Automatisierte Wäscheausgabe für Arbeitskleidung

Mit automatisierten Wäscheausgabeschränke können Einrichtungen Arbeitskleidung als Poolkleidung an Mitarbeitende mit wenig Aufwand austeilen. Wie diese Ausgabe funktioniert und welche Erfahrungen Einrichtungen damit gemacht haben, berichtete Sabine Bauer im Rahmen des Symposiums Hauswirtschaft 2024. Sie ist Referentin für Hauswirtschaft und Arbeitsschutz beim Caritasverband München und Freising e. V. im Geschäftsbereich Altenheime.

Aktualisiert am: 02.12.2024
Erstellt von: Kompetenzzentrum Hauswirtschaft
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Automatisierte Wäscheausgabesysteme geben frische Wäsche nur gegen Rückgabe von gebrauchter aus. Dafür erhalten Mitarbeitende personalisierte Transponder, die Wäschestücke sind gechippt. Erst nach Rückgabe der getragenen Kleidungsstücke öffnet sich der Schrank erneut zur Wäscheentnahme.

Angebotsformen

Die Angebotsformen sind vielfältig. Es gibt begehbare Kleiderschränke, die zum Beispiel ein zentrales Wäschelager ersetzen können, Schranklösungen für 8–20 Mitarbeitende, die die Einrichtungen dezentral in den Umkleidekabinen der Mitarbeitenden aufstellen können oder kleine Schranksysteme mit Platz für ca. 50 Wäscheteile. Die Geräte gibt es zum Leasen oder Kaufen.

Wäscheentnahme und -rückgabe

Die Mitarbeitenden erhalten einen Transponder, mit dem sie den Schrank öffnen und eine gewisse Anzahl an Kleidungsstücken entnehmen können. Je nach System kann man den Transponder durch eine PIN, ein Kartensystem oder den Personalausweis ersetzen.

Die Wäscheentnahme können Einrichtungen flexibel gestalten. So kann man die Entnahme zum Beispiel auf eine bestimmte Anzahl an Wäscheteilen festlegen, die Mitarbeitenden dürfen Passform und Größe aber individuell bestimmen. Andere Einrichtungen lassen die Entnahme nur für eine bestimmte Größe zu. Bei Fehlentnahmen können die Mitarbeitenden gesperrt oder zu einem Schulungsgespräch eingeladen werden.

Spezielle Rückgabe-Container erfassen die gechippte Wäsche und bereinigen die Kleidungskonten der Mitarbeitenden. Der Kleiderschrank öffnet sich wieder.

Chip informiert

Die digitale Wäscheausgabe erleichtert auch externen Anbietern die Arbeit. In jeder Phase des Wäschekreislaufs kann man die Wäscheteile einem Betrieb eindeutig zuordnen. Der Chip in der Kleidung enthält Informationen über den aktuellen Lagerbestand in einem Betrieb, Nachlieferungen können dadurch beschleunigt und die Abholung über die Menge der zurückgegebenen Kleidungsstücke gesteuert werden.

Automatisierte Wäscheausgabe für Arbeitskleidung in der Praxis

Nach Aussagen von Sabine Bauer hat sich für die Caritas München und Freising die digitale Wäscheausgabe bewährt. Probleme entstanden anfangs nur dadurch, dass Mitarbeitende ihren Transponder vergessen hatten und sich von Kolleginnen und Kollegen mit Kleidung aushelfen ließen, die danach selbst nicht mehr an ausreichend Arbeitskleidung kamen. Das digitale System verringert einen nachlässigen Umgang mit Kleidung und deren Entwendung.

Die Caritas München und Freising ermöglicht den Wechsel zwischen verschiedenen Kleidungsgrößen und Passformen. Vor allem an heißen Tagen greift das Personal gerne auf luftigere Kleidungsstücke zurück. Nach Angaben von Sabine Bauer bewährte sich das System auch aus finanzieller Sicht: Die Investitionskosten für den Schrank lagen niedriger als die Kosten für Wäsche-Ersatzbeschaffungen. Angaben zum Vergleichszeitraum machte Sabine Bauer jedoch nicht.

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