(22. August 2024) München – 100.000 Kilometer Flüsse und Bäche, dazu zahllose große und kleine traumhafte Seen, die laden im gesamten Freistaat auch in der Urlaubszeit zu erholsamen Auszeiten ein. Sie sind wahre Hotspots der Artenvielfalt und Biodiversität. Und nicht zu vergessen: die in bayerischen Gewässern beheimaten Fische erfreuen Urlauber und Einheimische gleichermaßen als schmackhaft zubereitete regionale Fischgerichte, zum Beispiel fangfrische Renken, herzhafte Steckerlfische oder frisch geräucherte Forellen. Doch was sich auf den Tellern glänzend macht, hat es unter der glitzernden Wasseroberfläche nicht so einfach. Neben dem Klimawandel und Fressfeinden wie Fischotter, Kormoran und Gänsesäger machen auch Gewässerausbau und -aufstau, Freizeit-Wassersportler und Schifffahrt den Fischbeständen zu schaffen. 53 Prozent der heimischen Fisch- und Rundmaularten stehen auf der Roten Liste. "Fische hören wir nicht und in freier Natur bekommen wir sie nur selten zu Gesicht. Umso wichtiger ist dieser Aktionstag, um den schönen Wassertieren eine Stimme zu geben. Am Tag der Fische, der im Jahr 2007 ins Leben gerufen wurde, wollen wir auch Möglichkeiten zu ihrem Schutz aufzeigen", so Staatsministerin Michaela Kaniber, die für das Fischereiwesen zuständig ist. Und weiter: "Die Fischerinnen und Fischer in Bayern setzen sich mit hohem zeitlichen Aufwand für den Schutz und Erhalt des aquatischen Lebensraums ein. Oft wird dieses wichtige Engagement von der Gesellschaft gar nicht registriert. Umso dankbarer müssen wir den Fischern dafür sein, dass sie zum Erhalt der Wasserwelten beitragen. Mit der Fischereiabgabe, die vor dem Erteilen eines Fischereischeins zu zahlen ist, leisten sie nämlich zudem einen finanziellen Beitrag zum aktiven Gewässer- und Artenschutz. Das ist gelebte Verantwortung für den Erhalt bayerischer Gewässer und deren Bewohner." Die Fischereiabgabe ist ein wirkungsvolles Instrument, um den Lebensraum von Fischen zu verbessern, deren Bestand zu erhalten oder aufzubauen. Sie dient aber auch dazu, verschollene oder bedrohte Fischarten im Rahmen von Artenhilfsprogrammen wieder anzusiedeln. Jedes Jahr fließen erhebliche Gelder aus den Mitteln der Fischereiabgabe zum Beispiel ins Renaturieren von Fließgewässern, in den Rückbau von Wehren oder Staustufen, in das Schaffen von Laichplätzen und Jungfischstandorten oder das Erhöhen der Strömungs- und Tiefenvielfalt mittels eingebrachtem Kies oder Wurzelstöcken. Im Jahr 2023 konnten für derartige lebensraumverbessernde Maßnahmen elf Projekte mit rund 190.000 Euro gefördert werden. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre sind zudem 3,2 Millionen Euro aus der Fischereiabgabe für das Einsetzen bedrohter Fischarten wie Äschen, Bachforellen, Huchen, Nasen, Barben oder Rutten verwendet worden. Ministerin Kaniber: "Gemeinsam mit der bayerischen Fischerei arbeiten wir daran, dass es den heimischen Fischen, Rundmäulern, Krebsen und Muscheln gut beziehungsweise besser geht. Dieses Ziel gilt es ständig im Blick zu behalten - nicht nur am Tag der Fische!"
In bayerischen Gewässern ist die Äsche mittlerweile selten geworden.