Berufsausbildung Forsttechnikerin / Forsttechniker

Forsttechniker und Forsttechnikerinnen arbeiten in der Revierleitung privater und kommunaler Forstbetriebe oder in der Geschäftsführung bei forstlichen Zusammenschlüssen, Fachorganisationen und Verbänden. Sie können ein selbständiges Forstunternehmen führen oder sind Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in forstlichen Dienstleistungsunternehmen.

Aktualisiert am: 11.01.2024
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Personengruppe begutachtet einen Holzpolter im Wald Karlheinz Stürmer, Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft

Ziele der Ausbildung

Hauptziel der zweijährigen Forsttechnikerausbildung ist die Qualifizierung zu einem/r vielfältig und modern ausgebildeten Revierleiter/in für private oder kommunale Forstbetriebe. Der/die Forsttechniker/in als Fachkraft des mittleren Forstmanagements ist aber auch befähigt, als Leiter oder Mitarbeiter in anderen forstlichen Organisationseinheiten wie forstlichen Zusammenschlüssen, Fachorganisationen oder Verbänden der Forst- und Holzwirtschaft eingesetzt zu werden. Weitere mögliche Tätigkeitsbereiche finden sich bei forsttechnischen Unternehmen und in verwandten Bereichen wie z. B. Wasserwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz, Gartenbau, Landschaftspflege oder in der Baumpflege.

Forsttechnikerlehrgang 2024/2026

Die Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft bietet von September 2024 bis Juli 2026 wieder eine zweijährige Vollzeit-Weiterqualifikation zum "Staatlich geprüften Forsttechniker" an. Aktuelle Hinweise, u.a. zum Bewerbungsverfahren:

Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr a.Main externer Link

Aufnahmevoraussetzungen

  • Abschlusszeugnis einer Berufsschule oder eines mindestens gleichwertigen Bildungsganges
  • Zeugnis der Abschlussprüfung in dem anerkannten Ausbildungsberuf Forstwirt/Forstwirtin
  • Einschlägige Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr

Bewerbungsunterlagen

  • Abschlusszeugnis einer Berufsschule oder eines mindestens gleichwertigen Bildungsgangs
  • Forstwirtzeugnis mit Einzelnoten
  • Nachweis der einschlägigen Berufstätigkeit nach der Forstwirtprüfung von mindestens einem Jahr
  • Lebenslauf mit Motivationsschreiben
  • ggf. Nachweise bereits bestandener Prüfungen (z. B. Jägerprüfung)
  • Bei Forstwirtschaftsmeistern: Zeugnis über die bestandene Meisterprüfung

Unterrichtsfächer

Der Lehrplan der Forsttechnikerausbildung umfasst das gesamte Spektrum des forstlichen Berufsfeldes, einschließlich der Berufsausbildung und Mitarbeiterführung sowie der Jägerprüfung. Unter anderem werden folgende Fächer angeboten:
  • Allgemeinbildende Fächer (Deutsch, Mathematik, Englisch)
  • Informationstechniken, Datenverarbeitung, GIS
  • Naturwissenschaftliche Grundlagen
  • Waldbau und Waldschutz
  • Forstnutzung und Walderschließung
  • Arbeitslehre und Maschinenkunde
  • Jagd, Natur- und Umweltschutz
  • Forstpolitik und Allgemeine Rechtskunde
  • Forstliche Betriebswirtschaftslehre
  • Rechnungs- und Tarifwesen sowie Sozialversicherungsrecht
  • Berufsausbildung und Mitarbeiterführung
  • Projektarbeiten, Marketing, Waldpädagogik

Ein erheblicher Teil des Unterrichts wird in Form von praktischen Übungen im Wald, Exkursionen oder Projektarbeiten durchgeführt. Hinzu kommt unter anderem ein zweiwöchiges Betriebspraktikum. Hier sind auch Auslandspraktika möglich. Zusätzlich werden verschiedene Wahlpflichtfächer angeboten, z. B. Qualifizierte Baumschau – FLL-Zertifizierter Baumkontrolleur. Auch eine Teilnahme an der Europameisterschaft der Forstlichen Schulen ist im Bereich der Waldarbeitsmeisterschaften im Rahmen eines Wahlfaches möglich.

Schuldauer

Die Ausbildung an der Bayerischen Technikerschule für Waldwirtschaft dauert zwei 2 Jahre. Schuljahresbeginn ist jeweils Mitte September. Die Ferien richten sich nach den bayerischen Schulferien im Kultusbereich.

Abschluss

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Technikerschule in Lohr a.Main führt der Absolvent/die Absolventin die Bezeichnung: "Staatlich geprüfter Forsttechniker/Staatlich geprüfte Forsttechnikerin". Die Berufsbezeichnung kann jeweils mit oder ohne den Zusatz „Bachelor Professional in Technik“ geführt werden. Die Absolventinnen und Absolventen besitzen die fachliche sowie die berufs- und arbeitspädagogische Ausbildereignung im Sinne des Berufsbildungsgesetzes. Durch einen Zusatzunterricht erhält der Studierende die Befähigung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit-Unternehmermodell. Mit der bestandenen Abschlussprüfung erlangen die Absolventen auch eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Durch eine freiwillige Zusatzprüfung, i.d.R. im Fach Englisch, kann die allgemeine Fachhochschulreife erworben werden.

Berufsaussichten

Der Fachkräftemangel in der Forstwirtschaft bietet beste Arbeitsmarktverhältnisse für erfolgreiche Absolventen.

Weitere Auskünfte zum aktuellen Stellenmarkt für Forsttechniker, sowie Unterstützung bei der Stellensuche bietet auch der Forsttechnikerverband:

Adresse:
Forsttechnikerverband e.V. Ralf Herrmann (1. Vorsitzender) Schillerstr. 10 41464 Neuss

Förderungsmöglichkeiten

Der Besuch der Bayerischen Technikerschule ist schulgeldfrei. Für Unterkunft und Verpflegung müssen die Studierenden selbst sorgen. Die Bayerische Technikerschule unterstützt gerne bei der Wohnungssuche.

Fördermöglichkeiten:
  • Darlehen nach dem AFBG-Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz)
  • Schüler-BAföG
  • Förderung im Rahmen der Rehabilitation (SGB IX)