(18. Januar 2023) München - Bayerns Wälder leiden weiter stark unter Trockenheit und Klimastress. Das ist nach den Worten von Forstministerin Michaela Kaniber das Kernergebnis des aktuellen Waldzustandsberichts. Demnach sind zwar die durchschnittlichen Nadel- und Blattverluste der Waldbäume von 26 (in 2021) auf 23,8 Prozent heuer leicht zurückgegangen, im langjährigen Vergleich ist der Wert allerdings immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Zudem spiegeln Kaniber zufolge die im Bericht veröffentlichen Ergebnisse die Schadsituation in Bayerns Wäldern nur zum Teil wider, denn: "Bei der Datenerhebung im Juli und Anfang August waren die Trockenschäden aus dem Spätsommer und Herbst noch nicht in vollem Ausmaß sichtbar". Sorgenkinder waren auch im vergangenen Jahr die Nadelbaumarten Kiefer und Fichte mit hohen mittleren Nadelverlusten von 29,1 Prozent (Vorjahr: 34,1 Prozent) bzw. 23,3 Prozent (Vorjahr: 24,3 Prozent). Die Baumart mit den geringsten Schäden war erneut die Tanne mit einem mittleren Nadelverlust von 18,9 Prozent (Vorjahr: 22 Prozent). Bei den Laubbäumen zeigen Buche (19,8 Prozent; Vorjahr: 23,8 Prozent) und Eiche (22,3 Prozent; Vorjahr: 24,1 Prozent) niedrigere Blattverluste und damit eine höhere Vitalität als noch im Jahr zuvor. Laut Ministerin Kaniber war aber gerade die Buche im Spätsommer, vor allem in Unterfranken, von massiver Trockenheit betroffen. Um sich auch von diesen Schäden ein Bild zu machen, wurde durch die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft zusätzlich eine Analyse auf Basis von Satellitendaten durchgeführt. Dabei zeigte sich eine teilweise erhebliche Verschlechterung der Belaubung im Vergleich zum Vorjahr. Kaniber geht allerdings davon aus, dass sich die tatsächlichen Auswirkungen der Trockenheit erst in diesem Jahr bemerkbar machen: "Wir müssen jetzt abwarten, ob die geschädigten Waldbäume im kommenden Frühjahr wieder aus-treiben." Bei der in Bayern seit 1983 durchgeführten Waldzustandserhebung begutachten speziell geschulte Fachleute an 449 Inventurpunkten den Gesundheitszustand der Waldbäume. Durch ein festes Inventurnetz und einen einheitlichen Aufnahmezeitraum sind die einzelnen Jahre miteinander vergleichbar. Der vollständige Waldzustandsbericht 2022 mit detaillierten Ergebnissen ist im Internet zu finden.
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