die jetzt prämierten Vorbilder sollen auch andere zu solchem Teamwork inspirieren und davon begeistern!", sagte die Ministerin. Mit dem ersten Preis und 3.000 Euro Preisgeld wurden Margit Ziegler aus Merkershausen und Annette Seehaus-Arnold aus Burglauer im Landkreis Rhön-Grabfeld ausgezeichnet. Die Landwirtin und die Imkerin arbeiten seit 2017 im Rahmen des Projekts "BiogasBlühfelder Rhön-Grabfeld" zusammen. Die Partnerschaft zeigt laut Jury in beispielhafter Weise, dass auch konventionell wirtschaftende Betriebe die Agrar- Ökosysteme durch den Anbau des "Veitshöchheimer Hanfmixes" deutlich stärken können. Denn im Hanfmixfeld sammeln neben Honigbienen auch 57 Wildbienenarten, von denen 18 auf der Roten Liste Bayerns stehen, Nektar und Pollen. Am Projekt beteiligen sich 60 landwirtschaftliche Betriebe mit 130 Hektar Anbaufläche. Sie zeigen: Biodiversität und Biogaserzeugung lassen sich so perfekt kombinieren. Der Freistaat fördert den Anbau des "Veitshöchheimer Hanfmixes" im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in der Maßnahme "K52 Wildpflanzenmischungen" mit 450 €/ha für einzelflächenbezogene Maßnahmen. Den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Platz erhielten die Imkerin Ramona Pfister und der Landwirt Holger Lenz aus Abtswind im Landkreis Kitzingen. Die Imkerin betreut derzeit 23 Bienenvölker und knapp drei Hektar Streuobstfläche. Holger Lenz bewirtschaftet bienenfreundlich einen Bioland-Betrieb mit 110 Hektar, davon sieben Hektar Dauergrünland sowie Klee und Luzerne auf 40 Hektar, eingebettet in eine vielfältige Fruchtfolge. Gemeinsames Ziel ist die Verbesserung des Blühangebots für alle Insekten und damit mehr Biodiversität in der Region. Beide Partner legen Wert auf die regionale Vermarktung, ganz nach dem Motto "Aus der Region für die Region". Das Projekt "Biobienen im Bioweinberg" der Familie Heindel aus dem Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet und erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Die Familie bewirtschaftet ein Weingut in Ipsheim. Zusammen mit dem Imkerverein Oberer Ehegrund, der in den Weinbergen einen Bienenstand aufgebaut hat, wird vorbildlich demonstriert, wie moderner, ökologischer Erwerbsweinbau, Insektenschutz und Bienenhaltung miteinander harmonieren. Durch vielfältige, blütenreiche Begrünungen in den ökologisch bewirtschafteten Weinbergen wird die Bodenstruktur verbessert und der Humus vermehrt. So wird auch wertvoller, differenzierter Lebensraum geschaffen, was die Artenvielfalt nachhaltig stärkt. Die Preisträger werden ihre Urkunden und die Preisgelder von den zuständigen Leitern der jeweiligen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten jeweils in einer Feierstunde überreicht bekommen. Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter www.stmelf.bayern.de/landwirtschaft/tierische_erzeugung/landwirt-imker-miteinander/index.html. Informationen zum Veitshöchheimer Hanfmix gibt es unter www.lwg.bayern.de/hanfmix
Bienen auf einem Feld, das mit dem "Veitshöchheimer Hanfmix" bestellt ist