(31. März 2023) München / Brüssel – Laut Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber hat Brüssel mit der jetzt erzielten Einigung zur Erneuerbare Energien-Richtlinie (RED III) in letzter Minute einen klimapolitischen Holzweg verlassen: "Dass der nachhaltige Rohstoff Holz auch künftig als erneuerbarer Energieträger anerkannt bleibt, ist maßgeblich dem Einsatz Bayerns zu verdanken. Eine unverzichtbare Entscheidung nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für den dringend nötigen Umbau unserer Wälder. Denn jeder Kubikmeter Brennholz ersetzt nicht nur mindestens 150 Liter Heizöl – ohne energetische Holznutzung würden auch die Wälder nicht mehr ausreichend gepflegt, weil es für das dabei anfallende Holz kaum andere Verwertungsmöglichkeiten gibt." Die Ministerin dankte vor allem den bayerischen EVP-Abgeordneten, die sich für die Änderungen stark gemacht hatten. Noch im September 2022 hatte sich das Europaparlament dafür ausgesprochen, Waldholz nach einem Übergangszeitraum nicht mehr als erneuerbare Energie anzuerkennen. Diesen Plänen des Europaparlaments wurde jetzt eine Absage erteilt. Die erzielte Einigung eröffnet den Mitgliedstaaten Wege, regionale Verhältnisse und Besonderheiten einfließen zu lassen. Dazu sagte Kaniber: "Die Bundesregierung muss nun die gewonnenen Spielräume praxisnah und vor allem unbürokratisch im Sinne unserer Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer nutzen. Nur so können wir eine nachhaltige Waldbewirtschaftung und den dringend notwendigen Aufbau klimastabiler Wälder gewährleisten. Ganz abgesehen davon, dass wir den nachwachsenden und regionalen Rohstoff Holz in Zeiten knapper Ressourcen und der Abkehr von fossilen Energieträgern auch für die energetische Nutzung brauchen."