Ziel des Wasserpakts ist es, alle Kräfte zu bündeln und damit auf freiwilliger Basis, ergänzend zu den gesetzlichen Vorgaben, den Zustand der bayerischen Gewässer und den Landschaftswasserhaushalt weiter zu verbessern. Es geht darum gemeinsam geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Nährstoffeinträge in die Gewässer zu minimieren, die Infiltrations- und Wasserspeicherfähigkeit der Böden zu verbessern und eine klimaangepasste Flurgestaltung umzusetzen.
- Bayerischer Bauernverband (BBV) externer Link
- Bayerischer Gärtnereiverband e. V. externer Link
- Bayerischer Gemeindetag externer Link
- Bayerischer Müllerbund e. V. externer Link
- Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) interner Link
- Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) externer Link
- Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) externer Link
- Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) externer Link
- Fachverband Biogas e. V. (FvB) externer Link
- Fränkischer Weinbauverband e. V. externer Link
- Kuratorium Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfsringe e. V. (KBM) externer Link
- Landesfischereiverband Bayern e. V. externer Link
- Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung in Bayern e. V. (LKP) externer Link
- Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (VBEW) externer Link
- Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern e. V. (VLF) externer Link
- Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) externer Link
- Verein zur Förderung des Bayerischen Qualitätsgerstenanbaus e. V. externer Link
Unser Maßnahmenpaket im Rahmen des Wasserpakts
Gewässerschutzberatung in Bayern
Gewässerschutzberatung gibt es an allen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Sie informiert über die gewässerschonende Bewirtschaftung von Äckern und Wiesen sowie das Angebot an Fördermöglichkeiten.
Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in BayernLandwirte über die gesetzlichen Vorgaben zum Gewässerschutz informieren,
gemeinsam mit den Landwirten Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerschutzes erarbeiten,
zu Maßnahmengestaltung und Fördermöglichkeiten im Rahmen der GAP 2023 des Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) beraten,
Maschinenvorführungen, Feldbegehungen und Erfahrungsaustausch unter den Landwirten zu organisieren.
Demobetriebsnetz Gewässer-, Boden-, Klimaschutz
Das Demonstrationsbetriebsnetz Gewässer- Boden-Klimaschutz ist eine Plattform zum gegenseitigen Informationsaustausch. Die Betriebe werden von der Gewässerschutzberatung an den ÄELF betreut. Jährlich finden bayernweit auf allen Betrieben Veranstaltungen statt, bei denen an praktischen Bespielen Maßnahmen und Innovationen zum Gewässer-, Boden- und Klimaschutz vorgestellt und diskutiert werden.
Demonstrationsbetriebe Gewässer-, Boden- und Klimaschutz - LfL externer LinkReduktion des chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteleinsatzes
Die Staatsregierung hat das Ziel den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln bis 2028 zu halbieren. Der Schutz der Kulturpflanzen ist dabei eng verknüpft mit der Schonung der Umwelt, der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen und der Biodiversität sowie dem Schutz des Verbrauchers und der Anwender. Insbesondere gilt es, Gefahren abzuwenden, die sich durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln für das Wasser und den Naturhaushalt ergeben können. Hierzu werden aktuelle Entscheidungs- und Beratungsgrundlagen zur Verfügung gestellt, flankiert durch eine qualitativ hochwertige Berufsausbildung und ein vielfältiges Beratungsangebot. Die Staatsregierung fördert KULAP-Maßnahmen zur Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes sowie Investitionen in moderne Technologien zur Reduktion chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel, z. B. kamerageführte Hacken, Spotspraying-Systeme oder Hackroboter über BaySL
Forschung
Über 10,5 Millionen Euro sind in laufenden Forschungsprojekten gebunden, die in unmittelbaren Zusammenhang mit den Zielen des Wasserpakts stehen, z. B. zu Fragen des Erosionsschutzes, der Optimierung des Düngemitteleinsatzes und der Reduktion des chemisch synthetischen Pflanzenschutzmitteleinsatzes.
Forschung und InnovationEntwicklung emissionsarmer und praxisgerechter Gülleausbringtechnik auf Grünlandstandorten in Franken
Weiterentwicklung von Erosionsschutzverfahren im Mais – glyphosatfrei im konventionellen sowie alternative Verfahren im ökologischen Landbau
Entwicklung und Prüfung von Verfahren und Techniken zur alternativen Unkrautregulierung und zur Minimierung des Herbizideinsatzes im Ackerbau
Minderung von Nitratausträgen durch digitales Stickstoffmanagement und sensorgestützte Düngung in der Modellregion Burghausen/Burgkirchen
Input-Output von Stickstoff und Phosphor am Ausbildungs- und Versuchszentrum des LVFZ Schwarzenau (Adapted feeding)
Erprobung, Bewertung und Optimierung von automatisierten Verfahren zur mechanischen Unkrautregulierung
Entwicklung einer automatisierten Entscheidungshilfe zur ressourcenschonenden und effizienten Bewässerung in Gartenbau und Landwirtschaft mit dem Ziel Wasserverteilung und Stickstoffausnutzung zu optimieren
bayerischer Qualitäts- und Futterweizenanbau unter den Vorgaben der DüV 2020
innovative Methoden zur ökologischen Beikrautregulierung im Gartenbau
Pflanzenbausysteme der Zukunft - Biodivers - Bodenschonend - Digital (FutureCropFarming)
Identifizierung kleinteiliger Erosionshotspots auf Landschaftsebene basierend auf modellierten Bodeneinträgen von landwirtschaftlichen Nutzflächen in aquatische Ökosysteme
Entwicklung und Bewertung von Beikraut—Applikationskarten für den Einsatz von Robotern zur mechanischen Beikrautregulierung (EWIS 2)
Gärrestdüngung und umweltschonende Umbruchmethoden in Durchwachsener Silphie (SilphieGuide)
Entwicklung eines alternativen Verfahrens zur Beikrautregulierung im Obst- und Weinbau mit einem aufspritzbaren Mulchmaterial aus Nachwachsenden Rohstoffen zur Praxisreife (ABOWPrax)
Bewässerungsteichwirtschaft (BeTe)
Blau-grüne Zapfstellen für Stadtgrün; Kapillarbewässerung als Speicher- und Transportmedium zur Versorgung innerstädtischen Grüns
Erprobung, Bewertung und Demonstration von Technik zur mechanischen Unkrautregulierung bei Mulchsaaten mit hohem Bodenbedeckungsgrad (MUMM)
Optimierung der Gülleausbringung unter Berücksichtigung der Novellierung der Düngeverordnung und der NEC-Richtlinie – Einarbeitungszeiten und -techniken (OptiTEC)
Schwerpunkt Gewässerschutz bei der Bildung
Der Lehrplan des Unterrichtsfaches "Pflanzliche Produktion und Vermarktung" der Landwirtschaftsschulen, Abteilung Landwirtschaft, wurde seit 2017 noch deutlicher auf den Wasser- und Bodenschutz hin ausgerichtet. Im Rahmen von Praxistagen werden praktische Beispiele zum Gewässerschutz vor Ort angeschaut und diskutiert. Seit 2020 läuft ein Schulprojekt zu Humus, in dem sich die Studierenden intensiv mit Humuserhalt und Humusaufbau im Kontext Gewässer-, Boden- und Klimaschutz auseinandersetzen.
Landwirtschaftsschulen, Abteilung LandwirtschaftSchwerpunkt Boden- und Gewässerschutz im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP)
Das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) zusammen mit dem Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm im Zuständigkeitsbereich des StMUV sind die bedeutendsten Förderprogramme zum Gewässerschutz in der Landwirtschaft. In der neuen EU-Förderperiode ab dem Jahr 2023 werden diese weiterentwickelt und noch stärker auf den Boden- und Gewässerschutz ausgerichtet. Spezielle Maßnahmen zum Gewässerschutz wurden im Kulturlandschaftsprogramm allein im Jahr 2022 mit 43,7 Mio. Euro gefördert.
Agrarumweltmaßnahmen im Förderwegweiser (KULAP und VNP)Initiative "boden:ständig" wird bayernweit fest etabliert
Die Initiative wurde auf ganz Bayern ausgedehnt. Rund 100 boden:ständig-Projektgebiete gibt es in den "Hot-Spots" von Erosion und erhöhten Gewässereinträgen (Stand Dez. 2022). Die Entwicklung und Betreuung neuer Projekte in den Regionen obliegt den sieben Ämtern für Ländliche Entwicklung. Diese stimmen sich insbesondere mit der Gewässerschutzberatung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den Wasserwirtschaftsämtern und den Kommunen ab. Sieben spezialisierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Ämtern für Ländliche Entwicklung verstärken die Initiative.
Initiative boden:ständig externer LinkAlternative Energiepflanzen und Demo-Projekt "Durchwachsene Silphie"
Mit dem Anbau der Silphie sind langfristige Umweltvorteile verbunden, insbesondere der Schutz des Grund- und Oberflächenwassers, Erosionsschutz und ein verringerter Oberflächenabfluss bei Starkregenereignissen. Das Ziel, im Projektgebiet Nördliche Frankenalb die alternative Energie- und evtl. Futterpflanze auf rund 100 Hektar Anbaufläche in den Jahren 2017 und 2018 zu etablieren, wurde bereits 2017 erreicht: Die Landwirte in der Projektregion interessierten sich in großem Maß für den Silphieanbau und boten weit über 100 Hektar zum Einsäen an. Der Projektzeitraum wurde bis 2024 verlängert. Vorgesehen ist auch die Erprobung der Rekultivierung der Silphie, um für einen Umbruch die beste Methode empfehlen zu können. Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Fachliche Begleitung: Technologie- und Förderzentrum (TFZ).
Demonstrationsprojekt "Silphie-Anbau im Projektgebiet Nördliche Frankenalb" externer LinkFachinformationen zum Thema Gewässerschutz
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) stellt umfassende Informationen und fachliche Grundlagen zu den Themen Boden- und Erosionsschutz, Düngung und Pflanzenschutz auf ihrer Internetseite zu Verfügung. Diese umfassen neben Versuchsergebnissen, Praxisinformationen und Empfehlungen auch EDV-Anwendungen, die Landwirte bei der gewässerschonenden Düngeplanung, Einschätzung der Erosionsgefährdung und gesetzlichen Dokumentationspflichten unterstützen.