(24. Mai 2023) München – Im Bundesvergleich ist und bleibt Bayern weiterhin Öko-Bundesland Nummer Eins. Das geht aus dem heute im Bayerischen Landtag vorgestellten neuen "Jahresbericht über die ökologische Landwirtschaft, Verarbeitung und Vermarktung in Bayern" hervor. Demnach entfallen etwa 20 Prozent (19,4 %) der bundesweiten Umsätze mit frischen Bio-Lebensmitteln auf den Freistaat. "Dass unsere bayerischen Verbraucherinnen und Verbraucher auch in Zeiten wie diesen viele Bioprodukte – auch aus regionalem Anbau - in ihre Einkaufskörbe legen, zeigt, dass wir mit unserer bayerischen Agrarpolitik richtig liegen. Zwar haben der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die damit verbundenen hohen Energie- und Produktionskosten, wie auch die Inflation spürbaren Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Bürger und die Umstellungsbereitschaft unserer bayerischen Bauern. Der Bericht zeigt allerdings, dass wir optimale Anreize für die ganze biologisch-regionale Wertschöpfungskette im Freistaat geschaffen haben und sie immer weiter ausbauen", so Landwirtschafts- und Ernährungsministerin Michaela Kaniber. In der EU ist Deutschland der größte Biomarkt. Innerhalb der Bundesrepublik bleibt Bayern größter Markt für Produkte aus biologischem Anbau. Die Zahl der Öko-Betriebe wuchs im Freistaat bis Ende letzten Jahres auf 11.811. Diese Betriebe bewirtschafteten 415.528 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche, mehr als in jedem anderen Bundesland. Damit stieg der Ökoflächenanteil in Bayern auf über 13,4 Prozent. Im Pandemiejahr 2020 gab es eine spürbar gestiegene Nachfrage nach Biowaren. Öko-Lebensmittel aus allen Segmenten erfuhren eine Umsatzsteigerung von mehr als 22 Prozent. Dieses Wachstum verlangsamte sich im Folgejahr (2021) auf ein Plus von 5,8 Prozent. Im Jahr 2022 sank der Umsatz für Bio-Lebensmittel erstmals um 3,5 Prozent. Grund dafür waren die hohe Inflationsrate und der Krieg in der Ukraine. Insbesondere die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise führten dazu, dass viele Verbraucher sich beim Kauf von Bio-Lebensmitteln zurückgehalten haben. "Wir sollten den Öko-Lebensmittelmarkt trotzdem unter keinen Umständen schlecht reden. Der Umsatz liegt nach wie vor 25 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Insofern kann keine Rede davon sein, dass der Biomarkt eingebrochen wäre. Aktuelle Meldungen deuten auf Wachstum hin", so Ministerin Kaniber. In Bayern fließt mehr als ein Drittel aller Mittel für Agrarumweltmaßnahmen in die Förderung biologisch wirtschaftender Landwirtinnen und Landwirte. Mit über 110 Millionen Euro nimmt Bayern im bundesweiten Vergleich am meisten Geld für seine Ökobetriebe in die Hand und bietet zudem bei der Prämie für Acker und Grünland die höchsten Fördersätze an. Dazu Ministerin Kaniber: "Klar ist aber auch, dass wir weder den Ökolandbau noch den Einkauf von regional angebauten Bioprodukten verordnen können. Wir können es den Verbraucherinnen und Verbrauchern aber immer wieder ans Herz legen – und das tun wir auch. Nur so schaffen wir es, dass der heimische Bioanteil in der Fläche wächst und am Ende die Märkte erreicht."