(20. Mai 2022) München - Das Landwirtschaftsministerium hat die Vorwürfe des Bundes Naturschutz zurückgewiesen, die Verwaltung habe die Landwirte nicht ausreichend über Herdenschutzmaßnahmen und die dafür bereitstehenden Fördermöglichkeiten in den Gebieten mit Wolfsanwesenheit informiert. Das zuständige Amt in Weiden und auch die Fachberatung für Schafhaltung in Schwandorf haben nach Aussage des Ministeriums auch in Oberfranken und in der Oberpfalz intensiv beraten. Die Forderung des Bundes Naturschutz nach wolfsabweisenden Zäunen in ganz Bayern bezeichnete das Ministerium angesichts der aktuellen Situation als völlig überzogen. Ganz abgesehen von den immensen Kosten würde eine bayernweite Förderkulisse in Gegenden ohne Wolfsgeschehen dazu führen, dass das Bild der Kulturlandschaft zerschnitten und die sonst vom Bund Naturschutz geforderte Biotopvernetzung massiv behindert würde. Zudem weist das Ministerium darauf hin, dass solche Wolfsschutzzäune auch für die Besucher der freien Natur schwer überwindbare Barrieren darstellen. Angesichts der Materialknappheit und der Lieferschwierigkeiten der Hersteller für diese Spezialzäune, sollten die verfügbaren dort eingesetzt werden, wo akuter Bedarf sei, also wo sich Wölfe bereits standorttreu sind. Seit 2020 wird eine laufend steigende Zahl von Förderanträgen für Herdenschutzmaßnehmen unabhängig von Rissen bewilligt. Niemand muss auf die Förderung warten, bis Tiere gerissen werden. Die Zahl der Wolfssichtungen und Wolfsreviere nimmt in Bayern zu. Die Staatsregierung hat seit 2020 eine Herdenschutzförderung mit dem bundesweit größten finanziellen Umfang und breitem Förderspektrum zur Verfügung gestellt. Momentan befindet sich rund ein Drittel der Landesfläche im Fördergebiet für Herdenschutzzäune.