Praktikerrat und die bayerischen Forderungen für die GAP28

Die bayerische Staatsregierung bekennt sich klar zur bäuerlichen Landwirtschaft. Im Koalitionsvertrag für diese Legislaturperiode wurde - noch vor den Bauernprotesten - festgelegt, dass in allen wichtigen Bereichen die entsprechenden Weichen für eine starke bayerische Landwirtschaft gestellt werden. Zwei Schwerpunkte sind die grundlegende Überarbeitung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) und der Einsatz für die Entbürokratisierung in der Landwirtschaft.

Aktualisiert am: 24.10.2024
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Warum wurde der Praktikerrat gegründet?

Die mit der neuen GAP seit 2023 verbundenen Regeln und Kontrollen haben im Vergleich zur vorausgehenden Förderperiode in ihrer Komplexität deutlich zugenommen und für Landwirte und Verwaltung die Grenze der Umsetzbarkeit erreicht. Es ist klar, die GAP muss wieder mit der Praxis gemacht werden, daher hat Staatsministerin Michaela Kaniber am 30. Januar 2024 den Praktikerrat ins Leben gerufen. Das rund 30-köpfige Gremium umfasst Landwirte, Vertreter der Landwirtschafts-, Umwelt- und Waldbesitzerverbände, des Lebensmittelhandwerks und der Verwaltung sowie Staatsregierung.

Was war die Aufgabe des Praktikerrats?

Die Bayerische Staatsregierung hat sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, frühzeitig einen eigenen bayerischen Vorschlag für die nächste GAP ab 2028 in die Debatte einzubringen. Unter der Leitung von StM a.D. Dr. Marcel Huber hat der Praktikerrat in den vergangenen Monaten Vorschläge für die EU-Agrarpolitik erarbeitet und diese an StMin Michaela Kaniber am 26.06.2024 übergeben. Außerdem erarbeitete das Gremium Vorschläge für eine schlankere Bürokratie.

Der Entstehungsprozess der bayerischen Forderungen für die GAP 28

Grafik mit Pfeil und Textfeldern: 1. Zielbild der bayerischen Landwirtschaft; 2. Entstehung des Diskussionspapiers; 3. Die bayerischen Forderungen für die GAP 28 StMELF

1. Zielbild der bayerischen Landwirtschaft

In einem ersten Schritt wurde das Zielbild der bayerischen Landwirtschaft durch den Praktikerrat definiert. Das Gremium legte fünf Handlungsfelder fest, aus welchen Ziele und Maßnahmen abgeleitet wurden, die mit der zukünftigen GAP erreicht werden sollen.

Praktikerrat: Zielbild der bayerischen Landwirt (PDF) Downloadlink

2. Entstehung des Diskussionspapiers

Auf der Grundlage des definierten Zielbilds wurden konkrete Maßnahmen entwickelt, um die angestrebten Ziele in der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu verwirklichen. Der vielseitig zusammengesetzte Praktikerrat hat bewiesen, dass eine gemeinsame Gestaltung der GAP durchaus möglich ist. Trotz teils unterschiedlichen Ansichten innerhalb des Gremiums hinsichtlich der Interessen von Landwirtschaft, Umwelt und Gesellschaft gelang es, innerhalb eines halben Jahres produktiver und wertschätzender Zusammenarbeit am 26. Juni 2024 konstruktive Vorschläge für die GAP 28 in Form eines umfassenden Diskussionspapiers zu präsentieren.

Diskussionspapier zur GAP 28 (PDF) Downloadlink

3. Die bayerischen Forderungen für die GAP 28

Eine Agrarpolitik und insbesondere eine GAP 28 im Interesse der Landwirtinnen und Landwirte bedeutet vor allem wieder Praxistauglichkeit und Übersichtlichkeit. Aufgabe der GAP ist es, geeignete Bedingungen zu schaffen, dass mit und in der Landwirtschaft ein angemessenes Einkommen erwirtschaftet werden kann und neben der Lebensmittelproduktion zugleich die gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen gemeistert werden können. Das vom Praktikerrat ausgearbeitete Diskussionspapier bildet das Fundament für die bayerischen Forderungen. Die Ideen und wertvollen Anregungen des Gremiums wurden sorgfältig auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft und daraus prägnante Handlungsempfehlungen abgeleitet.

StMELF aktuell: Die Bayerischen Forderungen für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU ab 2028