(25.09.2024) München – Kühe auf der Weide – wohl eines der einprägsamsten Bilder von Bayern und seiner einzigartigen Kulturlandschaft. Doch die einst so selbstverständliche Weidehaltung wird für viele Landwirte immer schwieriger. Die Ursache liegt vor allem im zunehmenden Straßenverkehr, der einen Weideaustrieb über Straßen vielerorts häufig unmöglich macht. Aber auch arbeitswirtschaftliche und organisatorische Gründe führen dazu, dass Rinder sowie Schafe und Ziegen, zunehmend seltener auf die Weide kommen. Zusätzlich nimmt aber auch das Verständnis und die Geduld der Anwohner und Verkehrsteilnehmer ab, wenn morgens oder abends kurz gewartet werden muss, bis die Straße wieder frei ist. Auch die zunehmenden Wolfsrisse bei Weidetieren verunsichern die Landwirte. Der Freistaat steht zur bäuerlichen Landwirtschaft, weshalb Landwirtschaftsministerin Kaniber der Weidehaltung neuen Rückenwind verschaffen will. "Der Zugang zu Weideland ist eine einfache und zugleich effektive Maßnahme, um das Tierwohl in bayerischen Ställen zu verbessern. Als 'Win-Win-Situation' fördert der Weidegang auch die Biodiversität. Und er ist Sinnbild für unsere einmalige bayerische Kulturlandschaft. Mit dem neuen Aktionsprogramm ‚Weideland Bayern‘ wollen wir die tierhaltenden Betriebe tatkräftig dabei unterstützen, den Tieren den Weidegang zu ermöglichen", betont Landwirtschaftsministerin Kaniber. Mit gezielten Fördermaßnahmen für Weideeinrichtungen und einer Weideprämie unterstützt die Bayerische Staatsregierung landwirtschaftliche Betriebe bei der Einführung und der Ausweitung der Weidehaltung. Außerdem setzen verschiedene Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung ebenfalls fördernd an. Wichtig zu erwähnen ist auch die passgenaue Beratung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie durch die anerkannten Verbundpartner. Auf der Internetseite des Aktionsprogramms und in einer eigens erstellten Info-Broschüre sind all die einzelnen Maßnahmen zusammengefasst. Das breite Aktionsprogramm setzt bei den individuellen betrieblichen Gegebenheiten an. "Nicht jeder landwirtschaftliche Betrieb, der mehr Weidehaltung möglich machen möchte, rechnet damit, dass auch die Ländliche Entwicklung vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten bietet. Maßnahmen wie der 'Freiwillige Landtausch', ein 'Beschleunigtes Zusammenlegungsverfahren' oder aber auch gezielte Infrastrukturmaßnahmen wie etwa die Anlage von Triebwegen können helfen, strukturelle Probleme zu lösen, die einen Weidegang bisher verhindern", sagte die Ministerin abschließend.