(17. August 2022) München - Landwirtschaftlichen Böden kommt in Sachen Klimaschutz und Klimaanpassung eine zentrale Rolle zu. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat aus diesem Grund das Schulprojekt „Humuserhalt und Humusaufbau“ für die landwirtschaftlichen Fachschulen ins Leben gerufen. „Wir müssen die Studierenden der Landwirtschaftsschulen frühzeitig für dieses wichtige Zukunftsthema sensibilisieren. Denn sie sind für uns ein Sprachrohr und Multiplikatoren in die landwirtschaftliche Praxis. Der Klimawandel ist auch für uns ein Megathema, denn unsere landwirtschaftlichen Betriebe sind immer mehr mit den negativen Folgen konfrontiert. Vor den Auswirkungen wie Trockenheit, Starkregen oder Bodenerosion kann niemand mehr die Augen verschließen“, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber. Der Humuserhalt stellt die Landwirtschaft bereits jetzt vor große Herausforderungen. Wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass durch die Klimaerwärmung Umsetzungsprozesse im Boden beschleunigt werden. Diese machen es immer schwieriger, die Humusvorräte zu erhalten. Eine gute Humusversorgung ist allerdings unerlässlich, damit Böden ihre vielfältigen Funktionen erfüllen können: Als Wasser- und Nährstoffspeicher, CO2-Speicher und im Idealfall auch als CO2-Senken sowie zur Förderung von Biodiversität. „Wir müssen die Böden erhalten, denn sie sind die wichtigste Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft“, so die Ministerin. Mit dem Klimawandel gewinnt deshalb zielgerichtetes Humusmanagement in landwirtschaftlich genutzten Böden eine noch größere Bedeutung. Im Rahmen des neuen Schulprojekts ziehen die Studierenden der Landwirtschaftsschulen von zwei Flächen im eigenen Betrieb Humusproben. „Im Unterricht können die Studierenden mit der Klasse und Lehrkräften die Ergebnisse der Humusuntersuchungen auswerten und Optimierungsstrategien für den eigenen Betrieb entwickeln. Dieser aktive Austausch am konkreten Beispiel des Praxisbetriebs soll dieses nachhaltige Denken fest im Alltag verankern“, so die Ministerin weiter. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit ca. 60.000 Euro finanziert.