Regionale und ökologische Lebensmittel in der Gemeinschaftsverpflegung

Die Bayerische Staatsregierung hat sich das Ziel gesetzt, im Rahmen des Maßnahmenpakets zum Volksbegehren Artenvielfalt mindestens 50 Prozent regionale und ökologische Lebensmittel in Bayerns staatlichen Kantinen einzusetzen. Wir unterstützen die bayerische Gemeinschaftsverpflegung darin, mehr regionale und ökologische Produkte in ihr Angebot zu integrieren.

Aktualisiert am: 19.09.2024
Lesezeit: 8 Minuten
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Um das Ziel zu erreichen, werden staatliche Einrichtungen dabei eine Vorreiterrolle für weitere Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung einnehmen. Das ist nicht nur gut für die Ernährung, sondern der Einsatz regionaler und bio-regionaler Lebensmittel in Bayerns Kantinen kommt direkt unseren Bäuerinnen und Bauern, aber auch der heimischen Wirtschaft zugute! Im Januar 2020 hat der Ministerrat beschlossen, dieses Ziel bis 2025 zu erreichen. Und seitdem ist viel passiert!

Die bisherigen Erfolge der staatlichen Kantinen

  • Aktuell haben 63 von 98 bewirtschafteten Kantinen das Ziel erreicht oder gar überschritten. Das sind zwei Drittel der Kantinen. Vor allem die Kantinen der Ministerien, der Staatskanzlei sowie des Bayerischen Landtags werden ihrer Vorbildwirkung gerecht.
  • Die Kantine unseres Ministerium gehört nach dem Focus Kantinentest 2024 sogar zu den zehn besten Kantinen in Deutschland.
  • Weitere 22 Kantinen überschreiten schon 30 Prozent Warenanteil und befinden sich damit auf dem besten Weg.

Auf dem Weg zum Erfolg unterstützen wir die Kantinen weiterhin mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket, das auch nicht-staatlichen Verpflegungseinrichtungen zur Verfügung steht: Die acht Sachgebiete Gemeinschaftsverpflegung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) bieten zahlreiche Beratungsangebote vor Ort, allen voran das Coaching Behördengastronomie, an welchem bereits 40 staatliche Kantinen teilgenommen haben. Sowohl die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten als auch die Heimatagenturen an den Regierungen werden weiterhin Maßnahmen zur Vernetzung aller Akteure entlang der Wertschöpfungsketten initiieren und durchführen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Angeboten im Bereich der Vergabe von Verpflegungsleistungen, die unter anderem bayernweite Infoveranstaltungen sowie den "Wegweiser für die Vergabe von Verpflegungsleistungen" umfassen. Das Angebot wird ergänzt durch weitere Infoveranstaltungen, Workshops, Info- und Arbeitsmaterialien, die Online-Plattform RegioVerpflegung, Projekte zur Kommunikation der bayerischen Siegel "Geprüfte Qualität – Bayern" und "Bayerisches Bio-Siegel" und Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette wie die Förderung für die Verarbeitung und Vermarktung regionaler Erzeugnisse und vieles mehr.

Die Maßnahmen für staatliche Kantinen im Überblick

Ihr Ansprechpartner vor Ort

Die Sachgebiete Gemeinschaftsverpflegung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten helfen Ihnen gerne weiter und besprechen Ihren individuellen Bedarf. Das Angebot erstreckt sich von einzelnen Beratungen bis zum begleitenden Coaching über ein ganzes Jahr hinweg. Melden Sie sich bei unseren Sachgebieten Gemeinschaftsverpflegung:

Gemeinschaftsverpflegung

Das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) bietet kostenfreie Online-Informationsangebote an, die sich an alle Akteure der Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung richten. Zur Steigerung des Anteils an regionaler und ökologischer Ware in Verpflegungseinrichtungen werden aktuell folgende Themen angeboten:

  • Einkaufsanalyse:  Bio und regional
  • Siegel und Zertifizierung Bio und “Geprüfte Qualität Bayern“
  • Bio-Außerhaus-Verpflegungs-Verordnung (Bio AHVV)

Anmeldung zu den Online-Veranstaltungen des Kompetenzzentrum für Ernährung:

Veranstaltungen Gemeinschaftsverpflegung (KErn) externer Link

Mit dem Tool "Einkaufsanalyse" (Excel-Tabelle) stellen wir Verpflegungseinrichtungen die Möglichkeit zur Verfügung, ihren Wareneinsatz zu überprüfen und den Einsatz von regionalen und ökologischen Produkten zu ermitteln. Der "Wegweiser für die Vergabe von Verpflegungsleistungen" hilft, Qualitätsstandards bei der Ausschreibung zu verankern. Die Bayerischen Leitlinien Betriebsgastronomie geben mit den vier Leitgedanken Gesundheit, Wertschätzung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit eine Orientierungshilfe für eine gute Betriebsverpflegung. Die "Checkliste zu den Bayerischen Leitlinien Betriebsgastronomie" unterstützt Sie dabei, den individuellen Umsetzungsgrad der Bayerischen Leitlinien innerhalb Ihres Betriebs zu ermitteln. Folgende Materialien stehen zum Download zur Verfügung:

Weitere Maßnahmen

Aufsteller für Heimatteller mit Schrift Bio. Regio. Sowieso!

Aktion Heimatteller – macht Appetit auf regional

Mit der Aktion Heimatteller können zum Start ca. 160 Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung zeigen, dass sie sich auf den Weg gemacht haben, mehr (bio-)regionale Produkte anzubieten. Der Heimatteller begeistert Essensgäste für regionale und biologische Produkte aus Bayern und macht eine bewusste Auswahl leichter. Staatsministerin Michaela Kaniber startet am 18. Mai zusammen mit der Kantine der Allianz Versicherungs-AG in Unterföhring den Heimatteller.

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Ausschnitt der Titelseite des Saisonkalenders mit buntem Obst und Gemüse

Bayerischer Saisonkalender für Obst und Gemüse

Regionales und saisonales Obst und Gemüse sind in der Gemeinschaftsverpflegung gefragt. Doch wann sind diese aus bayerischem Anbau in entsprechenden Mengen verfügbar? Der Bayerische Saisonkalender des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) unterstützt Küchenleiter/innen bei der Auswahl und ergänzt zudem den Wegweiser "Vergabe von Verpflegungsleistungen". Der Verzicht auf lange Transportwege schont die Umwelt und stärkt die Wertschöpfung in den Regionen.

Bayerischer Saisonkalender (KErn) externer Link
Ministerin mit Koch und Landwirt in der Kantine

RegioVerpflegung – Online-Plattform

Regionale Lebensmittel stehen hoch im Kurs. Auch in der Gemeinschaftsverpflegung sollen Lebensmittel aus der Region eine größere Bedeutung bekommen. Landwirtschaftsministerin Kaniber hat deshalb eine neue Online-Plattform gestartet, die den Einsatz heimischer Lebensmittel in Großküchen erleichtern soll. Verantwortliche der bayerischen Großküchen können sich so mit Erzeugern, Verarbeitern und Händlern vernetzen.

RegioVerpflegung (www.regio-verpflegung.bayern) externer Link
Verschiedenes Gemüse, Milch, Eier, Käse

BioRegio-Coaching in den Öko-Modellregionen

Sie kochen in einer Kita, Schule, Betriebsgastronomie, Senioreneinrichtung oder einem Krankenhaus in einer der 27 bayerischen Öko-Modellregionen? Sie möchten mehr bio-regionale Lebensmittel in Ihren Speiseplan aufnehmen? Melden Sie bei den Kolleginnen der Sachgebiete Gemeinschaftsverpflegung für das BioRegio-Coaching an. Gemeinsam mit einem erfahrenen Koch unterstützen Sie diese bei der praktischen Umsetzung.

BioRegio-Coaching in den Öko-Modellregionen (KErn) externer Link
Bio-Ausser-Haus-Verpflegung © BMEL

Bronze, Silber und Gold für mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV)

Die Bundesregierung hat die Einführung eines wegweisenden Labels für Kantinen, Mensen und vergleichbare Einrichtungen beschlossen. Damit sollen Verbraucherinnen und Verbraucher künftig auf einen Blick den Bio-Anteil ihrer Außer-Haus-Mahlzeiten erkennen können. Das dreistufige Label – Gold, Silber und Bronze – kennzeichnet das Engagement für eine nachhaltige Verpflegung. Dahinter steht die neue Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung (Bio-AHVV), die künftig eine unkomplizierte Kennzeichnung von Bio-Lebensmitteln in Großküchen ermöglicht. In einer Zeit, in der täglich 17 Millionen Menschen die AHV nutzen, setzt die Verordnung gezielt auf Transparenz, Umweltschutz und Verbrauchersicherheit.

Die Vorteile auf einem Blick
  • Der Bio-Anteil in der AHV soll für Verbraucherinnen und Verbraucher künftig auf einen Blick erkennbar sein: Je nach Bio-Anteil in Gold, Silber und Bronze.
  • Die Bio-AHVV schafft einen klaren Rechtsrahmen, damit Unternehmen mit wenig Aufwand Bio in ihren Küchen kennzeichnen können.
  • Mit der Bio-AHVV werden speziell auf die Belange der AHV zugeschnittene nationale Regelungen zur Bio-Kennzeichnung und Bio-Auszeichnung geschaffen. Dies gilt auch für die damit zusammenhängende Kontrolle und Zertifizierung.