Kitzingen fliegt umweltfreundlich

Dank der Anschaffung eines neuen modernen Segelflugzeuges und einer Elektroseilwinde, die durch Solarstrom aus einer eigenen Photovoltaikanlage betrieben wird, kann auf dem Segelflugplatz des LSC Kitzingen nun emissionsfrei geflogen werden.

Aktualisiert am: 29.10.2024
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Der Luftsport wird in Kitzingen schon seit 100 Jahren intensiv betrieben. Das aktuelle Segelflug-Ausbildungs-Sportgerät stammte jedoch aus dem Jahr 1980, war nun an der Altersgrenze für Segelflugzeuge angelangt und konnte mit den heutigen Standards nicht mehr mithalten. Um das innovative Bildungskonzept im Bereich Ausbildung und Jugendförderung umsetzen zu können, wurde mit Hilfe von LEADER ein neues, modernes Segelflugzeug, sowie eine umweltfreundliche Elektrische Schleppwinde angeschafft. Dadurch konnte die Arbeit des Luftsportclubs Kitzingen (LSC) und die Segelflugausbildung für die nächsten 30 Jahre gesichert werden.

Eine Elektrostartwinde auf einem KleintransporterDaniel Pascal Klaehre, AELF NS

Segelflieger starten dank LEADER mit der Solarbetriebenen Elektrowinde CO2-neutral und klimafreundlich

Dank eines LEADER-Zuschusses von mehr als 140.000 € für die Anschaffungskosten von Segelflugzeug und Elektrostartwinde ist der Segelflugplatz des LSC Kitzingen nahezu emissionsfrei geworden. Hatte Segelfliegen bisher durch den motorlosen Antrieb immer schon eine hohe Umweltfreundlichkeit, wurde beim Start mit einer Seilwinde oder einem Schleppflugzeug trotzdem immer Benzin verbrannt. Durch die Investition in eine Elektrostartwinde, die mit Solarstrom betrieben wird, können die Segelflugzeuge nun ohne Umweltbelastung in die Luft befördert werden. Auf dem Flugplatzgelänge erzeugen über 14.000 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 3.600 Kilowatt den Strom an Ort und Stelle und treiben die elektrische Seilwinde emissionsfrei an. Da Segelflug nur bei gutem Wetter möglich ist und die Photovoltaik-Anlage dann auch garantiert Strom erzeugen kann, ist die Kombination PV-Anlage plus Elektrostartwinde plus Segelflugzeug optimal. Bislang ist sowohl regional als auch überregional kein anderes vergleichbares Projekt bekannt.

Mehrere Personen stehen und knien an einem Segelflugzeug auf der Startbahn. Herbert Sattler, Luftsportclub Kitzingen e.V.

Nachwuchsförderung für den Luftsport in Kitzingen

Kitzingen kann auf eine lange Flugtradition und die damit verbundene Förderung des Pilotennachwuchses zurückblicken. Als Trainingslager für den bayerischen Luftsport, insbesondere in den Bereichen Jugendarbeit, Streckenfluglehrgänge und Kunstfluglehrgänge ist der LSC Kitzingen in Fliegerkreisen bekannt und geschätzt. Mancher hier ausgebildete Hobbypilot hat seine Leidenschaft später zum Beruf gemacht. Der LSC Kitzingen, setzt in den kommenden Jahren ein neuartiges Ausbildungskonzept um und arbeitet dabei mit zahlreichen regionalen wie überregionalen Partnern zusammen. Das offene Ausbildungskonzept bietet für weiterführende Schulen, den Kreisjugendring oder Auszubildende der regionalen Unternehmen Schnupperkurse und Projekttage zum "Probefliegen" an. Bei Interesse ermöglichen gegebenenfalls Patenschaften die Kostenübernahme der Ausbildung der Schüler bis zum Alleinflug. So können interessierte Jugendliche parallel zur Schule den Flugschein erwerben, wobei die Ausbildung ab 14 Jahre begonnen werden kann. Der Erwerb einer echten Fluglizenz ist frühestens im Alter von 17 Jahren möglich und kann auch als Basis für kommerzielle Flugscheine, bis hin zu Verkehrsflugzeugen, genutzt werden. Dank LEADER hat der LSC nun wieder ein hierfür geeignetes Doppelsitziges Schulungs-Segelflugzeug und eine umweltfreundliche elektrische Schleppwinde für einen emissionsfreien Start.

Zwei junge Männer stehen an einem Segelflugzeug.© Herbert Sattler, Luftsportclub Kitzingen e.V.