Allgemein
Hier finden Sie Antworten zu den häufigsten Fragen des Vitalitäts-Checks und der Flächenmanagement-Datenbank. Der Vitaltitäts-Check wird VC abgekürzt. Die Flächenmanagement-Datenbank wird FMD abgekürzt.
Der Zusammenhang zwischen VC und FMD
Der Vitalitäts-Check greift zur Darstellung der Innenentwicklungspotenziale auf die Flächenmanagement-Datenbank (FMD) des Landesamtes für Umwelt zurück. Die ausgefüllte FMD wird über eine Importfunktion in den Vitalitäts-Check importiert. Die Flächenmanagement-Datenbank stellt die fortlaufend zu pflegende aktuelle Übersicht der kommunalen Innenentwicklungspotenziale dar, während der Vitalitäts-Check einen Informationsstand zu einem Stichtag darstellt. Es findet keine Aktualisierungsroutine zwischen Vitalitäts-Check und Flächenmanagement-Datenbank statt – d.h. eine Änderung in der FMD führt nicht automatisch, sondern nur bei einem neuerlichen Import in den VC, zu einer Aktualisierung im VC.
Als Innenentwicklungspotenziale werden folgende Baulandtypen betrachtet. Nicht alle (z.B. geringfügig bebaute Grundstücke) lassen sich abschließend und unabhängig von der Lage und der Bebauungsdichte des räumlichen Umfelds definieren, so dass es z.T. einer planerischen Beurteilung bedarf:
Baulücke klassisch: Unbebautes und ungenutztes Grundstück, das nach Bauleitplanung für eine Bebauung vorgesehen (Baurecht nach B-Plan oder § 34 BauGB) oder aufgrund seiner Lage (Außenbereich im Innenbereich) geeignet ist.
geringfügig bebautes Grundstück: Bebaute Flächen mit deutlichem Nachverdichtungspotenzial im Vergleich zum zulässigen Baurecht oder Flächennutzungen in der direkten Umgebung (Weitere Nutzung z. B. durch zusätzliche Gebäude, Erweiterung baulicher Anlagen, Aufstockungen etc. sinnvoll möglich).
Gewerbebrache: Ehemals gewerblich genutztes Flurstück mit oder ohne alten Gebäudebestand, auf dem keine Nutzung oder wesentliche Restnutzung mehr stattfindet.
Gewerbebrache mit Restnutzung: Noch teilweise gewerblich genutztes Flurstück mit wesentlicher Restnutzung (Leerstand in Gebäudeteilen oder auf Teilflächen).
Hofstelle mit Restnutzung: Alte landwirtschaftliche Hofstelle (Wohn- und Wirtschaftsgebäude), auf der noch eine wesentliche Restnutzung stattfindet (Leerstand in Gebäudeteilen oder auf Teilflächen).
Infrastruktureinrichtung leerstehend: Ehemals genutzte Infrastruktureinrichtung, die keiner Nutzung oder wesentlichen Restnutzung mehr unterliegt.
Konversionsfläche: Ehemals genutzte Fläche, die keiner Nutzung oder wesentlichen Restnutzung mehr unterliegt.
Wirtschaftsgebäude am Ortsrand leerstehend: Landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude am Ortsrand, in der keine Nutzung oder wesentliche Restnutzung mehr stattfindet.
Wohngebäude leer stehend: Wohngebäude (nicht Teil einer landwirtschaftlichen Hofstelle), in dem keine Nutzung oder relevante Teilnutzung mehr stattfindet.
Welcher Aufwand entsteht für Gemeinden?
Der Vitalitäts-Check (VC) ist soweit wie möglich mit amtlichen Statistikdaten zu Bevölkerung, Flächennutzung und Wirtschaft vorbefüllt. Der Beitrag der Gemeinde zum Vitalitäts-Check – neben der unten aufgeführten Flächenmanagement-Datenbank (FMD) - besteht aus
der Erfassung der Grundversorgungsstrukturen (Einzelhandel/Bank/Post, Schulen und Betreuungseinrichtungen, Allgemeinarzt und Treffpunkte)
der Erfassung vor Ort tätiger Vereine, ehrenamtlichen sozialen Engagements und Genossenschaften
und ergänzende Informationen zur Bevölkerungsgröße der betrachteten Ortsteile und innenentwicklungsrelevanten Aussagen des Flächennutzungsplans.
Dieser Aufwand beträgt erfahrungsgemäß und abhängig von der Gemeindegröße rund einen Arbeitstag je Gemeinde. Die Bearbeitung der Flächenmanagement-Datenbank stellt einen größeren Aufwand für die Gemeinde dar. Dabei sind auf Flurstücksebene die Innenentwicklungspotenziale (u.a. Baulücken, geringfügig bebaute Grundstücke, leerstehende Wohngebäude, Hofstellen mit Restnutzung, leerstehende Hofstellen, Gewerbebrachen, Gewerbebrachen mit Restnutzung, leerstehende Infrastruktureinrichtungen etc.) zu erfassen. Der Bearbeitungsaufwand der FMD hängt von der Größe und Siedlungsstruktur des Gemeindegebietes ab und kann daher nicht pauschal beziffert werden. Für eine ländlich geprägte Gemeinde mit bis zu 3.000 EW liegt er aber nicht über 5 Arbeitstagen. Bei der Erfassung der Baulandtypen „Baulücken“ und „geringfügig bebaute Grundstücke“ kann die Gemeinde von externen Dienstleistern (Planungsbüros) unterstützt werden, indem automatisiert mittels eines Geographischen Informationssystems eine Vorauswahl erstellt wird, aus der die Gemeinde dann die betreffenden Flächen auswählen kann. Ebenso ist es sinnvoll, die Vollständigkeit der kommunalen Erfassung der Innenentwicklungspotenziale von planerischer Seite im Rahmen einer Ortsbegehung zu prüfen. Die Informationen zur Erfassung der weiteren Innenentwicklungspotenziale wie Restnutzungen, Wohngebäudeleerstände oder Hofstellen mit Restnutzung liegen nur der Gemeinde vor. Daher kann deren Erfassung nicht an Externe vergeben, sondern muss durch die Gemeindeverwaltung selbst erfolgen. Die Erfassung in der FMD durch die Gemeinden ist zudem auch deshalb sinnvoll, da die Gemeinden für die Pflege der Datenbank zuständig sind. Wenn zumindest ein Mitarbeiter / eine Mitarbeiterin die Ersterfassung mit externer Unterstützung durchgeführt hat, ist die „Hemmschwelle“ der Datenbankpflege wesentlich geringer.
Der Aufbau einer Datengrundlage zur Innenentwicklung ist Kerninhalt und wesentlicher Mehrwert des Vitalitäts-Checks. Dies erfordert die Erfassung der Innenentwicklungspotenziale mit der Flächenmanagement-Datenbank oder einem vergleichbaren Instrument.
Wie viele Ortsteile sollen analysiert werden?
Mit dem Vitalitäts-Check erhalten Kommunen und interkommunale Zusammenschlüsse einen Überblick über die Handlungsfelder der Innenentwicklung. Für eine kommunale Innenentwicklungsstrategie und den Abgleich zwischen Siedlungsbestand und -bedarf ist ein Überblick über die Innenentwicklungspotenziale aller wesentlicher Siedlungseinheiten erforderlich. Eine Beschränkung des Vitalitäts-Checks auf einen Ortsteil erlaubt dementsprechend keine Aussagen, die über den Ortsteil hinausreichen - beispielsweise auf Gemeinde- oder interkommunaler Ebene – und ist daher als Grundlage für kommunale Strategien nicht ausreichend.
Wie aktuell sind die Daten?
Um die Bearbeitung zu erleichtern, sind soweit wie möglich amtliche Statistikdaten im Vitalitäts-Check für alle bayerischen Kommunen vorbefüllt. Dies erfolgt nicht über eine laufend aktualisierte Schnittstelle, sondern über einen jährlichen Datenaustausch zwischen dem Landesamt für Statistik und der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung. Ist dieser erfolgt, werden die Daten aufbereitet und dann als aktualisierter Vitalitäts-Check auf der Webseite des Bayerischen Staatsministeriums für Landwirtschaft und Forsten zur Verfügung gestellt. Demzufolge kann es zu Verzögerungen bei der Aktualisierung der Statistikdaten im Vitalitäts-Check kommen. Wird der Vitalitäts-Check beispielsweise im Januar 2018 aktualisiert, so stehen zu diesem Zeitpunkt die amtlichen Statistikdaten zum Stichtag 31.12.2016 zur Verfügung und sind bis zur nächsten Aktualisierung im Vitalitäts-Check enthalten, auch wenn in der Zwischenzeit – in der Regel im Juli - ein neuer Datenstand zum Jahresende des Vorjahres zur Verfügung steht.
Nein. Die Aktualisierung erfolgt durch einen Datenaustausch zwischen dem Bayerischen Landesamt für Statistik und der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung. In der Folge wird eine aktualisierte Version des Vitalitäts-Checks zum Download angeboten.
Aktualisierungen der vorbefüllten Daten sind mit Access-Vollversionen möglich. Dazu müssen im Unterverzeichnis „STAT“ die statistischen Angaben in den vorgegebenen Tabellenformaten ersetzt werden. Hier sind auch Ergänzungen zu den Gebietsgliederungen möglich, z.B. Ergänzungen zu Gemeinden, die in der „Integrierten Ländlichen Entwicklung“ kooperieren.
Wer erhält Einblick?
Der Vitalitäts-Check wie auch die Flächenmanagement-Datenbank sind Datenbanken, die nach dem Download lokal bearbeitet werden. Es besteht kein automatisierter Datenaustausch nach außen, so dass die Gemeinde darüber bestimmt, wem sie die Informationen zur Verfügung stellt. Bei der Vergabe an externe Dienstleister ist die Vertraulichkeit der Informationen vertraglich zu vereinbaren. Ein entsprechender Mustervertrag ist in den „Arbeitshilfen zur praktischen Umsetzung der Datenschutz-Grundverordnung“ enthalten, die von der Webseite des Bayerischen Innenministeriums heruntergeladen werden können.
Wenn sensible Informationen nicht flurstücksgenau auf Karten verortet oder auf Bildern, sondern nur als Gesamtsumme für die Gemeinde oder einzelne Ortsteile dargestellt werden, so ist dies mit den Anforderungen des Datenschutzes vereinbar. Die Darstellung muss allerdings den Anonymisierungsanforderungen des Bundesstatistikgesetzes entsprechen.
Bearbeitung des VC
Mit Hilfe der kostenfrei verfügbaren Access-Runtime kann die Access-basierte Datenbankanwendung des Vitalitäts-Checks auch auf Rechner ohne Access-Lizenz verwendet werden. Informationen dazu finden Sie in der
Installations- und Anwendungshilfe DownloadlinkVon der Gemeinde sind die gemeindeintern vorliegenden Informationen zum Vitalitäts-Check und zur Flächenmanagement-Datenbank zu bearbeiten und die Eingaben von externen Dienstleistern auf Plausibilität zu prüfen. In Hinblick auf eine fortlaufende Pflege der Flächenmanagement-Datenbank ist es sinnvoll, die Erstbearbeitung durch die Gemeindeverwaltung mit fachlicher Unterstützung durch einen externen Dienstleister durchzuführen. Von externen Dienstleistern können desweiteren die Vorermittlungen der Flächenpotenziale, der Versorgungsstrukturen, der ÖV- und Breitband-Anbindung übernommen werden. Zentrale Aufgabe der externen Dienstleister ist die Bewertung der Innenentwicklungspotenziale und die Ergebniszusammenstellung und -interpretation in Form eines Erläuterungsberichts.
Mehrere Gemeinden können parallel den Vitalitäts-Check bearbeiten. Im Abschnitt „Verwaltung“ können durch eine Importfunktion einzelne Vitalitäts-Checks zu einem interkommunalen oder ILE-weiten Vitalitäts-Check zusammengeführt werden.
Ja, es können mobile Angebote (Verkaufswägen, mobile Servicestellen) als Versorgungsstrukturen erfasst werden. In diesem Fall setzen Sie bei der Eingabe des Versorgungsangebots bitte einen Haken bei „Mobil“.
Einbinden der FMD
Die Flächenmanagement-Datenbank oder eine vergleichbare tabellarische Erfassung von Innenentwicklungspotenzialen liegt in unserer Gemeinde bereits vor. Können wir diese für den Vitalitäts-Check nutzen? Ja. Das Austauschformat ist jedoch die Flächenmanagement-Datenbank des Landesamtes für Umwelt. Diese verfügt über eine Importfunktion, über die eine Vorgängerversion der Flächenmanagement-Datenbank importiert werden kann sowie über eine externe Schnittstelle, über die ein Datenaustausch mit anderen Systemen erfolgen kann, die die gleiche Datenstruktur der FMD besitzen bzw. nachbilden. Informationen dazu und zur Datenbankstruktur der Schnittstellendatei finden Sie in der
FMD - Hilfe
Die Datenbankanwendungen Vitalitäts-Check und Flächenmanagement-Datenbank füllen meinen gesamten Bildschirm aus. Über die Windows-Taste ihrer Tastatur erhalten Sie die Steuerungsleiste am unteren Ende des Bildschirms, um zu anderen Anwendungen (Email, Explorer, Browser etc.) zu wechseln.
Dazu kann im Abschnitt „Verwaltung“ ein fiktiver Ortsteil „Außenbereich“ ergänzt werden, dem dann diese im Außenbereich befindlichen Potenziale (z.B. im Bereich landwirtschaftlicher Hofstellen) zugeordnet werden können.
Ja, im Abschnitt „Verwaltung“ können weitere Ortsteile ergänzt werden, die dann zur Zuordnung der Innenentwicklungspotenziale zur Verfügung stehen.
Sind nach Import noch Ergänzungen möglich?
Nach Import der FMD in den VC können im VC keine weiteren Potenziale mehr ergänzt werden. Dies ist nur über einen neuerlichen Import der gesamten FMD in den VC möglich. Die fortlaufende Pflege der Innenentwicklungspotenziale erfolgt daher in der FMD, nicht im Vitalitäts-Check. Dort sind selbstverständlich Ergänzungen und Bearbeitungen der einzelnen Datensätze möglich.
Import mehrerer FMD
Ja, die Importfunktion unter Stammdaten/Verwaltung dient der Zusammenführung von einzelnen Flächenmanagement-Datenbanken. Hierbei werden alle relevanten Daten aus Einzeldatenbanken in eine gemeinsame Datenbank überführt. Dies ermöglicht z.B. Gesamtauswertungen in Verwaltungsgemeinschaften, Allianzen oder Landkreisen, deren Kommunen Einzeldatenbanken pflegen. Informationen zur Zusammenführung von FMD-Datenbanken finden Sie in der
Hilfe-Datei der FMD. externer LinkFür den Vitalitäts-Check sind für jedes Innenentwicklungspotenzial nur die folgenden Pflichtfelder der Flächenmanagement-Datenbank auszufüllen: Gemarkung, Ortsteil, Flurstücksnummer, Straße, Größe in qm, Baulandtyp, Nutzungsart nach Flächennutzungsplan und bestehendes Baurecht.
Darstellung in Karten
Die Kartendarstellung erfolgt über die Exportdatei der Datenbankinhalte, die in der FMD im xls-Format erstellt werden kann. Darin enthalten ist ein eindeutiger Primärschlüssel mit Angabe der Gemarkung und Flurnummern, anhand dessen im CAD- oder Geographischen Informations-System eine Verknüpfung zum Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) der Vermessungsverwaltung hergestellt werden kann. Es ist jedoch ratsam, stets eine Plausibiltätsprüfung durchzuführen, da es immer wieder zu Eingabefehlern bei der Gemarkung und Zahlendrehern bei der Eingabe der Flurstücksnummer kommt.
Die Flächenmanagement-Datenbank arbeitet auf Flurstücksebene, d.h. einem Flurstück kann nur eine Baulandtyp zugeordnet werden, um die Gesamtbilanzierung der Anzahl und Fläche der Innenentwicklungspotenziale nicht zu verfälschen. Im Fall dass mehrere Baulandtypen auf ein Flurstück zutreffen (z.B. Wohngebäudeleerstand und geringfügig bebautes Grundstück), sollte der bedeutsamere Typ vergeben werden – in diesem Fall der Wohngebäudeleerstand. Wie soll ich vorgehen, wenn mehrere Kategorien zutreffen? Als Faustregel kann gelten, dass Gebäudepotenziale (wie z.B. Leerstand) bedeutsamer als Flächenpotenziale (wie z.B. geringfügig bebaute Grundstücke) sind.
Inkompatibilitäten zwischen Versionen
Der Import der aktuellen FMD in eine Vorgängerversion des aktuellen VC (oder umgekehrt) kann aufgrund von Inkompatibilitäten nicht durchführbar sein. In diesem Fall nutzen Sie bitte die Importfunktion der jeweils aktuellen VC- bzw- FMD-Datenbank. In der Verwaltungs-Oberfläche des aktuellen VC wählen Sie dazu den Button "Import", bestätigen die Sicherheitsabfrage zur Vertrauenswürdigkeit der Datenquelle und wählen aus dem Unterordner "Daten" des zu importierenden VC die Datei "VC21_Backend.mdb" aus. Bitte beachten Sie, dass dadurch alle eventuell bereits getätigten Eingaben im Ziel-VC überschrieben werden und sichern Sie vorher den Datenstand.
Fragen
Für Fragen und Anmerkungen zu Inhalten und Arbeitsweise der Flächenmanagement-Datenbank wenden Sie sich bitte an das Landesamt für Umwelt unter
- E-Mail:
- flaechensparen@lfu.bayern.de
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