Wasserrückhalt

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft und bereitet auch im ländlichen Raum vielfältige Probleme. Deshalb arbeiten wir daran, gemeinsam mit Bürgern, Landwirten und Kommunen klimaangepasste Landschaften zu entwickeln.

Aktualisiert am: 25.09.2023
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Wasserrückhaltebecken mit Stau- und Ablassbauwerk. Im Hintergrund befindet sich ein Dorf. © StMELF

Durch den Klimawandel nehmen kleinräumige Starkregenereignisse sowie Trockenphasen deutlich zu. Starkregenereignisse gefährden Siedlungen und führen zu Sturzfluten und Hochwässern. Neben materiellen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursachen Starkregen und Sturzfluten aber auch schwere ökologische Schäden durch Bodenabtrag, Verminderung der Bodenfruchtbarkeit und Gewässerbelastung. Auf der anderen Seite beeinträchtigen lange Trockenphasen die Grundwasserneubildung und gefährden die Wasserversorgung. Wir beugen vor - durch unsere Möglichkeiten und in Kooperation mit der Wasserwirtschaft.

Kleiner Bachlauf der von neu gepflanzten Bäumen umrandet ist.

Was können wir tun?

Auch die kleinen Fließwege in der Landschaft haben in der Summe erhebliche Bedeutung für den Gesamtabfluss. Deshalb kann schon die gezielte Anlage von dezentralen, bremsenden Strukturen in der Landschaft einen Beitrag zum Wasserrückhalt leisten. So werden Oberflächenwasser und abgetragenes Erdreich so weit wie möglich zurückgehalten und die Gemeinden und die dort wohnenden Bürgerinnen und Bürger wirkungsvoll beim Schutz vor den Auswirkungen der Starkregenereignisse unterstützt. Erwünschter Nebeneffekt: das zurückgehaltene Wasser trägt an Ort und Stelle zur Grundwasserneubildung bei. Um über den erforderlichen Grund und Boden für den Wasserrückhalt oder die Schutzmaßnahme an der richtigen Stelle verfügen zu können, ist ein flexibles Bodenmanagement von großem Vorteil. Dies bietet die Ländliche Entwicklung in Flurneuordnungen und Dorferneuerungen. Dabei können die Wasserrückhaltemaßnahmen mit den Interessen der Grundeigentümer in Einklang gebracht werden. Helfen kann die Ländliche Entwicklung auch, indem sie die Flächen für Hochwasserschutzprojekte der Wasserwirtschaft, z.B. Polder oder Deiche, bereitstellt.

  • Wir sensibilisieren für die Folgen des Klimawandels im ländlichen Raum
  • Wir informieren über die Wasserrückhaltung in der Landschaft, die Vermeidung von Erosionsschäden und die Reaktivierung von Retentionsräumen
    
  • Wir planen mit Gemeinden, Bürgern, Landnutzern und Fachstellen und bringen so die Interessen in Einklang
  • Wir nutzen die natürlichen Gegebenheiten zum dezentralen Wasserrückhalt in der Landschaft 
  • Wir gestalten das Wegenetz für hangparallele und somit wasserrückhaltende Bewirtschaftung
  • Wir entwickeln kleine Fließgewässer naturnah
  • Wir ermöglichen Hochwasserschutzeinrichtungen für Dörfer
  • Wir schaffen durch die Integrierte Ländliche Entwicklung auch weiträumige Rückhaltekonzepte
  • Wir planen die langfristige Funktionsfähigkeit der Anlagen
  • Wir unterstützen den Bau bzw. die Anlage der Wasserrückhaltungen finanziell 
  • Wir finden die benötigten Flächen im Zuge der Flurneuordnung wertgleich an anderer Stelle ab
  • Wir regeln Grunddienstbarkeiten für Grundstücke, die dem Wasserrückhalt gewidmet sind
  • Wir helfen bei der Flächenbereitstellung für die Hochwasserschutzmaßnahmen der Wasserwirtschaft

Beispiele

Hochwasser läuft in ein Becken ein.
Gemeindeübergreifende Wasserrückhalt

Das Hochwasser 2002 war der Anlass für vier Kommunen in einer Integrierten Ländlichen Entwicklung zum Hochwasserschutz und zur Gewässerentwicklung zu kooperieren.

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Markierter Hochwasserschutz auf einer Landkarte
Durch Bodenordnung zum Hochwasserschutz

Möglich gemacht hat dies die Anlage eines 600 m langen Umgehungsgerinnes, das die Wassermassen bei Starkregenereignissen an der Ortschaft vorbei leitet.

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