Haben Sie sich für eine Form der Reinigung entschieden, schreiben Sie Ihr Reinigungskonzept fest. Dieses sollte ein Leistungsverzeichnis (LV), ein Raumverzeichnis, Standards, Kennzahlen, Methodeneinsatz, technische Ausstattung und eine Leistungsabgrenzung enthalten.
Reinigungskräfte treten in engen Kontakt mit den Bewohnern und dringen in ihren privaten Bereich ein; da ist es gut, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner die Reinigungskräfte kennen.
Auch dahingehend geschulte Reinigungskräfte leisten einen Beitrag zur Betreuung der Senioren. Sie reden beim Reinigen der Zimmer mit den Bewohnern, hören sich Probleme an und können der Pflegedienstleitung Rückmeldung geben, wenn der Allgemeinzustand der Person nicht optimal ist.
Reinigungskräfte erledigen Arbeiten besser, wenn Sie sich als Teil des Teams sehen.
Reinigungskräfte können plötzlich auftretende Verunreinigungen sofort beseitigen.
Einrichtungen können hauseigenes Reinigungspersonal flexibler einteilen.
Reinigungskräfte können sich im Urlaub und Krankheitsfall besser vertreten, Reinigungsleistungen entfallen nicht.
Auch Reinigungskräfte empfinden es als angenehm mit und am Menschen zu arbeiten.
Einrichtungen, die Reinigungsleistungen fremd vergaben, taten dies aus Zeitmangel beim eigenen Personal. Ebenso wollte man sich nicht dem Stress der selbständigen Personalsuche und -findung aussetzen.
Zeitpunkt der Reinigung:
Reinigungskräfte reinigen die Zimmer während die Bewohner im Wohnbereich sitzen. (Vorteil: ungestörtes Arbeiten)
Reinigungskräfte reinigen die Zimmer, wenn die Bewohner im Zimmer sind (Vorteil: Misstrauen abbauen und Einbezug der Bewohner möglich)
Reinigung der Gemeinschaftsräume erfolgt in der Zeit nach dem Mittagessen (Bewohner befinden sich im Mittagsschlaf: ungestörtes Arbeiten möglich)
In Zeiten, in denen die Reinigungskraft nicht in Bewohnerräumen eingesetzt werden kann, übernimmt sie die Reinigungstätigkeiten im Verwaltungstrakt bzw. öffentlichen Räumen oder Personalräumen.
Häufigkeit der Reinigung:
Das regelt jede Einrichtung unterschiedlich.
Die Hauswirtschaftsleitung trifft eine Risikoabschätzung und legt fest, in welchen Räumlichkeiten in welchem Rhythmus eine Grundreinigung, eine Unterhaltsreinigung oder eine Sichtreinigung erfolgt.
Die Einrichtung legt die Häufigkeit der Reinigung im Heimvertrag fest.
Die Häufigkeiten sind zusätzlich (zum QM-Ordner) in einem Dokument am Reinigungswagen hinterlegt, damit kein Besucher durch zu viele Reinigungslisten abgeschreckt wird bzw. der Wohncharakter des Hauses verloren geht.
Arbeitszeitmodelle für Reinigungskräfte:
Teilzeit
Schicht-Modell notwendig von z. B. 8–20 Uhr
Sonn- und Feiertage frei bzw. Notbesetzung
Argumentationshilfen für die hauseigene Reinigung:
Erstellen Sie ein Leistungsverzeichnis wie für externe Dienstleister: Listen Sie zu reinigende Flächen auf (Raumverzeichnis). Legen Sie die dafür notwendigen Arbeitsschritte, das Verfahren, die Häufigkeiten und die Reinigungsmittel fest.
Weisen Sie diesen Tätigkeiten Arbeitszeiten zu. (RAL gibt Richtwerte an)
Rechnen Sie die anfallenden Zeiten auf volle Arbeitskosten um. Mit diesen Daten können Sie zur Entgeltverhandlung gehen.
Folgende Informationen helfen Ihnen als weitere Argumentationsgrundlage für den Einsatz von hauseigenem Personal für Reinigungstätigkeiten.
Empfehlungen zur Ermittlung von Leistungszahlen in der Unterhaltsreinigung (Gütegemeinschaft Gebäudereinigung e. V.)Stellenwert der Reinigungskraft
Um der Reinigungskraft das Gefühl zu geben, dazuzugehören und ein wichtiger Teil des Teams zu sein, finden sich in den Berichten der Interviewpartner und -partnerinnen interessante Ansätze. In manchen Einrichtungen erhält das Reinigungspersonal Schulungen zum Umgang mit Demenz oder die Verantwortung für ein Stockwerk. So können sie selbst entscheiden, wann sie die Reinigungsarbeiten einer Woche erbringen. Ihre Tätigkeiten dokumentieren sie. In anderen Einrichtungen wiederum tauschen sich Reinigungskraft und PDL regelmäßig über den Zustand der Bewohnerinnen und Bewohner aus. Das Gespräch wird dokumentiert.
Auch Reinigungs- und Ordnungsdienste geben den Bewohnern Alltagsnormalität. Sie kennen die Tätigkeiten aus ihrem früheren Leben, geben Tipps und kommen mit den Pflegern, Fachkräften oder anderen Bewohnern ins Gespräch. Hauswirtschaftliche Aufgaben aktivieren sie geistig. Die Senioren erhalten das Gefühl, gebraucht zu werden. Außerdem ermöglichen ihnen die Tätigkeiten ein Stück Selbstständigkeit.
Staubsaugen
Staub wischen im eigenen Zimmer
Treppengeländer abwischen
Tisch abwischen
Bewohner-Werkstatt und Wohnbereich kehren (z. B. Krümel nach dem Essen)
Post/Zeitung verteilen
Blumen gießen (Vorsicht! – Nachprüfen!)
Abspülen
Geschirrspülmaschine ein- und ausräumen
Abfall runter- bzw. rausbringen