Was unser Wald wirklich leistet
Waldnaturschutz ist ein zentrales Element einer multifunktionalen, nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Das Waldgesetz für Bayern und die Bayerische Biodiversitätsstrategie räumen dem Waldnaturschutz durch eine naturnahe Forstwirtschaft eine hohe Bedeutung ein. Verschiedene Fördermöglichkeiten für alle Waldbesitzarten unterstützen diesen Prozess. Die Nutzungsansprüche an den Wald haben sich im Laufe der Jahrhunderte geändert. Früher wurden die Wälder beispielsweise sehr intensiv genutzt für Holzkohleproduktion, Streugewinnung oder Waldweide. Heute ist die Nachhaltigkeit strenger Maßstab in der Forstwirtschaft. Die Wälder werden naturnah und nachhaltig bewirtschaftet und stellen mit ihrer hohen Naturschutzbedeutung die naturnächsten Ökosysteme dar.
Laubholz auf dem Vormarsch
Der Anteil an Laubbäumen nahm in Bayern in den letzten 40 Jahren um ca. 15 % zu.
immer älter werden,
aus über 50 verschiedenen Baumarten bestehen,
einen durchschnittlichen Totholzanteil von 22 m³ pro Hektar haben,
sehr strukturreich und damit zunehmend attraktiver für viele, auch seltene Arten sind.
Diese positive Entwicklung des Waldes hilft, die großen Herausforderungen wie Klimawandel und Energiewende besser zu bewältigen.
Waldnaturschutz in der Praxis
Ob Belassen von Totholz, gezielter Artenschutz oder Moorrenaturierung: Viele Arbeiten im Wald fördern die biologische Vielfalt. Zahlreiche bayerische Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer tragen zu Erhalt und Förderung der Biodiversität bei - und sind erfolgreich.
Die biologische Vielfalt fördern
Umbau von Reinbeständen in Mischwälder
Begründung und Pflege naturnaher Wälder
Rücksichtnahme während Brut- und Aufzuchtzeiten
Schutz und Pflege von Waldbiotopen und Waldrändern
Erhalt und Anreicherung von Totholz und Biotopbäumen
Umsetzung und Integration von Natura 2000 Maßnahmen
Beteiligung und Förderung seltener Baumarten
Kleinflächige Verjüngung, Vermeidung von Kahlschlägen
Integrativer Pflanzenschutz, Nährstoffnachhaltigkeit
Gezielte Naturschutzmaßnahmen im Wald
Totes stehendes und liegendes Holz und Biotopbäume sind wichtige Elemente naturnah bewirtschafteter Wälder und haben eine überragende Bedeutung für Fauna und Flora. Verbleiben Totholz und Biotopbäume im Wald, verbessern sich die Lebensbedingungen für Vögel, Fledermäuse, Insekten und Pilze.
Höhlen
Horste baumbrütender Vogelarten
Kronentotholz
Pilzbefall
Stammverletzungen
ungewöhnliche Wuchsformen
Arten alter Wälder
Arten lichter Wälder
Arten, die an Sonderstrukturen wie Quellen, Waldtümpel oder Großhöhlen gebunden sind
Förderung standortsheimischer Baumarten
Förderung von Pionier- und Mischbaumarten
Förderung rauborkiger Laubbäume
Langfristige und kleinräumige Verjüngung, um unterschiedlich alte und strukturierte Wälder zu bekommen
Erhalt von Altholzanteilen und Biotopbäumen
Sie helfen Überschwemmungen zu vermeiden und binden Kohlendioxid. Damit dienen sie dem Hochwasserrückhalt und dem Klimaschutz. In der Vergangenheit wurden viele Moore entwässert. Dadurch hat sich der Torfkörper im Moor zurückgebildet und die moortypische Vegetation ist verschwunden. Deswegen kümmert sich die Forstverwaltung seit mehreren Jahrzehnten um die Renaturierung von Mooren im Wald. Um einen möglicht naturnahen Zustand zu erreichen, müssen Entwässerungsgräben aufwändig verschlossen werden. So kann sich das Grund- und Niederschlagswasser im Moorkörper ansammeln.
Schutzgebiete im Wald
Die Biologische Vielfalt des Waldes in Bayern wird durch eine Vielzahl von Schutzgebieten gesichert. Dazu gehören neben Nationalparken auch Natura 2000 Gebiete, Naturwaldreservate und Naturwälder. Der Wald in Bayern bietet Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Sie sind an das Zusammenleben mit Bäumen angepasst. Einige gedeihen nur im Schatten der Bäume, andere brauchen Baumhöhlen als Verstecke, wieder andere benötigen Eicheln, Bucheckern oder Fichtensamen als Nahrung.
Schutzgebiete im Wald