Waldbrand

Waldbrände spielen in Bayern eine eher untergeordnete Rolle. Angesichts der durch den Klimawandel zu erwartenden steigenden Anzahl extremer Wetterereignisse (Trockenperioden, Blitzschläge) ist zukünftig aber auch für Bayern mit einer erhöhten Waldbrandgefahr zu rechnen. Häufigste Ursache ist ein unvernünftiger Umgang des Menschen mit offenem Feuer. Schon eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe kann einen Waldbrand auslösen.

Aktualisiert am: 26.10.2022
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Waldbrandsituation in Bayern

Im Vergleich mit einigen anderen, meist kiefernreichen Bundesländern, brennt es in Bayern verhältnismäßig selten. Die Waldbrände in den vergangenen Jahren haben aber gezeigt, dass auch in Bayern Großbrände möglich sind, die teilweise nur schwer gelöscht werden können. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlicht jährlich die Waldbrandstatistik für Deutschland. Diese ist, getrennt nach Bundesländern, jeweils für die letzten drei Jahre abrufbar.

Waldbrandstatistik

Waldbrand-Index

Zur Abschätzung der jeweils herrschenden Feuergefahr gibt der Deutsche Wetterdienst von 1. März bis 31. Oktober tagesaktuelle Waldbrandgefahrenkarten heraus.

Waldbrandgefahrenindex (WBI) des Deutschen Wetterdienstes externer Link

Anhand verschiedener Einflussgrößen (u. a. Temperatur, relative Luftfeuchte, Niederschlag, Windgeschwindigkeit und Streufeuchte) wird die Waldbrandgefährdung berechnet und auf einer Karte farblich dargestellt. Waldbesuchende und -besitzende können sich hier über die aktuelle Waldbrandgefahrenstufe in ihrer Region informieren.

Dabei gilt folgende Einteilung:

Waldbrand-Gefährdungsstufen
Gefährdungsstufe
1 (grün)
2 (gelb)
3 (orange)
4 (rot)
5 (violett)
Beschreibung
sehr geringe Gefahr
geringe Gefahr
mittlere Gefahr
hohe Gefahr
sehr hohe Gefahr

Ab Waldbrandgefahrenstufe 4 führen zum Luftbeobachter ausgebildete Revierleiter der Bayerischen Forstverwaltung und der Bayerischen Staatsforsten in Zusammenarbeit mit der Luftrettungsstaffel Bayern e. V. an Feiertagen und Wochenenden Waldbrandüberwachungsflüge durch, ab Stufe 5 täglich. So können Waldbrände anhand der Rauchentwicklung frühzeitig geortet und mit Unterstützung der örtlichen Feuerwehren gelöscht werden.

Waldbrandvorbeugung

Waldumbaumaßnahmen in Misch- oder Laubwälder, Überwachungsflüge sowie umsichtiges Verhalten von Waldbesuchern und -besitzern können das Waldbrandrisiko zwar senken, jedoch insbesondere in Trockenzeiten, nie ganz verhindern. Daher sind Verhaltensregeln zur Verhinderung von Bränden oder deren Ausbreitung besonders wichtig.

Bei erhöhter Waldbrandgefahr beachten Sie bitte folgende Hinweise:
  • In den Wäldern gilt für Waldbesucher Rauchverbot vom 1. März bis 31. Oktober.
  • Werfen Sie beim Autofahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster.
  • Entzünden Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 m) kein offenes Feuer.
  • Parken Sie Ihren PKW nicht auf trockenem Gras, da es sich am heißen Katalysator entzünden kann.
  • Melden Sie Waldbrände mit möglichst genauer Ortsangabe sofort an die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112.
  • Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge bei ihrem Einsatz nicht behindert werden.

Rechtliche Grundlagen

Die im April 2013 veröffentlichte neue „Richtlinie zur Waldbrandabwehr“ enthält neben Maßnahmen zur Waldbrandvorbeugung u. a. Regelungen zur Waldbrandbekämpfung und zur Waldbrandstatistik. Weitere Verhaltensregeln im Umgang mit Feuer im Wald finden sich im Waldgesetz für Bayern (BayWaldG), im Bayerischen Feuerwehrgesetz (BayFwG) und in der Verordnung zur Verhütung von Bränden (VVB).

Weitere Informationen

Interessierte finden im Portal für Ausbildungsmedien der Feuerwehrschulen in Bayern das Merkblatt "Waldbrände". Es fasst wichtige öffentlich-rechtliche Bestimmungen und brandschutztechnische Empfehlungen zusammen. Es kann direkt auf der Internetseite der Feuerwehrschule heruntergeladen werden.