Hintergrund der Studie
Auf der Neugeborenen-Station eines Kinderkrankenhauses in Deutschland fiel bei einem routinemäßigen Hygiene-Screening vermehrt das Bakterium "Klebsiella oxytoca" auf. Das Bakterium kann zu Magen-Darm- und Atemwegsinfektionen sowie im schlimmsten Fall zu einer tödlichen Sepsis führen. Neugeborene wiesen diesen Keim in ihrer Keimflora auf. Zum Glück, ohne große Schäden davonzutragen. Hygienemaßnahmen blieben erfolglos. Auf der Suche nach der Keimquelle stieß man auf eine haushaltsübliche Waschmaschine, die für selbstgestrickte Mützen und Söckchen der Neugeborenen genutzt wurde. Im Spülfach und im Türgummi befand sich der Keim Klebsiella. Da Eltern und Pflegende als Keimquelle ausgeschlossen werden konnten, stand fest: Nur über die dort gewaschene Kleidung konnten sich immer wieder Neugeborene mit Klebsiella infizieren.
Konsequenzen für die Verbraucherinnen und Verbraucher?
Für einen gesunden Menschen, der nicht in Kontakt mit antibiotika-resistenten Keimen steht, ist dieses Forschungsergebnis erst einmal unbedeutend. Zwar zeigt die Studie, dass eine Übertragung von potentiell krankheitserregenden Keimen durch die Waschmaschine möglich ist, dennoch müssen diese erst einmal in der Waschmaschine vorhanden sein. Der beste Schutz ist, einmal im Monat bei mindestens 60 Grad zu waschen und ein bleichmittelhaltiges Waschmittel zu verwenden. Ebenso empfiehlt es sich, die Waschmittelschublade und deren Einschub sowie die Gummidichtung der Türe regelmäßig zu reinigen. Auf den Einsatz von Desinfektionsmittel, Hygienespüler und spezielle Maschinenreiniger kann dann verzichtet werden. Sofern jedoch pflegebedürftige, ältere Menschen mit offenen Wunden oder Blasenkathetern oder auch jüngere Menschen mit eiternden Verletzungen oder Infektionen im Haushalt lebten, sollte die Wäsche generell bei höheren Temperaturen ab 60 Grad gewaschen werden, um die Übertragung von gefährlichen Keimen zu vermeiden.