Herrschinger Grundkurs – wir waren dabei

Zehn Wochen Bildung, Politik, Landwirtschaft, Persönlichkeit, Teambuilding und vieles mehr ... wir, Annika und Johanna F., waren dabei! Gemeinsam mit 53 weiteren Grundkurslern erlebten wir beim Herrschinger Grundkurs 2024 eine unvergessliche Zeit, in der wir viele Erfahrungen gesammelt und Freunde fürs Leben gefunden haben. Aber was ist der Herrschinger Grundkurs? Was macht man da? Wo findet dieser statt? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern? Wie schaut der Alltag aus? Fragen über Fragen … Wir haben Antworten für euch!

Aktualisiert am: 19.08.2024
Erstellt von: Kompetenzzentrum Hauswirtschaft
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Gruppenbild des 129. Herrschinger Grundkurses vor dem Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching

Grundkurs – was ist das genau?

Der Herrschinger Grundkurs ist ein zehnwöchiges Bildungsangebot des bayerischen Bauernverbandes zur persönlichen, politischen und allgemeinbildenden Weiterentwicklung.

Annika streckt mit zwei Teilnehmern des Grundkurses ihre Hände in die Kamera Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching

Im Haus der bayerischen Landwirtschaft in Herrsching am Ammersee treffen sich Anfang des Jahres junge Menschen aus ganz Bayern (und darüber hinaus), um sich mit verschiedenen Themen aus dem Bereich Kommunikation, Persönlichkeit, Politik und Landwirtschaft zu befassen. Dabei vertiefen sie das eigene (Fach-)Wissen, tauschen Erfahrungen aus, diskutieren und knüpfen Kontakte. Aber nicht nur das, auch die Gemeinschaft wird ganz bewusst gelebt: Kultur, Kreativität, der Blick über den Tellerrand ebenso wie Öffentlichkeitsarbeit, zwischenmenschliche Beziehungen und Teamgeist. Denn eines macht den Grundkurs aus: Man trifft sich als Fremde und geht als Familie auseinander.

Wir sind der 129. Grundkurs

Für 55 junge, motivierte Erwachsene aus Bayern, Baden-Württemberg und Kirgisistan (42 Jungs, 13 Mädels) ging es am 5. Januar 2024 in Richtung Ammersee. Nach zahlreichen Vorstellungsrunden und Kennlernspielen konnten wir nach ein paar Tagen sagen: "Ja, wir können alle Namen den richtigen Personen zuordnen!" – die erste Hürde war somit gemeistert.

Was hat uns zur Anmeldung für den Grundkurs bewegt?

Johanna F.

Porträt der Botschafterin Johanna F. Thomas Friedl Photography

Während meiner Ausbildung zur Hauswirtschafterin wuchs mein Wunsch, einen Almsommer als Sennerin zu verbringen. Gesagt, getan, dennoch wollte ich die Wintermonate bis ich auf die Alm konnte, sinnvoll überbrücken. Mir war der Herrschinger Grundkurs bereits aus der Presse und aus den sozialen Medien bekannt. Mein landwirtschaftlicher Bezug, meine Lust und mein Interesse, mich weiterzubilden, ermutigten mich in meinen Plänen.

Annika

Porträt der Botschafterin Annika Thomas Friedl Photography

Freundinnen und Freunde aus Triesdorf hatten mir bereits den Grundkurs empfohlen. Sie waren selbst Teilnehmerinnen und Teilnehmer und waren sich sicher: "Annika, das wäre genau das Richtige für dich!". Der Blick über den Tellerrand, das Netzwerken und die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu sammeln und dabei die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln, bestärkten mein Interesse am Herrschinger Angebot. Der Wink mit dem Zaunpfahl war, als ich im Rahmen meines erfolgreichen Abschlusses an der Fachakademie Triesdorf einen Gutschein zur Teilnahme am Grundkurs erhielt.

Welche Herausforderungen mussten wir meistern?

Johanna F.: Die Nacht zum Tag machen ...

Aufgrund des straffen Programmes und der Vielzahl an selbstorganisierten Aktivitäten wurde die Nacht oft zum Tag, sodass jede Woche mehr an den eigenen Energiereserven zehrte. Die wenige Zeit, die wir zur freien Verfügung hatten, nutzten wir zum Wäsche waschen, Organisieren und Erholen. Besorgte Partnerinnen und Partner, Freundinnen, Freunde und Familienmitglieder mussten deshalb oft zurückstecken und eine Antwort ließ manchmal länger auf sich warten.

Während des Grundkurses treffen viele starke Emotionen und Gefühle aufeinander. Jedoch ist das ein wichtiger Bestandteil, um seine eigene Persönlichkeit weiter entwickeln zu können.

Annika: Terminstress, Schlafmangel, Reizüberflutung ...

Eine der größten Herausforderungen für mich war das zeitliche Management. Auch in jungen Jahren ist man schon oft beruflich, ehrenamtlich oder privat eingespannt. Aufgaben, von denen man sich für zehn Wochen loslösen muss. Wofür man vom Arbeitgeber, von Vereinen, der Familie, dem Partner und auch von Freundinnen und Freunden Verständnis und Unterstützung benötigt. Der Grundkurs stellt einen auf die Probe: Terminstress, Schlafmangel, Reizüberflutungen … Man erlebt viel, hat viele Optionen und möchte möglichst alles mitnehmen.

Welches Ereignis bleibt uns besonders in Erinnerung?

Johanna F.: Das Auftreten im Team

Ein Team des Herrschinger Grundkurses baut gemeinsam Iglus im Schnee Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching

Erlebnisse bleiben mir unzählige in Erinnerung. Das Auftreten als Team stand bei uns immer im Vordergrund. Das machte jede Aktivität einzigartig. Wir besuchten die Internationale Grüne Woche in Berlin, schliefen in selbstgebauten Iglus und organisierten eine Öffentlichkeitsaktion in München in Eigenregie. Der krönende Abschluss für mich war ein Bericht in einem großen Politik-Magazin. Gemeinsam mit meinem Grundkurskollegen Markus hatte ich die Ehre, den Leserinnen und Lesern den Herrschinger Grundkurs und die Verantwortung als junger Mensch in der Landwirtschaft näher zu bringen.

Annika: Viele Besonderheiten

Es gab viele Aktionen, die den Grundkurs geprägt und besonders gemacht haben. Zu meinen persönlichen Highlights gehören der Besuch des Hochseilgartens am Ammersee bei eisiger Kälte, die Studienreisen nach Berlin und Brüssel, unsere Team-Challenge in den Bergen und die Faschingsparty im Herrschinger Bierstüberl.

Unser gemeinsames Highlight: Meet-and-Greet mit der Ministerin

Für uns beide war die große Öffentlichkeitsaktion in München etwas Besonderes. Der gesamte Grundkurs war mit einer Aktion am Stachus. Wir hatten das Glück, dass die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, Michaela Kaniber, und folglich weitere Politikerinnen und Politiker unsere Stände besuchten. Das Motto der Öffentlichkeitsaktion lautete: "Herzschlag Landwirtschaft – demokratisch, vielfältig, zukunftsfähig".

Hat sich durch den Grundkurs für uns etwas verändert?

Johanna F.: Mehr Mut, mehr Kenntnisse, viele neue Freundschaften

Die Botschafterinnen Annika und Johanna mit drei weiteren Teilnehmerinnen des Grundkurses vor dem Ammersee privat

Wertvoll sind für mich die starken, innigen Freundschaften, welche ich geschlossen habe. Gleiche Interessen verbinden. Da es selbst gar nicht so einfach zu sagen ist, ob man sich verändert hat, stellte ich diese Frage nach dem Grundkurs meinem näheren Umfeld. Viele meinten, dass ich mehr Mut habe, Probleme zu bewältigen, meine rhetorischen Kenntnisse verbessert habe und noch motivierter bin, mich sozial einzubringen.

Annika: "Der Grundkurs-Spirit ist beeindruckend!"

Ein Teil der Teilnehmer des Grundkurses rennen im Grünen auf eine Kamera zu. Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching

Ich habe viele Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, deren Bedeutung mir im Nachhinein erst richtig bewusst werden. Durch den Grundkurs bin ich weltoffener geworden und habe mein Vertrauen in mich selbst und meine Fähigkeiten gestärkt. Aber vor allem finde ich es beeindruckend, welchen positiven und motivierenden Einfluss der Grundkurs-Spirit ausüben kann. Wir sind nach wie vor alle füreinander da, stehen uns mit Rat und Tat zur Seite und erleben auch weiterhin viele gemeinsame Abenteuer. Das ist eine große Stütze im Leben und im Arbeitsalltag.

Ein Angebot, das Hauswirtschaft, Landwirtschaft und andere Disziplinen zusammenbringt

Gruppenbild des Herrschinger Grundkurses 2024 bei der Abschlussveranstaltung Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching

Der Grundkurs vereint nicht nur verschiedene ländliche Regionen in und um Bayern, er schlägt auch berufliche sowie private Brücken und bringt Landwirtschaft, Hauswirtschaft und weitere Berufsfelder zusammen. Dabei läuft nicht immer alles harmonisch, eher im Gegenteil: Verschiedene Ansichten werden offen diskutiert, man gibt einander ein wohlwollendes Feedback und schaut, dass man immer gemeinsam ans Ziel kommt.

Bei allen Themen und Erlebnissen spielt auch die Hauswirtschaft eine wichtige Rolle. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehen das erste Mal vor der Aufgabe, selbst ihre Wäsche zu waschen oder ihren Rucksack fürs Hüttenwochenende sinnvoll zu packen. Da wird dann schon gerne auf die Kompetenz der Hauswirtschafterinnen und Hauswirtschafter zurückgegriffen. Unsere Erfahrungen waren auch bei der Organisation und Dekoration der Grundkurs-Fete und unserer Aktion in München gefragt. Dies zeigte uns einmal mehr, wie wichtig und elementar die Hauswirtschaft für die Gesellschaft ist. Diese Erkenntnis möchten wir weiter in die Welt bringen und uns für das Image der Hauswirtschaft stark machen. Denn wir haben gelernt: "Tu Gutes und sprich darüber!" Eure Botschafterinnen Annika und Johanna

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