Oben Strom, unten Lebensmittel: Agrarministerin Kaniber und Wirtschaftsminister Aiwanger nehmen Agri-PV-Anlage Grub in Betrieb

Aktualisiert am: 19.06.2024
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(19. Juni 2024) Grub/München – Boden ist ein knappes Gut und Solarparks machen ihn besonders der Landwirtschaft oft streitig. Mit Agri-Photovoltaik (Agri-PV) muss das nicht sein: Auf derselben Fläche können Lebensmittel und Strom produziert werden. Mit diesem Ziel hat der Freistaat auf den Flächen der Bayerischen Staatsgüter in Grub bei München eine Agri-PV-Forschungs- und Demonstrationsanlage errichtet. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger haben die Anlage nach rund einem Jahr Bauzeit in Betrieb genommen. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber: "Mit der modernen Forschungs- und Demonstrationsanlage hier am Staatsgut Grub zeigen wir, dass mit Agri-PV Landwirtschaft und Energieerzeugung auf ein- und derselben Fläche zeitgleich – sozusagen auf unterschiedlichen Stockwerken – möglich sind. Die Anlage kann erneuerbaren Strom für rund 250 Haushalte liefern und darunter lassen sich gleichzeitig regionale Lebens- und Futtermittel erzeugen. Wir sammeln hier wichtige Erkenntnisse zum Thema und geben diese an Landwirtinnen und Landwirte weiter." Am Standort Grub sind drei verschiedene PV-Modultypen in Betrieb gegangen: eine der Sonne nachgeführte, eine hochaufgeständerte sowie eine vertikale Anlage. Vor Ort werden Untersuchungen zu Wechselwirkungen zwischen Agri-PV-Anlagen und landwirtschaftlichen Kulturen, zur Ökonomie und Ökologie durchgeführt, genauso wie im Hinblick auf den Bewirtschaftungsaufwand oder das Mikroklima. Die Agri-PV-Pilot-Anlage ist ein Projekt im Rahmen des Bayerischen Klimaschutzprogramms. Die Module beanspruchen nur 15 Prozent der Fläche, 85 Prozent bleiben für die Landwirtschaft. Mit einer Leistung von 900 Kilowatt handelt es sich in dieser Konstellation mit Blick auf Forschung und Umsetzung um ein einzigartiges Projekt in Deutschland. Landwirtschaftsministerin Kaniber betonte: "Hier können Landwirte verschiedene Konzepte sehen und erfahren, welche Auswirkungen die Anlagen auf die landwirtschaftliche Erzeugung haben können. Das ist großartig, denn wir wollen unseren Nahrungsmittelproduzenten solides Wissen für die Zukunft bieten. Das ist nötig, damit sie sich bestmöglich aufstellen können." Die Bayerischen Staatsgüter sind ein kaufmännisch eingerichteter Staatsbetrieb des Freistaats Bayern, mit Sitz in Grub bei München. Mit sieben Schwerpunktzentren an 25 Standorten in Bayern sind sie Dienstleister im Versuchs- und Bildungswesen für die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft und das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

v. l.: Anton Dippold (Geschäftsführer der Bayerischen Staatsgüter in Grub), Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sowie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.