Mein herbstlicher Festtisch
Den Geburtstag meiner Mutter feierten wir zu Hause im Familienkreis, deswegen ist der Festtisch etwas formloser gestaltet. Das Wichtigste ist dennoch zu sehen: Blickfang meines Tisches bildet eine jahreszeitlich verzierte Holzscheibe. Ich habe sie mit einem Kürbis, Pilzen, Blättern, Beeren, Kastanien und Moos geschmückt – Low-Budget und saisonal.
Ich wusste, dass keine Kinder zur Feierlichkeit kommen, sonst hätte ich auf die Beeren und Pilze verzichtet, da diese giftig sind. Eine weitere Holzscheibe dient mir als Menükarte. Meine Namenskärtchen sind aus getrockneten Blättern und der Tisch ist passend zu unserem Menü eingedeckt. Hier zeige ich Euch, die einzelnen Schritte.
Die Planung
Wie viele Gäste kommen zur Feier? Sind Kinder dabei?
Gibt es das Essen am Buffet oder wird es auf Tellern serviert?
Wie viele Gänge hat das Menü? Gibt es eine Suppe oder einen Salat?
Welche Getränke bieten wir an? Brauchen wir Weingläser, Karaffen oder Sektgläser? Gibt es Tee oder Kaffee?
Wie viel Geld und Platz steht für die Dekoration zur Verfügung?
Das Eindecken
Wo platziere ich die Salatschälchen? Welches Besteck kommt wohin? Wie viele Gläser werden benötigt? Für mich ist das richtige Eindecken das Wichtigste am Tisch, denn es zeigt meinen Gästen meine Wertschätzung. Nicht nur als Hauswirtschafterin, sondern auch als Gast sehe ich sofort, wenn etwas nicht passt. Mit meinen Tipps verleiht ihr eurem Festtisch einen professionellen Anstrich. Bevor ihr aber mit der Arbeit beginnt, solltet ihr eure Hände gründlich waschen.
Platziert die Teller mit einem Zentimeter Abstand zur unteren Tischkante.
Das Messer liegt rechts neben dem Teller und mit der Schneidefläche zum Teller.
Die Gabel liegt links neben dem Teller.
Gibt es eine Suppe, kommt der Löffel auf die Messer-Seite, rechts neben das Messer.
Das Vorspeisen-Besteck ist meist kleiner als das für das Hauptgericht.
Bei mehreren Messern und Gabeln merkt euch, dass man von außen nach innen isst.
Das Glas steht in einer Linie zum Messer.
Die Kuchengabel und der Dessert-Löffel liegen waagrecht über dem Teller. Der Löffel liegt oben, mit dem Griff in Richtung Gläser, die Gabel liegt mit dem Griff in die andere Richtung darunter.
Auch wenn ihr das Essen auf Tellern serviert, deckt bei einem Festessen immer einen Platzteller ein. Das ist besser für die Optik und für die Orientierung.
Die Menü- und Namenskarten
Menü- und Namenskarten sind optional. Bei größeren Festlichkeiten in Restaurants, wie Taufen, Hochzeiten oder Geburtstagen, vereinfachen sie den Ablauf. Denn wenn jeder weiß, wo er sitzt und was es zu essen gibt, treten weniger Leute an das Personal oder die Veranstalter heran und es herrscht keine Unruhe. Namens- und Menükarten können aber auch einen Teil der Tischdekoration zu Hause bilden.
Für die Menükarte gilt: Je formeller die Veranstaltung, desto mehr Infos werden benötigt. Datum oder Standort des Festes, der Anlass, die Getränkeauswahl oder auch eine Allergenkennzeichnung können auf der Menükarte stehen. Bei kleineren Feiern genügt in der Regel die Menüfolge.
Der Blickfang
Jeder Festtisch benötigt einen Blickfang. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ein Blickfang kann z. B. ein Gesteck sein, ein Blumenstrauß, ein Kranz oder ein Kerzenleuchter. Jedenfalls ist der Blickfang meist etwas Größeres – und am besten selbstgemacht. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel.
Zudem macht das Herstellen Spaß und man kann sich kreativ ausleben. Selbstgemachtes wirkt einladender als etwas Gekauftes und es verleiht der Tischdekoration eine persönliche Note.
Sonnenblumen im Sommer, Kastanien im Herbst oder Tannenzapfen im Winter – fast alles, was man in der Natur findet, eignet sich zum Dekorieren. Denkt beim Zusammenstellen aber an anwesende Kinder. Sie sollen nichts Giftiges in den Mund nehmen oder sich an etwas Spitzem verletzen. Auch Upcycling bietet eine günstige Möglichkeit, den Tisch "aufzumotzen". Aus einem alten Gurken- oder Marmeladenglas macht ihr mit wenigen Handgriffen eine schöne Vase oder einen Teelichthalter, aussortierte Teller und Tassen erhalten ein neues Leben als Etagere im Retrostil. Achtet darauf, dass die Dekoration nicht den ganzen Tisch bedeckt oder dass sie aus zu vielen Einzelteilen besteht. Sonst wissen die Gäste nicht, worauf sie sich konzentrieren sollen.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Tipps und Tricks rund um das Tischdecken ein wenig helfen. Vor allem freue ich mich, wenn ich den ein oder anderen dazu inspirieren konnte, einmal etwas Neues auszuprobieren! In der hauswirtschaftlichen Ausbildung lernt ihr noch mehr zum Thema "Dekorieren und Feste ausrichten". Ich freue mich, von euch zu hören! Eure Emma