(11. April 2025) Zagreb – Angesichts wachsender internationaler Spannungen und geopolitischer Unsicherheiten, etwa durch den Krieg Wladimir Putins und der Veränderungen im Weißen Haus, betont die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, Michaela Kaniber, die zentrale Rolle einer starken europäischen Zusammenarbeit. Beim Abschluss der 35. Sitzung der Ständigen Kommission Bayern-Kroatien, bei der Ministerin Kaniber den Vorsitz führt, würdigte sie die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Bayern und Kroatien als ein gelungenes Beispiel für europäische Kooperation. Bei einem Gespräch mit Premierminister Andrej Plenković und Außenminister Gordon Grlić Radman sagte Kaniber: "Die geopolitischen Herausforderungen sind so enorm, dass eine enge Zusammenarbeit für uns alle notwendiger denn je ist." Mit dem kroatischen Landwirtschaftsminister David Vlajčić sprach sie über wichtige Punkte, bei denen in Brüssel Entlastungen für Landwirte und Waldbesitzer erreicht werden können. Sie nannte vor allem die Wiederherstellungsverordnung und die Entwaldungsverordnung. Thema war auch die künftige Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in Europa. "Unsere Zusammenarbeit zeigt, wie Europa durch enge Partnerschaften resilienter, innovativer und sicherer werden kann. Die Menschen in beiden Ländern sind die Gewinner dieses Schulterschlusses. Wir führen Bewährtes fort und erschließen gemeinsam neue Potenziale – besonders im Bereich der Spitzentechnologie", so Kaniber. Mit der High Tech Agenda und High Tech Agenda Plus habe Bayern einen starken Rahmen für Forschung und Technologie geschaffen – auch Kroatien könne davon profitieren. Die Ministerin hob die Fortschritte in den vier zentralen Arbeitsgruppen hervor: Verwaltung, Polizei und Justiz, Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft sowie Umwelt, Gesundheit und Landwirtschaft. Insbesondere die langjährige Kooperation der Sicherheitsbehörden sei ein Erfolgsmodell. "Gemeinsam schützen wir unsere Bürgerinnen und Bürger – künftig rücken die Bekämpfung organisierter Kriminalität und die Digitalisierung von Justiz und Verwaltung in den Fokus." Als langjähriges Erfolgsprojekt nannte Kaniber die Zusammenarbeit der Handwerkskammer für München und Oberbayern mit der kroatischen Handwerkskammer, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Die Schwerpunkte liegen künftig auf der Vertiefung der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Auch die Arbeitsgruppe "Bildung, Wissenschaft und Kultur" leiste wertvolle Beiträge – etwa durch Lehrerentsendungen, Schüleraustausch und kulturelle Projekte. In den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Landwirtschaft wurden bestehende Vorhaben ausgebaut und neue Initiativen vereinbart. Neu vereinbart wurde eine Zusammenarbeit im Bereich der angewandten Forschung. Dabei geht es um Pflanzenbau an Trockenstandorten. Durch die klimatischen Bedingungen haben die Kroaten Erfahrungen, von denen Bayern profitieren kann. Der Austausch werde in Zukunft noch wichtiger: "Die Ständige Kommission ist mehr als ein Gremium – sie ist ein lebendiges Netzwerk. Lassen Sie uns diesen Geist bewahren und gemeinsam Europas Zukunft aktiv gestalten." Die Ständige Kommission Bayern-Kroatien wurde 1971 gegründet und ist damit eine der ältesten bilateralen Kooperationen Bayerns. Sie dient der Vertiefung der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Verwaltung, Polizei und Justiz, Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft sowie Umwelt, Gesundheit und Landwirtschaft. Durch regelmäßige Sitzungen und gemeinsame Projekte fördert die Kommission den Austausch und die Umsetzung gemeinsamer Initiativen zwischen Bayern und Kroatien. Seit Herbst 2019 hat Staatsministerin Michaela Kaniber den Vorsitz der Regierungskommission inne.

Das Bild zeigt Staatsministerin Michaela Kaniber zusammen mit dem kroatischen Premierminister Andrej Plenković im Banuspalais, dem Regierungssitz in Zagreb.