Ablauf und Themen
30 Lehrgangstage sind auf ca. 18 Monate Lehrgangsdauer verteilt. Sie werden im 2-jährigen Turnus anboten, Lehrgangsstart ist jeweils im Januar. Die Lehrgangswochen werden in der arbeitsärmeren Jahreszeit durchgeführt.
Die Ausbildungsinhalte werden in einwöchigen Vollzeiteinheiten vermittelt. Die Inhalte der Ausbildung orientieren sich an den Bedürfnissen der Praxis, ergänzt mit Erkenntnissen aus Forschung und Lehre sowie Vorgaben aus Zoll, Bezeichnungs- und Lebensmittelrecht. Die Bildungsmaßnahme baut auf Erfahrungen und Kenntnissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf. Sie unterscheidet sich somit deutlich von einer klassischen Ausbildung in der dualen Berufsausbildung. Die Teilnahme setzt Selbstdisziplin sowie selbstständiges Vor- und Nachbereiten der Ausbildungsinhalte voraus.
Den Lehrgang führt die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim in Zusammenarbeit mit dem Lehr- und Beispielbetrieb für Obstbau Deutenkofen durch. Die Verteilung der Ausbildungsinhalte ist an die jeweiligen Lehrgangsstandorte angepasst. Während im Lehr- und Beispielbetrieb für Obstbau Rohstoffzusammensetzungen, Brenntechnik sowie Herabsetzen der Destillate im Fokus stehen, befassen sich Teilnehmer an der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau mit den Themen Marketing, zollrechtliche Vorschriften, betriebliche Analytik sowie Bezeichnungsrecht und Sensorik.
Prüfung
Wer den Lehrgang für Klein- und Obstbrenner abgeschlossen und mindestens 4,5 Jahre Berufserfahrung hat, kann an der regulären Abschlussprüfung im Ausbildungsberuf Brenner / Brennerin teilnehmen. Die Abschlussprüfung umfasst Theorie- und Praxisinhalte und dauert insgesamt 8 Stunden.
Fortbildung
Nach dem erfolgreichen Berufsabschluss ist die Fortbildungsbildung zum Landwirtschaftlichen Brennmeister oder zur Landwirtschaftlichen Brennmeisterin möglich. Die Meisterprüfung wird in der Regel im 2-jährigen Turnus für den süddeutschen Raum in Baden-Württemberg, Regierungspräsidium Freiburg, angeboten und durchgeführt.
Geschichte
Der Beruf Brenner/in hat mehr als 100 Jahre Geschichte. Nicht zuletzt durch den Fall des Branntweinmonopols wandelt sich die Tätigkeit. Früher hatte das Brennen von Kartoffeln, Mais und Getreide in der Landwirtschaft die größte Bedeutung. Heute stehen Edelobstbrände im Mittelpunkt. In Regionen mit großen Streuobstflächen wird das Brennen vorzugsweise im Nebenerwerb praktiziert.
Weitere Informationen
Ansprechpartner
Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG)
Bildungsprogramm für Klein- und Obstbrenner nach §45/2 Berufsbildungsgesetz - LWG