Ökonomischer und ökologischer Vorteil
Vor allem ältere Wäschetrockner verbrauchen viel Energie. Moderne, gewerbliche Wärmepumpen-Trockner punkten hingegen mit einem um 50 % geringeren Energieverbrauch als Ablufttrockner. So verbraucht ein aktuelles Modell eines bekannten Herstellers bei einem Füllgewicht von 16 kg Textilien 0,5 kWh pro kg.
Geht man davon aus, dass der jährliche Wäsche-Anfall in einer Einrichtung mit 100 Plätzen bei etwa 50.000 kg liegt, entstehen bis zu 3.125 Trocknungszyklen im Jahr. Das führt bei einem Strompreis von 0,41 Euro/kWh zu Kosten von knapp 13.000 Euro.
Eine kWh aus dem deutschen Strommix verursacht 380 g CO2. Bei einer Beladung mit 16 kg Wäsche pro Trocknungszyklus entstünde beim oben genannten beispielhaften Wäschetrockner jährlich ein Stromverbrauch von 25.000 kWh und 9,5 Tonnen CO2 pro Jahr. Beim Umstieg auf Lufttrocknung ließen sich also sowohl Kosten als auch CO2-Emissionen einsparen.
Jedoch ist die Lufttrocknung in einem hauswirtschaftlichen Betrieb nicht immer die beste Wahl. Zwar bietet sie ökologische Vorteile, doch in größeren Betrieben ist der personelle Aufwand, der mit dem Aufhängen und Abnehmen der Wäsche verbunden ist, oft zu hoch. Kleinere Einrichtungen jedoch könnten das Aufhängen von Wäsche in Betracht ziehen, wenn es sich gut in das Hauskonzept einfügen lässt. Dadurch erlangen beispielsweise Kinder und Jugendliche wertvolle Alltagskompetenzen und Seniorinnen und Senioren kann man mit dem Aufhängen kleiner Wäschestücke sinnvoll beschäftigen. Bei kleineren Wäschemengen verursacht das Aufhängen zudem kaum mehr Aufwand als das Be- und Entladen eines Trockners.
Hygienischer Vorteil
Eine zügige Wäschetrocknung, z. B. mit einem Trockner, ist ein wesentlicher Faktor zur keimfreien Wäsche. Ist Wäschetrocknung im Freien also auch hygienisch? Die Studie "Einfluss von Trocknungsprozessen auf die mikrobielle Belastung der Wäsche" von Professor Dirk Bockmühl an der Hochschule Rhein-Waal hat diese Frage in Kitas untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass alle Arten der Wäschetrocknung Keime auf Textilien reduzieren.
Dabei ist es zunächst unerheblich, ob die Trocknung drinnen oder draußen, im Trockner oder auf der Wäscheleine stattfindet. Den größten Effekt hatte jedoch die Trocknung auf der Wäscheleine im Freien. Die UV-Strahlung der Sonne in Kombination mit der Verdunstung der Feuchtigkeit reduziert Keime effektiver als die Nutzung eines Wäschetrockners bei hohen Temperaturen. Zusätzlich wirkt sich Sonnenlicht positiv auf Flecken aus, da es eine natürliche bleichende Wirkung hat. Wäschetrocknen im Freien ist somit eine nachhaltige und hygienische Maßnahme im ökologischen Waschprozess.
So trocknen Sie Wäsche im Freien nachhaltig und erfolgreich!
UV-Strahlung hemmt nicht nur das Keimwachstum, sondern kann aufhellend wirken. Das eignet sich für helle Textilien wie weiße Bettwäsche, da man keine zusätzlichen Fleckenentferner benötigt. Bunte oder schwarze Wäsche kann auf diese Weise jedoch ausbleichen.
Wäscheleinen sollten sauber sein. Zudem sollte man den Kontakt der Wäsche mit dem Boden vermeiden, da sonst Gras oder Erde die Wäsche verschmutzen könnten.
Pollen-Allergikerinnen und -Allergiker sollten während der aktiven Pollenzeit auf das Trocknen im Freien verzichten, um allergische Reaktionen zu vermeiden.
In der kalten Jahreszeit, wenn eine Trocknung an der frischen Luft nicht möglich ist, kann Wäsche auch auf einem Wäscheständer im Haus getrocknet werden. Achten Sie dabei auf ausreichende Belüftung, um Schimmelbildung an den Wänden zu vermeiden. Die Wohnraum-Luftfeuchte sollte 40–60 % nicht übersteigen. Im Winter ist die Raumluft oft wesentlich trockener. Das Aufhängen der Wäsche im Haus kann somit das Raumklima verbessern.
Zudem sollte die Wäsche innerhalb von 24 Stunden trocknen, um einen säuerlichen Geruch und beginnendes Keimwachstum zu vermeiden.
Quellen
Quellen liegen am Kompetenzzentrum Hauswirtschaft (KoHW) vor.
- Telefon:
- 09826 5081 3001
- E-Mail:
- poststelle@kohw.bayern.de