(1. Februar 2024) Hohenbrunn, Lkr. München – In den kommenden Wochen untersuchen Försterinnen und Förster wieder die Wälder in Bayern auf Verbiss-Spuren von Rehen, Hirschen und Gämsen. Ausgerüstet mit Computer und Messlatte erheben sie an rund 22.000 Aufnahmepunkten den Zustand von Trieben und Knospen. Forstministerin Michaela Kaniber hat am Donnerstag die alle drei Jahre stattfindende Aktion bei Hohenbrunn im Landkreis München gestartet. Auf Basis der gesammelten Daten erstellen die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten dann wieder die sogenannten "Forstlichen Gutachten zur Situation der Waldverjüngung". Sie bewerten darin, ob in den landesweit 750 Hegegemeinschaften der Verbiss für den Wald tragbar ist oder nicht. "In Zeiten des Klimawandels ist es von existenzieller Bedeutung, unsere Wälder für nachfolgende Generationen zu erhalten. Das gelingt aber nur, wenn klimafeste Baumarten eine Chance haben, zu zukunftsfähigen Mischwäldern heranzuwachsen. Wo es zu viel Wild gibt, gehen ausgerechnet die Baumarten verloren, die wir für zukunftsfähige Wälder so dringend brauchen. Die jetzt startende Erhebung ist aktiver Klimaschutz", sagte die Ministerin. Die Gutachten zeigen ihren Worten zufolge objektiv und transparent, wo Wald und Wild im Einklang sind und wo es noch Handlungsbedarf gibt. Das Verfahren ist auf eine enge Einbindung von Waldbesitzern und Jägern ausgerichtet. Die Ministerin appellierte an die Beteiligten, die Försterinnen und Förster bei den Erhebungen zu begleiten und offene Fragen vor Ort zu klären. Die jeweiligen Aufnahmetermine geben die zuständigen Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten rechtzeitig bekannt. Das "Forstliche Gutachten" wird seit 1986 erstellt, heuer zum 14. Mal. Die Ergebnisse werden im November im Landtag vorgestellt. Detailinformationen dazu gibt es unter www.stmelf.bayern.de/wald/wald_mensch/forstliche-gutachten-zur-situation-der-waldverjuengung-in/index.html.
(v. l.) Forstministerin Michaela Kaniber, Waldbesitzer Benno Maier und Beratungsförster Karl Einwanger.