Voller neuer Eindrücke
Vorfreude und Neugierde
Nervosität steigt in mir auf, ein bisschen Anspannung ist auch dabei, doch die Vorfreude und Neugierde überwiegen. Ich atme tief durch, packe meinen Mut zusammen und trete durch die Eingangstür der Jugendbildungsstätte am Volkersberg ...
So habe ich meinen ersten Tag und gleichzeitig meinen beruflichen Neuanfang in der Hauswirtschaft in Erinnerung. Meine Nervosität war schnell verflogen, als man mich an der Rezeption freundlich empfangen und in die Personalumkleide begleitet hat. Ausgestattet mit schwarzen Blusen für den Service, roten Poloshirts für die Reinigung, weißen Poloshirts und einer Schildkappe für die Küche, ging es für mich weiter mit einer Führung durch das Haus. Vollgepackt mit Informationen, wo ich was finde oder wen ich wann fragen kann, habe ich dann die anderen "Neuen" kennenlernen dürfen: Zwei Bufdis (Bundesfreiwilligendienstleister) und einen Auszubildenden zum Koch.
Nach einem Fotoshooting für die Presse haben wir gemeinsam zu Mittag gegessen und uns ausgetauscht. Den Nachmittag verbrachte ich in meinem Arbeitsbereich. Dort erhielt ich erste Eindrücke von meinem zukünftigen beruflichen Alltag. Auch die weiteren Tage waren voller neuer Erlebnisse und wichtiger Informationen. Es hat eine Weile gebraucht, bis ich in meinem Ausbildungsbetrieb richtig angekommen war. Aber, als ich alle Strukturen und Abläufe kannte, bin ich richtig gerne zur Arbeit gegangen.
Stockbetten, Gemeinschaftsbäder, Gemeinschaftsküche
Ähnlich fühlte ich mich auch am ersten Tag in der Berufsschule. Da unser Unterricht blockweise stattfand und ich von meinem Heimatort eine Anreisezeit von zwei Stunden hatte, übernachtete ich im Schülerwohnheim. Das war zunächst sehr ungewohnt. Mein Zimmer musste ich mit zwei anderen Schülerinnen teilen und das Wohnheim war mit Stockbetten, Gemeinschaftsbädern und -küchen ausgestattet.
Eine große Veränderung im Vergleich zu meinem Zimmer zu Hause, aber ich habe mich sehr schnell eingelebt und unvergessliche Wohnheimerlebnisse gesammelt. Natürlich waren die neuen Umstände nicht immer leicht für mich, aber motivierende Gespräche mit meinen Freundinnen und Kollegen, Ratschläge meiner Ausbilderinnen, tolle Erfahrungen und die Aussicht auf den Berufsabschluss "Hauswirtschafterin" ermutigten mich immer, weiterzumachen.
Glaubt an euch!
Ich möchte allen neuen Auszubildenden mitgeben: Glaubt an euch! Aller Anfang ist schwer und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber mit dem richtigen Ziel vor Augen könnt ihr alles schaffen. Auch wenn man mal stolpert, lohnt es sich immer, wieder aufzustehen und von vorne anzufangen. Ich wünsche euch allen einen guten Start in die erste Ausbildungswoche, jede Menge wunderbare Erfahrungen und gutes Durchhaltevermögen. Eure Annika
Auf ein Neues!
Willkommen in Fürstenfeldbruck
Mein Weg in die Hauswirtschaft führte über die Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung in Puch. Ich hatte mich bereits vorher über diesen Weg informiert und kannte vom Tag der offenen Tür schon die ersten Gesichter. Dennoch war es spannend, jetzt alle wirklich kennenzulernen. Meine Aufregung legte sich schnell: Bereits nach der ersten Woche kannte ich alle Lehrkräfte, die anderen "Mädels" und Joschi, den einzigen Mann in unserer Klasse.
Etwas "Chaos im Kopf" gab es dennoch: Trockenarbeitsraum? Rote Wanne? Was sind Tenside? Und wie knöpfe ich eigentlich diese Kochjacke zu? Aber egal, welche Fragen mir im Kopf umherschwirrten, die Antworten habe ich schnell gefunden – mit Hilfe einer Mitschülerin oder einer Lehrkraft. Die ersten Wochen, bis mir alles vertraut war, waren anstrengend, aber ich gewöhnte mich schnell an die neue Umgebung und fühlte mich nach einer Weile richtig heimisch.
Trau dich zu fragen und teile dein Wissen.
Nutze die Pausen, um deine Mitschülerinnen und Mitschüler kennenzulernen.
Bildet Fahrgemeinschaften zur Schule. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern fördert auch Gespräche.
Nicht verzweifeln! Habt Geduld: Es dauert eine Weile, bis man alle Eindrücke verarbeitet hat.
Gestehe dir deine Stärken und Schwächen ein. Das macht alles viel leichter.
Extra-Tipp: Erstellt am Anfang Steckbriefe mit Fotos. Das hilft beim Kennenlernen.
Gemeinsam geht es besser
Unser Lehrplan war voll: Kochen, Garten, Wäschepflege, Reinigen, aber auch Haushalts- und Finanzmanagement sowie Berufs- und Arbeitspädagogik. Dennoch haben wir in den 1,5 Jahren alles Schritt für Schritt geschafft. Wie? Zusammenhalt war unser Motto. Es gab Lerngruppen und wir unterstützten uns gegenseitig.
Meine Sitznachbarin Angie zum Beispiel half mir bei den landwirtschaftliche Berechnungen und Fachbegriffen. Mit Heidis Hilfe war es doch nicht so schwer, ein Kissen mit Hotelverschluss zu nähen und ich konnte den anderen mit meinen Koch- und Backtipps helfen. Schon nach kurzer Zeit war mir klar: Das ist genau das, was ich machen möchte. Mein Platz ist in der Hauswirtschaft und dieses Ziel habe ich bis zu meinem Meisterabschluss 2022 erfolgreich weiterverfolgt.
Und was bleibt?
Neben dem Fachwissen brachten mir meine zwei Jahre hauswirtschaftliche Bildung etwas, was ich nicht mehr vermissen möchte: meine Hauswirtschaft-Mädels. Wir gehen seitdem durch dick und dünn, denn eines verbindet uns ein Leben lang: unsere Freundschaft und unsere Leidenschaft für die Hauswirtschaft! Also, liebe neuen Azubis, traut euch und nehmt jeden Tag eurer Ausbildung mit. Es lohnt sich! Eure Judit